Chapter 2
by Papas_Liebling
Wer taucht im Treppenhaus auf?
Mein Schwiegervater
Mit ihm hatte ich nicht gerechnet. Hans, mein Schwiegervater tauchte auf dem Treppenabsatz unterhalb unserer Wohnungstür auf. Er trug einen Fahrradhelm auf dem Kopf und schwenkte, fröhlich lächelnd, eine Tupperdose, die er aus seinem Rucksack geholt hatte, in der Hand.
"Guten Morgen, Emma", rief er aufgekratzt, "Annegret hat gebacken, Zimtschnecken. Die schmecken frisch am besten. Darum dachte ich, ich bring euch gleich welche vorbei."
"Guten Morgen, Hans", antwortete ich verdattert und wich einen Schritt zurück in den Flur. Dabei zupfte ich an meinem Morgenmantel herum, um meine Erscheinung ein bisschen züchtiger wirken zu lassen. Meine Schwiegereltern waren bestimmt nicht prüde, aber trotzdem schien es mir in diesem Moment angemessen, nicht zu offenherzig zu sein. Ich setzte ein Lächeln auf. Tatsächlich freute ich mich auch, ihn zu sehen.
"Das wäre aber nicht nötig gewesen, dass du extra deswegen her radelst. Wir hätten sie auch abholen können. Danke trotzdem, das ist sehr nett und die schmecken bestimmt lecker. Fabian hast du allerdings verpasst, der ist schon weg."
"Überhaupt kein Problem. Mit meinem neuen eBike ist es von uns zu euch nur ein Katzensprung. Und die Bewegung tut mir gut", grinste er und hatte die letzten Stufen auch schon leichtfüßig überwunden. Dass ihm Bewegung gut tat, war eine Untertreibung. Er trieb viel Sport und hielt sich fit. Ohne Zweifel war er mit seinen 51 Jahren besser in Form als sein Sohn, der nur halb so alt war.
Mein Schwiegervater konnte es sich leisten, viel Sport zu machen und insgesamt gesund zu leben, seit er in Frührente gegangen war. Er hatte als Niederlassungsleiter für eine Baufirma gearbeitet, bis ein chinesischer Konzern den Laden übernommen und das Management Knall auf Fall ausgetauscht hatte. Hans erstritt sich eine üppige Abfindung und verkaufte die Firmenaktienoptionen, die er jährlich als Bonus erhalten hatte, auf einen Schlag. Den Erlös steckte er wiederum in andere Wertpapiere. Ich hatte ehrlich keine Ahnung, wie wohlhabend er wirklich war. Um Geld musste er sich aber bestimmt keine Sorgen machen.
Er stand nun direkt vor mir, ich konnte sein herb männliches Aftershave riechen sowie einen leichten Schweißgeruch, der irgendwie zu seiner Erscheinung passte. Schlank, groß und muskulös überragte er mich um einen ganzen Kopf. Den Helm nahm er lässig ab und hängte ihn an die Garderobe. Seine Haare waren kurz geschnitten, so dunkel wie die von Fabian, allerdings an den Schläfen grau meliert. Insgesamt machte er eine deutlich imposantere und offensichtlich reifere Figur als meine Mann. Auch eine bessere? Immerhin hatte er es geschafft, einen Sohn zu zeugen.
Ich errötete, als ich mich bei diesem Gedanken ertappte.
"Und, nun? Willst du?"
Es dauerte einige Sekunden, bis die Frage in meinem Bewusstsein ankam. Ich blinzelte und schaute ihn verwirrt und ein wenig peinlich berührt an. Hatte er etwa in meinem Gesicht ablesen können, was mir im Kopf herumgegangen war?
Erst dann registrierte ich, dass er mir die Dose mit dem Gebäck entgegenstreckte.
"Ähm, ja. Dankeschön."
Ich räusperte mich und versuchte, mir etwas Sinnvolles einfallen zu lassen, das ich sagen könnte.
"Magst du einen Kaffee mittrinken? Ich habe eben eine Kanne gemacht."
"Ja, gerne. Viel Milch, keinen Zucker. Aber das weißt du ja."
Ich drehte mich um und ging ihm voraus in die Küche. Die ganze Zeit über meinte ich, seine Augen auf meinem Rücken zu spüren. Warum war ich nur so nervös in seiner Gegenwart? Er war mein Schwiegervater und es war überhaupt nichts ungewöhnlich dabei, mit ihm allein in unserer Wohnung einen Kaffee zu ****, auch wenn ich dabei nur meinen Morgenmantel trug. Oder?
Was gibt es zum Kaffee?
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Es war ein Ausrutscher, ich schwöre
Warum ausgerechnet er? PUBLIC!
Emma ist wütend auf ihren Mann, als jemand spontan vorbeikommt, um sie aufzumuntern. Was dann passiert, hatte sie nicht beabsichtigt oder vorausgesehen.
Updated on Jun 14, 2025
by gscmar64
Created on Apr 1, 2025
by Papas_Liebling
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