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Chapter 3 by Geilspecht99 Geilspecht99

What's next?

Helion

15.06.19 Mittags

Helion war froh endlich Zeit für eine Jause zu haben, er hatte anstrengende Stunden mit den „Fünfen“ hinter sich, um deren Verteidigung zu koordinieren, Er hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, sein Magen knurrte. Der Zwerg der Fünfe hatte ihn gebeten seine ehemalige Ziehtochter zu verteidigen, wobei dieser Helion auch klar machte, dass er von ihrer Schuld überzeugt war.
Helion hatte sich ein Jausenpacket organisiert und wollte es während der Unterhaltung mit Yasmin, „dem Monster“ vernichten.

Aber dazu kam es leider nicht.

[An dieser Stelle wird bewusst darauf verzichtet, ausführlicher zu beschreiben, wie die Begegnung des Monsters und ihres Verteidigers ablief, wer Anregungen braucht: ich empfehle den Exorzisten.]

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Yasmin ihm aus drei Schritt Entfernung seine gesamte Jause vollkotzte, versuchte er noch sein Bestes, dann nur mehr das, was das Protokoll von ihm verlangte.
Er bat Praios, dass sein Hunger seine Wut zügeln möge und sprach sie schuldig, sobald er das vertreten konnte. Da sie einen Gemeine war und ihre Aussagen für die anderen Prozesse nicht hilfreich waren, ersparte er damit allen Beteiligten einen unnötigen richtigen Prozess.
Er war kurz nicht sicher, was er als dringender erachtete, Yasmins sofortige Hinrichtung oder was zu essen. Er beschloss, als kleine Buße erst zu essen, wenn ihm bestätigt wurde, dass das Urteil vollstreckt worden war. Er setzte anschließend all seinen Einfluss ein, um einen Lakai zu überzeugen, dass die Zukunft des Reiches vom Füllgrad seines, durchaus beachtlichen Magens abhängig wäre.

[Um dies besser in den Kontext zu setzen: Helion hatte zwar seit dem unrühmlichen Zwischenfall in Belhanka Zutrittsverbot zu allen Küchen, Speisekammern und Esszimmern (außer zu den Essenszeiten) der Justiz, der Praioten und der gesamten Hauptstadt Vinsalt, aber er ist einer der beliebtesten Gäste in jeder Art von Verpflegungsbetrieb, nicht nur im Reich.]

Dann war er zwei Stunden mit der Vögtin beschäftigt, es tat ihm gut zu sehen, wie langsam ihre Zuversicht wiederkehrte, obwohl sein Magen hörbar knurrte und das große Fresspaket ungeöffnet an seiner Seite lag.

Bei Sonnenuntergang

Nun bereitete er genüsslich die Jause vor, um gleich loslegen zu können, wenn die frohe Botschaft einträffe.
Orgiastis betrachtete Thea, oder was auch immer er machen musste, um zu seinem Ergebnis zu kommen. Verwirrt beobachtet Helion dabei die für ihn nicht entschlüsselbare Mimik Theas und war dem zu Folge auch nicht annähernd dazu im Stande einzuschätzen, was in der jungen Frau gerade vorging.

Helion ging davon aus, dass sein Auftraggeber sicher seine Gründe hatte, wieso er derart an Theas Unschuld glaubte, dabei hatten seine wichtigsten Klienten selbst noch nicht die Köpfe ganz aus der Schlinge bekommen. Dies und sein Gerechtigkeitssinn zwangen ihn auch dazu, sich die Geschichte des Mädchens aus dieser Namenlosen Sippe anzuhören, um sie mit all seinen Möglichkeiten zu verteidigen. Er übernahm fast nur Fälle für, seiner Überzeugung nach, „Unschuldige“.
Thea hatte ihm diesen neuadelige Heiler, einer seiner Hauptklienten, von dem gesagt wird, er wäre ein Anhänger der Urgöttin, aufgedrängt. Dieser verlangte von ihm, dass er Thea und Vicky, seine Vögtin, auch verteidigen soll, aber was tut man nicht alles für die Publicity, gestand er sich lächelnd ein. Um seine Auftraggeber selbst machte er sich wenig Sorgen. Auch wenn er den Fall verlieren sollte; der Kaiser war von Ihrer Unschuld überzeugt und hatte sie bisher vor der Justiz beschützt, oder besser gesagt: sie dem Zugriff der Justiz entzogen, indem er sie zwei Jahre ans Ende der Welt schickte. Sie waren gerade mal wieder vier Monate inkognito im Lande und hatten in dieser Zeit die größte Namenlose Verschwörung in der Geschichte des Reiches aufgedeckt. Im Zuge dessen liefen die „Fünfe“ Helion in der Hauptstadt über den Weg. Nach einem holprigen Start, er wollte sie schon verhaften und die Fünfe überlegten ernsthaft sich ihm zu widersetzen, wurde man sich einig. Somit durfte er nicht nur an diesem letzten Schlag gegen das Namenlose selbst teilhaben, sondern ihm eröffnete sich die Möglichkeiten, die größten Helden vor Gericht zu vertreten. Der Traum jedes Rechtsgelehrten im Reich, sowohl bessere, als auch angesehenere Verteidiger hätten gerne gratis seinen Job übernommen. Der Hof war aber dermaßen davon überzeugt, dass die Beweise in diesem Monsterprozess die Unschuld der „Fünfe“ ausreichend belegen würden, dass sie ihn machen ließen.
Er zog daraus seine Schlüsse und befürchtete schon, in einem dieser geschobenen Verfahren, den gewichtigen Advokaten mimen zu dürfen; übrigens eine Rolle, die er hervorragend ‘ausfüllte’. Er würde zwar bekannt werden, aber seine Reputation in Fachkreisen könnte vielleicht sogar darunter leiden.

Die Vögtin Vicky wiederum war ein härterer Brocken. Orgiastis war von ihrer Unschuld überzeugt, zwar war die Beweislast in ihrem Fall erdrückend, allerdings standen die meisten alten Zeugen diesmal zurecht auf der anderen Seite im Gericht, die restlichen hatten das Namenlose Fest nicht überlebt. Daher war er zuversichtlich, dass er mit einigen Aussagen „der Fünf“ und ein paar anderer Prominenter nachweisen könnte, dass Vicky beim Showdown den Namenlosen Priester erstochen hatte und sie zum Vergiften des Weines wurde. Als Joker hatte er noch die alte Gräfin und sich selbst!

Bezüglich Thea wollte er mal sehen, was Orgiastis zu ihr zu sagen hatte und wollte seine Ressourcen schonen, er hatte ja immerhin fünf Hauptangeklagte, die Vögtin, das kleine Monster, Thea und seinen Ruf zu verteidigen. Der Alte schien zwar verrückt zu sein, aber seine Trefferquote der letzten Monate war besser, als die der Inquisition, sodass auch diese wohl oder übel nicht um Orgiastis Expertise herumkam.

Und an Yasmin wollte er nie wieder einen Gedanken verschwenden.

Thea

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