In der Nacht geht es los

Auch wenn ich lange nach Einbruch der Dunkelheit erst aufgebrochen bin - wobei es sehr unpraktisch ist im Dunkeln eine Leiter durch den Wald zu tragen - ist die Gruppe noch sehr wach als ich dort eintreffe. Sie haben eine helle Gaslampe und quatschen laut. So können sie mich weder hören noch sehen als ich über die Mauer sehe. Ich verteile zuerst die Bengalischen Feuer. Das Anzünden wird unpraktisch. Zum Glück haben sie lange Zündschnüre. Die Lautsprecher kann ich erst aufstellen wenn ich bereit bin, die Batterien könnten zu schnell leer sein. Auch den Eingang kann ich noch nicht versperren, sonst merken sie das durch einen dummen Zufall.

Trotz der Jahreszeit ist es kalt im Wald. Den größten Teil der Verkleidung trage ich schon und bin froh über dessen Isolation und noch mehr als es in der Kapelle endlich still wird.

Fluchtweg versperren. Lautsprecher aufstellen. Feuer Entzünden - schnell machen. Die Leiter hoch. Noch mal orientieren. Es ist noch immer Still. Leider brennt noch eine Lampe, auch wenn nicht hell. Das erste Feuer startet. Maske bereit machen. Ton ab.

Laut schallt es durch den Innenraum. Kreischen und dämonisches Lachen mischt sich mit den Prasseln von Feuer. Die erste innen beginnt zu schreien.

Maske aufsetzen und auf die Mauer.

Alle sind auf den Beinen. Wie erhofft sehe ich Panik. Doch wenigstens einer sieht eher Suchend und Verwundert in die Runde. Mit Hilfe der Strickleiter komme ich in den Innenraum. Mit wenigen Sprüngen erreiche ich den Altar. Als ich ihn erreicht habe starte ich mit einem Griff in meine Tasche den vorbereiteten Text.

"Auf die Knie ihr Sterblichen. Ihr niederen Kreaturen. Betet mich an. Ich bin euer Gott!" donnert es durch die Kapelle.

Im flackerten Schein der Feuer entfaltet die Verkleidung die gewünschte Wirkung. Ich sehe Jungs und Mädels auf der Flucht. Doch sie kommen nicht raus.

"Ihr könnt mir nicht entkommen. Eure Seelen und eure Leiber gehören jetzt mir."

Oh, wie ich mich freue über den Erfolg!