Marianne ruft mich auf meinem Handy an

Ich fahre sogleich zu der mir angegebenen Adresse. Fünf Minuten später stehe ich vor einem mehrstöckigen Wohnhaus und suche **** auf den in der Dunkelheit kaum lesbaren Klingelschildern nach einem „Flo“ oder „Florian“ oder nach einem ähnlichen Namen. Als ich trotz längerer Suche nichts finde, überlege ich frustriert, was ich sonst noch tun kann, ob ich einfach aufs Geratewohl bei irgendjemandem klingeln soll, ob ich wieder zu meinen Schwiegereltern nach Hause fahren oder die dunklen Straßen der Ortschaft abfahren soll?

Ich fahre ziellos ein wenig im Kreis herum, doch vergeblich. Plötzlich klingelt mein Handy. Das Display zeigt als Anrufer eine mir gänzlich unbekannte Nummer an. Ich nehme den Anruf sofort an. „Hallo?“ frage ich gespannt. „Martin?“ höre ich leise die kaum verständliche Stimme meiner Frau. „Kannst du mich hier abholen?“ „Ja, wo bist du denn?“ frage ich zurück. Es dauert eine ganze Weile, bis Marianne mir eine Antwort auf meine Frage gibt. „Metropol“, sagt sie schließlich. Ich glaube mich zu erinnern, dass das Metropol eine Bar oder ein Nachtclub ist.

„Ja, ich komme sofort“, antworte ich und suche hektisch auf meinem Handy nach der Adresse. Knapp zehn Minuten später fahre ich auf den Parkplatz vom Metropol. Vor dem Eingang stehen mehrere Menschen in kleinen Gruppen herum. Erst beim Näherkommen entdecke ich zu meiner großen Erleichterung, dass Marianne sich unter ihnen befindet. Sie steht zwischen zwei mir vollkommen fremden, ziemlich dunkelhäutigen Männern, die sie festhalten und dadurch stützen. „Marianne, was ist passiert?“ frage ich irritiert, als ich aus dem Auto aussteige …