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Chapter 7
by SioDerSio
What's next?
Pläne werden geschmiedet
Stella entfernt den durchtränkten Verband mit spitzen Fingern von deiner Haut. "Wo willst du denn eigentlich hin? Wie ist dein Weg?". Sie schmeißt ihn in die Spüle und du antwortest ihr, während sie aus ihrem Kulturbeutel eine weitere Rolle um deinen Kopf bindet. "Ich habe keine Ziele. Meine Verwandten und Freunde sind tot oder verschwunden. Aktuell wäre mein nächstes Ziel eine Quelle, denn ich habe meine letzte Flasche Wasser vorhin gegen eine Dose Fleisch eingetauscht".
"Und ich habe meine letzte Flasche Wasser einem bewusstlosen Typen ins Gesicht gekippt, sodass ich mich nicht einmal mehr sauber machen kann!", lacht Stella. "Klingt also, als hätten wir ein ähnliches Ziel".
Du nickst. "Hast du etwas dagegen, gemeinsam mit mir suchen zu gehen? Zu zwei ist man schließlich immer stärker und klüger als alleine, nicht wahr?"
"Genauso sieht es aus!"
Da der Tag bereits zur Hälfte vorbei ist und du dir sicher bist, eine astreine Gehirnerschütterung zu haben, plant ihr, nicht mehr weit zu gehen. Schließlich seid ihr mitten in einem kleinen Ort, also werdet ihr euch nicht durch Kilometer von Wald kämpfen müssen, um auf etwas trinkbare Flüssigkeit zu stoßen. "Hoffentlich treffen wir nicht auf diesen Gewaltverbrecher von vorhin. Hat er eigentlich überlebt?", fragst du sie, als ihr die Kirche durch das Haupttor verlasst. Du hast nur deine Sporttasche abgestellt, doch deinen Rucksack mitgenommen, während Stella komplett auf Gepäck verzichtet und nur das trägt, was sie am Leib hat.
"Da ich ihn hier abgelegt habe, und er nicht mehr da ist, hat er entweder überlebt, oder er wurde durch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum-"
"Ist ja okay! Ich habe schon verstanden"
Nebeneinander lauft ihr mitten über den gerissenen Asphalt der Straße. Du siehst Unkraut, das sich seinen natürlichen Platz zurückerkämpft hat. "Erstaunlich, wie keine menschliche Intervention es schafft, den natürlichen Lauf der Dinge aufzuhalten", denkst du laut vor dich hin.
"Hm?"
"Ach, vergiss es!"
"Tut mir leid, aber ich muss daran denken, dass ich endlich in neue Kleidung schlüpfe. Das hier ist echt ekelerregend. Wärst du nicht hier, würde ich mir mein Top wohl einfach ausziehen und im BH herumlaufen".
"Ich hätte nichts dagegen", erwiderst du trocken und sie seufzt. "Das glaube ich dir".
Eine Bäckerei, eine alte Drogerie und eine kleine Gaststätte waren erfolgslose Versuche. Während die Sonne sich immer weiter gen Horizont senkt, beginnst du langsam damit, dir Sorgen zu machen. Viele Orte gibt es hier nicht mehr, an denen ihr fündig werden könntet, die noch nicht geraidet worden sind. Du bist gerade in Gedanken bei Hamburgern mit einer spritzigen Cola, als Stella deine Hand nimmt. "Hey, da vorne! Vielleicht dort?" Sie lässt dich los und du folgst ihr in das Rathaus des Ortes, das, wie die restlichen Gebäude, ein schicker, kleiner Altbau ist. Ihr teilt euch auf, denn es gibt einige Räume zu durchsuchen. Du nimmst deinen Engländer vom Gürtel, falls du eine Tür aufbrechen musst, doch es stellt sich heraus, dass niemand sich die Mühe gemacht hat, noch irgendetwas zu verschließen. Büro. Büro. Büro. Wie langweilig. "Zutritt für Unbefugte verboten!", sagt dir schließlich ein Schild an der letzten Tür im Flur, und erstaunlicherweise findest du sie verschlossen vor. Das Metall und deine Schuhsohlen hauen dutzendemale auf das Holz ein, bis es schließlich splittert und das Schloss an die Freiheit befördert. Es ist mittlerweile so dunkel geworden, dass du die Taschenlampe herrvorkramen musst.
Als du den Raum betrittst, bist du nicht sehr begeistert. Früher wären die elektronischen Geräte auf jeden Fall ein Vermögen wert gewesen, PCs und Laptops stapeln sich hier. Doch selbst die Edelmetalle interessieren heutzutage niemanden mehr, weshalb du diesen Dingen keinen zweiten Blick widmest. Du gehst rasch durch den Raum. Nichts von Belang. Metall, Metall, Metall- und etwas Plastik?
Du gehst in die Hocke. Tatsache. Du hattest dich immer gewundert, wo die Behörden all die Wasserbehälter für die Wasserspender herbekamen, und eben hier lächelten dich drei von diesen großen Behältern an, die ordentlich nebeneinander gestellt waren, umrahmt von Elektrogeräten. Voll. Drei mal acht Liter, mit praktischem Hahn zum einfachen Ablassen. Du jubelst innerlich auf. 24 Liter unberührtes Wasser, ob frisch verpackt oder aufgefülltes Leitungswasser tut jetzt nichts zur Sache. Bakterien lassen sich schließlich wegkochen.
Du läufst in den Flügel, in dem Stella noch emsig weitersucht. Sie hat nichts gefunden außer einer Dose Stapelchips in eine Schublade, vergraben unter Aktenmüll. Zudem ist sie froh, nicht mehr im Dunkeln gehen zu müssen. Als du ihr von deinem Fund erzählst, jubelt sie laut los. "Fantastisch! Dann bringen wir es rüber und beenden unsere Suche für den Tag!"
"Ich bin mir nicht sicher. 24 Liter sind viel zu viel für uns, wir haben weder etwas zum Tragen oder Schieben, noch können wir die kleinen Behälter mit dem Wasserhahn dran rollen. Ich würde vorschlagen-", du blickst aus dem Fenster in die Dunkelheit hinaus, an der sich nur noch leichte Rotschimmer abzeichnen, "-wir bleiben über die Nacht hier, essen jeweils eine halbe Dose Chips und dann kehren wir morgen früh zurück. Verdammt, ich würde nicht einmal den Weg finden, so gut kenne ich mich nicht aus, und in dieser Nacht kann man ja kaum die Hand vor Augen sehen!"
"Du hast gut reden, du hast dein Zeug schließlich dabei! Ich habe hier gar nichts! Vielleicht wird es geklaut! Und selbst wenn nicht, soll ich auf dem Boden übernachten?"
"Wer soll denn klauen kommen, vor allem zu dieser gottverlassenen Stunde? Wir finden schon eine Schlafmöglichkeit für dich, hier steht ja genügend Zeug rum, das sich als Unterlage missbrauchen lässt".
Und so entschließt ihr euch, euch in dem Büro niederzulassen, das an eurem Wasserspeicher angrenzt. In dem Raum, den du aufgebrochen hast, ist einfach nicht genügend Platz für zwei erwachsene Menschen. Ihr trinkt beide direkt aus dem Hahn und es schmeckt nicht fabelhaft, aber eindeutig nicht verunreinigt, deshalb langt ihr reichlich zu. Du scheinst mit deiner Lampe durch die Räume, die zweite Runde einer Suche, diesmal nach einem Ersatzbett für Stella. Schlussendlich schiebt ihr alle gepolsterten Stühle, die ihr in dem Haus finden könnt, in zwei Reihen zusammen, wobei die Stuhlrücken alle nach außen zeigen. Handtücher darauf, die ihr in einem Vorratsschrank auftreiben konntet, sollen die Lücken zwischen den Sitzen reduzieren. Du gibst ihr einen deiner Pullover als Kissenersatz, und eine Plastikplane, die eine Reihe Computer bedeckt hatte, als Decke.
Als ihr schließlich müde und erschöpft daliegt, du auf dem Boden in deinem Schlafsack und sie auf den Stühlen in ihren Rathaus-Funden, grinst sie. "Das ist richtig aufregend! Wie damals, als wir als **** im Wald gecampt haben!"
"In einem Rathaus hast du noch nie gecampt, oder?"
"Nein, aber es war auch noch nie so angenehm still in einem derer, in denen ich bisher war".
Sie kichert und zieht sich Hose und Top aus, die sie neben sich fallen lässt. "Mein Kissen riecht nach Mann", flüstert sie verspielt und schließt die Augen.
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Krieg bleibt immer gleich
Der Kampf um's Überleben
Du bist ein einsamer Wanderer in einem Land, das von den Schrecken des Kriegen entvölkert worden ist. Doch eines Tages begegnest du anderen Überlebenden...
Updated on Apr 2, 2020
by SioDerSio
Created on Jan 4, 2020
by SioDerSio
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