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Chapter 2 by Prinz_Heinrich Prinz_Heinrich

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Ernüchterung

Die Ernüchterung kam, als sie in den Bungalow eingezogen waren. Es war alles wunderbar und so wie beschrieben. Es war eines von zig baugleichen Gebäuden, die entlang einer nagelneuen Asphaltstraße wie Perlen an einer Schnur aufgereiht waren. Was sie nicht geahnt hatte war, dass die Siedlung mehrere Stunden Autofahrt von der Stadt entfernt im Nirgendwo errichtet war und es dort außer den Wohnhäusern gar nichts gab. Offenbar hatte bei der Planung niemand damit gerechnet, dass die Arbeitnehmer außer schlafen noch etwas anderes tun würden, oder dass sie gar von Familienangehörigen begleitet würden.

Das Schlimmste war, dass Klaus schon kurz nach der Ankunft zur ersten Besprechung mit den Auftraggebern gerufen wurde. Heike stand alleine mit den unausgepackten Koffern in den Räumen, die für Monate ihr Zuhause sein würden. Äußerlich gab es nichts zu bemängeln. Alles war top modern eingerichtet und bestens in Schuss. Sogar eine komplett ausgestattete Küche gab es. Im Kühlschrank fand sie allerdings nur Wasser in Flaschen und Softdrinks.

Dafür lag auf der Anrichte eine Mappe mit Instruktionen für die Neuankömmlinge in schlecht geschriebenem Englisch. So fand sie heraus, dass es einen Lieferservice für Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs gab sowie einen ärztlichen Notdienst. Außerdem Breitband-Internet und Satelliten-TV.

Sie überlegte gerade, was sie bestellen sollte, um das erste gemeinsame Essen in ihrer neuen Bleibe zuzubereiten, als ihr Mobiltelefon klingelte. Es war Klaus.

„Du, Schatz, es tut mir so leid. Das wird hier länger dauern. Und anschließend bin ich zum Abendessen eingeladen. Das kann ich unmöglich ablehnen, ohne die Gastgeber zu beleidigen. Aber ich wäre viel lieber bei dir, das weißt du.“

„Ich verstehe das. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht. Und amüsiere dich.“ Ihre Stimme klang gefasster, als sie sich fühlte.

„Danke, Schatz. Du musst auch nicht alles Gepäck alleine auspacken. Ich helfe dir morgen.“

„Ach, lass mal. Ich kümmere mich drum. Ich habe ja sonst nichts Wichtiges zu tun.“ Dieses Mal konnte sie den bitteren Tonfall nicht ganz unterdrücken.

„Ich liebe dich, Schatz. Bis später.“

„Ich liebe dich auch.“

Sie legte auf. Frustriert tippte sie als Bestellung ein paar Tiefkühlpizzen und frisches Obst in das Onlineformular des Lieferservice. Fürs Frühstück orderte sie Cerealien, Milch und Kaffee. suchte sie vergeblich in der Liste.

Die Koffer ließ sie verschlossen stehen und ging auf die Terrasse, die man durch vollverglaste Türen aus dem Schlafzimmer und der Wohn-Ess-Küche erreichen konnte. Auf dem mit Steinplatten ausgelegten Bereich stand eine Sonnenliege und ein kleiner Tisch aus Kunststoff. Von einem Rasenstück umschlossen, das tatsächlich saftig grün aussah, gab es einen kleinen Pool exklusiv für den Bungalow. Das Grundstück war von einem hohen Zaun umgeben, so dass man ungestört baden und sonnen konnte.

‚Nun, warum nicht?‘, dachte sich Heike und ging ins Haus, um ihre Badesachen auszupacken.

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