Ingo dringt ein

Eine lange Zeit hörte Tom den Fernseher im Wohnzimmer laufen.
Dann klopfte Ingo an seiner Zimmertür.
"Ja?" reagierte Tom und sah so skeptisch wie vorsichtigt auf, als Ingo die Tür öffnete.
"Sorry, Tom. Ich habe da vorhin etwas überreagiert. Du und Jennifer, ihr habt mir tatsächlich nie etwas getan." sagte er.
"Ich werde euch also auch nichts tun." fuhr er fort.
"Ich bin auf eurer Seite. Und wenn ihr eine engere gemeinsame Zukunft wollt.. ich kann euch da bestimmt unterstützen. Aber Jennifer wohnt noch zuhause. Wenn ihr mehr Nähe wollt, geht das ja quasi nur hier. Dann müsst ihr auch mich in euerer Nähe akzeptieren." Ingo schunzelte als er Toms unbewusstes Nicken nach diesem Satz wahr nahm. "Klar, wird meine Anwesenheit einen Einfluss auf euch haben. Aber das kann doch ganz viele neue Aspekte mit sich bringen? Das wird es. Und du wirst sie mögen. Du wirst drauf stehen!" grinste er und richtete jovial seinen Zeigefinger auf Tom.
"Kommt Jennifer morgen? Dann kann ich ihr ja sagen, dass ich es okay finde, wenn sie öfter hier ist."
"Ja, sie kommt morgen." antwortete Tom "..aber mach keinen Scheiß!"
"Ich doch nicht!" grinste Ingo "Glaub mir, das wird gut!"
Tom lächelte erfreut auf. "Ja, das glaube ich dir!"

Ingo schloss die Tür und ging schmunzelnd auf sein Zimmer. Er freute sich auf den nächsten Tag. Was er nicht alles machen könnte....

Als Ingo am nächsten Tag von der Arbeit kam, traf er Tom wieder auf dem Sofa an. Vorsichtig begrüßte Tom ihn: " Na, wie war dein Tag?" "Gut!" lächelte Ingo und griff sich sinnierend an den Halskettenanhänger. "Stell dir vor, meine Kunden haben mir sogar beim Beladen des Lieferwagens geholfen." lächelte er.

In diesem Moment klingelte es.
Ingo öffnete die Tür und Jennifer stand davor.
"Hallo Ingo." "Hallo Jennifer."
Sie war ein durchaus attraktives Mädchen. Kein aufgedonnertes Püppchen, sondern eher natürlich. Aber mit ihren naturroten Haaren trotzdem immer ein bisschen auffällig. Ingo fragte sich, ob sie die kleine Brille die sie trug wirklich brauchte, oder nur benutzte um damit intellektueller und älter zu wirken.
"Was ist, kann ich rein?"
"Warum so zickig? Du magst mich doch!" sagte Ingo und trat zur Seite.
Jennifer stockte kurz und lächelte. "Ja, klar. Ich mag dich doch."
Ingo schmunzelte.

"Hört zu ihr beiden. Ich weiß, dass ihr mehr Zeit miteinander verbringen wollt. Und dass ich da als WG Mitbewohner ein Bisschen störend wirke. Aber Ihr müsst mich einfach als Teil eurer Beziehung sehen. Als Bereicherung. Als positiven Aspekt!"
Beide nickten automatisch während sie Ingo zuhörten.
"Also Integriert mich einfach in eure Beziehung. Ich finde es ja schließlich auch nice, wenn eine so sexy Frau in unserer Wohnung ist."
Jennifer sah Ingo irritiert an.
"Du magst meine Komplimente!" fügte Ingo schnell hinzu.

"Ja, Danke!" sagte Jennifer und errötete leicht

Tom schüttelte ungläubig den Kopf

"Ansprache beendet. Das wollte ich nur gesagt haben." endete Ingo, zwinkerte Jennifer zu und verschwand in seinem Zimmer.