Chapter 13
by daimon
Wo bringt er sie hin?
Nirgendwo. Annika allein im Keller
Als die Schritte von Marius und das Trippeln zahlreicher nackter Mädchenfüße verstummt waren und sich die schwere Tür des Verlieses dröhnend geschlossen hatte, begannen beunruhigende Gedanken und Ängste auf mich einzustürmen.
Da waren meine Eltern. Ich malte mir aus, wie sie mit verweinten Augen mit Onkel Hans, so nannte ich den freundlichen älteren Kripobeamten, um den Küchentisch saßen. Sie würden überall nach mir suchen. Irgendwann mussten sie mich einfach finden und befreien. Es konnte nicht sein, dass der schummrige Raum mit den Käfigen, die mir matt entgegenschimmerten, der Beginn vom Rest meines Lebens sein sollte.
Ich war zwar behütet aufgewachsen, hatte aber durchaus schon von den Schattenseiten unserer Gesellschaft gehört. Menschenhandel. Mir war nicht entgangen, wie Ludmilla mich als ihre Ware bezeichnet hatte. Mir war klar, dass ihr jetziges „Zuhause“ lediglich eine Durchgangsstation war. Schon bald würde ich verkauft werden. Oder würde sich Ludmilla selbst meines Körpers bedienen?
Bei letzterem Gedanken wurde es unter dem harten Plastikteil, das mein Geschlecht bedeckte, angenehm sumpfig. Einerseits war ich froh, dass der Keuschheitsgürtel meinen Unterleib vor den gierigen Blicken des alten Wärters verbarg, andererseits hatte ich so aber auch keine Chance, mir etwas Ablenkung und Entspannung zu verschaffen. Ich war nie eine besonders eifrige Masturbantin gewesen. Ein oder zweimal die Woche hatten mir gereicht. Die erstaunten bis belustigten Blicke, mit denen meine Freundinnen meine diesbezügliche Beichte quittiert hatten, hatten mich an mir zweifeln lassen.
War ich frigide, nur weil ich nicht jede freie Minute an mir herumrubbelte? Die Reaktionen meines Körpers auf die Berührungen Ludmillas hatten mich überrascht, bezüglich meines Lustempfindens aber auch beruhigt. Zum gefühlt hundertsten Mal drückten meine Finger gegen den unnachgiebigen Kunststoff.
Weshalb stand ich immer noch allein hier herunten? Was hatten sie mit mir vor? Wann …
Ein leises Stöhnen holte mich zurück in die trostlose Realität. Ich lauschte angespannt. Da war es wieder. Sehr schwach. Da weinte jemand.
Ich ging an den Käfigen entlang und wurde schließlich fündig.
Was entdeckt Annika?
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