Ich erinnere mich an die Jahre danach

In beruflicher Hinsicht hatte sich meine Entscheidung als ein ausgesprochener Glücksfall erwiesen. Durch harte Arbeit und das Wohlwollen meiner Vorgesetzten war ich sehr schnell in der Firma aufgestiegen, hatte überall in der Welt gearbeitet und dabei auch sehr viel Geld verdient. Die Firma hatte sich sogar bereit erklärt, mir mein Studium zu finanzieren. Eines Tages hatte mich jedoch ein Anruf meiner inzwischen fünfzehnjährigen Schwester Carena erreicht, dass unsere Eltern bereits vor ein paar Tagen bei einem Autounfall ums Leben gekommen seien. Als ich daraufhin das erste Mal nach Jahren wieder nach Hause gekommen war, war ich von meiner inzwischen zu einem bildhübschen jungen Teenager herangereiften Schwester Carena stürmisch begrüßt worden.

„Du bist aber erwachsen geworden, großer Bruder“, hatte sie gestaunt. „Ein hübscher junger Mann.“ „Du bist aber auch groß geworden, Schwesterchen“, hatte ich lächelnd erwidert. „Und noch dazu ein teuflisch hübsches Ding.“ Carena hatte mich liebevoll umarmt. „Lass mich bitte nicht mehr alleine“, hatte sie mir dabei flehend ins Ohr geflüstert. Mir war natürlich längst klar gewesen, dass ich meine fünfzehnjährige und noch schulpflichtige Schwester nicht mehr ganz alleine in unserem Elternhaus zurücklassen konnte. Meiner Schwester zuliebe hatte ich bereits geplant meine Vorgesetzten um meine Versetzung in die deutsche Niederlassung der Firma zu bitten und dann hier mein Studium zu beginnen, so ungern ich wieder in mein Elternhaus und in Antjes Nähe zurückkehren mochte ...