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Chapter 2
What's next?
Isabelle, Englischhorn (Exhibitionismus)
Nach der ersten Probe ging Johann Wagner von der Bühne hinab in den schwach beleuchteten Konzertsaal und strich sich müde mit einer Hand durch die Haare. Das Orchester war zweifellos talentiert, sicher. Aber da war auch eine Art unterschwelliger Widerstand, den er nicht genau begreifen konnte. Vielleicht lag es nur daran, dass er kurzfristig für jemand anderen einspringen musste. Er war erschöpft, es war ein langer Tag gewesen.
Er stieg die wenigen Stufen zur ersten Sitzreihe hinunter, um sich einen Moment auszuruhen, bevor er sich auf den Weg machte. Doch als er sich in einen Sitz fallen ließ, durchbrach eine Stimme die Stille.
„Sie sehen nicht überzeugt aus.“
Johann drehte sich erschrocken um. Eine Frau saß ein paar Reihen weiter hinten, quer auf einem Sessel, ein Bein über die Armlehne gelegt. Sie hatte dunkles, schulterlanges Haar, das am Hinterkopf zu einem lockeren Knoten zusammengebunden war, und einen Schal achtlos um ihren Hals geschlungen. Einen breiten, aber schlichten silbernen Ring drehte sie träge zwischen ihren Fingern hin und her. Sie betrachtete Johann mit einem kühlen, wissenden Gesichtsausdruck.
Er richtete sich auf. „Wie bitte?“
Sie grinste. „Sie sehen nicht überzeugt aus“, wiederholte sie. „Sie sind auf das Podium getreten wie ein General, der seine Truppen in die Schlacht führt. Aber jetzt? Sie sehen aus wie jemand, der feststellt, dass die Landkarte auf dem Kopf steht.“
Johann musste kurz trocken auflachen. “Ich hatte nicht mit einem Hinterhalt in einem leeren Auditorium gerechnet.“
Die Frau tippte mit den Fingern auf die Rückenlehne des Sitzes vor ihr. „Betrachten Sie es als eine Art Auskundschaften. Sie sind der Neue; wir versuchen alle noch, Sie zu durchschauen.“
Er beugte sich vor und verschränkte die Arme. „Und wie lautet das bisherige Urteil?“
Sie legte den Kopf schief. "Sie haben uns nicht angeschrien, was ein guter Anfang ist. Und Sie haben nicht darauf bestanden, alles sofort zu ändern.“ Sie machte eine kurze Pause. „Aber Sie sind angespannt. Sie denken, Sie sind hier, um uns zu ‚reparieren‘.“
John musterte sie fasziniert. „Und Sie brauchen keine Reparatur?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Wir sind nicht kaputt. Wir sind nur ... einen anderen Rhythmus gewöhnt.“
„Das leuchtet ein.“ Er warf einen Blick auf den Instrumentenkoffer, der neben ihrem Sitz stand. „Englischhorn?“
Sie warf ihm einen gespielt überraschten Blick zu. „Oh, Sie können Instrumente anhand ihrer Hüllen identifizieren? Sie sind wirklich ein Dirigent.“
Er lachte gereizt auf. „Isabelle Laurent, richtig?“
Sie hob eine Augenbraue. „Beeindruckend. Sie haben sich bereits alle Namen der Musikerinnen gemerkt?“
„Ich versuche stets, meine Hausaufgaben zu machen.“
„Glückwunsch. Aber nur ‚Izzy‘ reicht völlig aus.“
„Gut, dann also Izzy. Ich bin Johann.“
Izzy reckte die Arme über den Kopf, schwang dann die Beine auf den Boden und stand lässig auf. „Dann habe ich noch eine Hausaufgabe für dich: Geh nicht davon aus, dass wir schon beeindruckt sind, nur weil du einen Taktstock hast.“ Sie warf sich ihre Tasche über die Schulter und legte zum Gruß zwei Finger an ihre Stirn. „Wir sehen uns beim nächsten Gefecht, General.“
Johann sah ihr nach, wie sie auf die Seitentüren zuging. Er lächelte in sich hinein. Das würde noch interessant werden. Während seine Augen auf ihrem Rücken ruhten, hob sie ihren Rock an und entblößte ihren nackten Po. Dann verschwand sie durch den Ausgang.
Johann starrte ihr weiter hinterher. War es nur seine Einbildung oder trug sie kein Höschen?
What's next?
Orchester
Damenorchester bekommt einen neuen Dirigenten
Ein neues ÖFFENTLICHES Schreibprojekt; alle sind herzlich eingeladen mitzuschreiben.
Updated on Feb 20, 2025
Created on Jan 2, 2024
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