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Chapter 65 by Hentaitales Hentaitales

Was ist nachts um 8 im Wald?

Eine unerwartete Begegnung

Nachdem jetzt alles geklärt war, machten wir uns schnellstmöglich auf, um nicht zu spät zu kommen. Der Treffpunkt im Wald war schon reichlich abgelegen, und wir brauchten alleine schon mehr als eine Stunde, um den Waldrand zu erreichen. Der auf der Karte eingezeichnete Weg entpuppte sich dann als Wirtschaftsweg und nicht als Wanderweg - er war etwas breiter geschlagen - aber trotzdem war nicht daran zu denken, mit Moritz' altem Corsa dort entlang zu fahren: Der Pfad in den Wald war derart uneben und von Baumwurzeln durchzogen, dass man hier mindestens einen Geländewagen gebraucht hätte, wenn nicht sogar noch besser einen Traktor.

Unter diesen Umständen parkten wir am Straßenrand davor und gingen zu Fuß. Moritz hatte zum guten Glück eine kleine Taschenlampe im Auto dabei, denn obwohl die Sonne noch nicht ganz untergegangen war, war es trotzdem reichlich duster, sobald wir ein Stück in den Wald eingedrungen waren. Die hohen Fichten schirmten den größten Teil des Tageslichts ab, und ohne zusätzliche Beleuchtung wären wir sicherlich einige Male gestolpert.

"Ich versteh das nicht", sagte Moritz nach einigen Minuten zu mir. "Warum will Andy dich mitten im Nirgendwo treffen? Wenn er einfach nur mit dir reden will, kann er dich doch auch anrufen."

"Ich denke auch, dass er noch was Anderes vorhat", stimmte ich zu. "Vielleicht will er ja wirklich mit mir zusammen weglaufen oder so was."

Moritz nickte ernst. "Oder dich auch noch entführen", sagte er finster. "Wir sollten auf alles vorbereitet sein. Ich mach mein Handy schon mal für die einseinsnull bereit, damit ich einfach nur noch drauftippen muss, wenn es notwendig wird."

Ich sah zu ihm. "Eigentlich will Jenny ja schon die Polizei rufen... Aber du hast recht", gestand ich dann ein. "Sicher ist sicher." Ich holte mein Handy ebenfalls hervor und tat es ihm gleich.

"Auf jeden Fall kann er nicht weiter bei uns wohnen", fuhr Moritz fort. "Nießbrauch hin oder her, er muss ausziehen. Selbst wenn er nichts mit Majas Verschwinden zu tun hat, und nach der Sache hier glaube ich das nicht."

"Hören wir ihn doch erst mal an", meinte ich beschwichtigend. "Ich will nicht voreilig-"

Moritz schüttelte den Kopf. "Voreilig? Er ist zusammen mit unserer Tochter verschwunden und lotst dich ohne jede Erklärungen in einen Wald! Dass da was faul ist, ist doch kein voreiliger Schluss!"

Ich berührte Moritz sanft am Arm. "Wenn alles so ist, wie es aussieht, stimme ich dir zu", sagte ich. "Dann muss er ausziehen. Aber vielleicht ist es ja ganz anders, als wir denken. Und ich will ihm wirklich die Chance geben, sich zu erklären."

"Meinetwegen", brummte Moritz, und damit war für ihn das Thema erledigt.

Wir gingen noch ungefähr weitere zehn Minuten den Waldweg entlang, ohne dass wir etwas Besonderes gesehen hätten. Inzwischen war es zehn vor acht, und wir näherten uns der Position, die mir Andy geschickt hatte. Es war noch ein wenig dunkler geworden, und wir konnten inzwischen nur noch vielleicht zwanzig oder dreißig Meter voraus schauen.

Und dann, ganz plötzlich, wurde die Dunkelheit vor uns von zwei Autoscheinwerfern durchbrochen, die uns direkt anstrahlten, und davor stand die Silhouette eines hochgewachsenen, breitschultrigen Mannes. Moritz und ich blieben beide stehen.

"Andy?" rief ich.

"Ich bin mir nicht sicher, dass das Andy ist", raunte Moritz mir zu. "Der da vorne sieht mir größer aus im Vergleich zu dem Landrover hinter ihm."

Mit Autos kannte ich mich nicht aus, dementsprechend hatte ich nicht die Vergleichsmöglichkeit, und mit dem Gegenlicht waren auch keine Details zu erkennen. Ich kniff die Augen zu, konnte aber trotzdem nicht sicher sagen, ob das da Andy war oder nicht. Fragend blickte ich zu Moritz. "Was meinst du, sollen wir näher zu ihm-"

In diesem Moment kam aus dem Wald ein knallendes Geräusch, wie ein Silvesterböller, und im selben Moment fühlte ich plötzlich einen stechenden **** in meinem Po.

"Au!" Ich fuhr herum und fasste an die schmerzende Stelle. Meine Finger ertasteten etwas kaltes zylindrisches, das dort steckte, und als ich es herauszog, sah es aus wie eine kleine metallene Spritze. "Scheiße, was ist das?"

"Fuck!" Moritz starrte mich an. "Tina, lauf weg!" brüllte er und zog sein Handy aus der Tasche. "Los, schnell!"

Ich nickte und begann sofort loszulaufen, den Waldweg zurück, den wir gekommen waren, während ich selbst mein Handy aus der Tasche zog. Ich schaltete die Taschenlampenfunktion ein, um wenigstens ein bisschen sehen zu können, und tatsächlich ging das ganz gut. Hinter mir hörte ich noch ein zweites Mal das knallende Geräusch, doch diesmal traf mich nichts. Gut.

Aber ich kam nicht weit. Nach vielleicht einer halben Minute stolperte ich, nicht weil ich über etwas gefallen war, sondern weil mir plötzlich die Beine wegklappten, und ich fiel unsanft auf den Waldboden. Ich merkte, dass sich in meinem Kopf etwas wie eine Art Wattewolke ausbreitete, ein Gefühl der Taubheit, das nach und nach von meinem Körper Besitz ergriff, und ich verstand, dass das die Wirkung der Spritze war, die man mir in den Hintern geschossen hatte. Ich griff nach meinem Handy, das ich beim Sturz fallengelassen hatte und aktivierte geistesgegenwärtig den Notruf, den Moritz und ich ja bereits vorbereitet hatten.

Kein Empfang. Null Balken.

Und das war das letzte, das ich sah, ehe ich das Bewusstsein verlor.

Wo werde ich aufwachen?

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