Eine neue Lisa: nicht dunkel, sondern schön und schrecklich wie der Morgen und die Nacht. Schön wie das Meer und die Sonne und der Schnee auf dem Berg.

Lisa legt dir liebevoll die Hand auf die Schulter. „Entspann dich. Ich liebe dich. Ich wusste zuerst nicht so recht, mit wem ich darüber hätte reden sollen, aber Hannah, du kennst sie doch?”

Du nickst. Hannah ist eine alte Schulfreundin von Lisa. Sie wohnt heute in einer anderen Stadt. Die zwei telefonieren häufig und treffen sich öfter mal und sehen sich eigentlich regelmäßig online.

„Hanna ist ... ziemlich kinky. Ihr Exfreund in der Schule war ... die beiden hatten eine BDSM-Beziehung.”

-Wow, Lisa war von euch beiden immer schon sexuell die aufgeschlossenere, die wild card. Wenn ihr etwas Neues ausprobiert habt, war es oft ihre Initiative, aber mit dieser Richtung hättest du jetzt nicht gerechnet... Wird es diese Richtung? - Deine Gedanken rasen immer noch.

„Jedenfalls habe ich mit Hanna über meine Gedanken und auch über einige meiner ... Phantasien”, sie richtet sich wieder etwas auf und das Funkeln in ihren Augen wird wieder etwas stärker, „eher Wünsche und Bedürfnisse gesprochen. Bei unserem letzten Treffen haben wir uns sehr lange und ausführlich unterhalten.”

„Baby, du ... du hättest doch ... zu mir.”

Sie lächelt dich schief an. „Nein, Reinet. Ich glaube, das hättest du nicht verstanden. Nicht so wie Hanna. Du hättest mir nicht helfen können wie sie und das ist okay. Also wir haben lange gequatacht die Nacht. Ich habe darüber geschlafen, mehrere Nächte. Dann habe ich... Ich habe einen BDSM-Test gemacht, mehrere. Hanna hat mir ein paar empfohlen.”

Du starrst sie mit große Augen und offenem Mund an. In deinem Kopf sind Bilder von der Netflix-Serie Bonding, die ihr beide echt witzig fandet. Die Erinnerung an die gemeinsamen Netflixabende mit Lisa helfen dir etwas dich zu entspannen. Du denkst aber auch an Lisa, die neue Lisa mit ihren Funkelnden Augen und dem durchdringenden, fordernden Blick. Du schluckst und versuchst cool und offen zu reagieren. „Oh cool u... hrammng....” dir versagt die Stimme und du musst dich räuspern. „Und, was ist rausgekommen, was hast du über dich... erfahren?”

Lisa atmet einmal tief durch. Sie schließt die Augen und richtet sich wieder auf. Sie scheint ihre Kraft zu sammeln. „Reiner, ich bin... ich entdecke eine dominante Seite an mir. Ich will den Ton angeben. Im Bett, im Schlafzimmer, wenn es körperlich wird. Vor allem mit dir... Ich habe aber auch eine devote Seite. Und... Und ich bin ein sexuelles ...” wieder richtet sie sich auf und atmet noch einmal durch. Dann blickt sie dir in die Augen. „... ein sexuelles Raubtier. Ich habe Bedürfnisse, die du nicht erfüllen kannst. Ich will... Beute machen und manchmal will ich auch die Beute sein. Ich... Das kannst du mir nur zu einem kleinen Teil geben. Verstehst du das?”

Sie sieht deinen verwirrten Blick.

„Keine Angst, Reno. Ich habe auch Bedürfnisse, die du sehr gut erfüllen kannst. Und ich liebe DICH und NUR DICH.”

Du bist verwirrt und weißt nicht genau, was das alles konkret bedeuten wird... Du setzt an, etwas zu sagen, aber Lisa schneidet dir das Wort mit einem strengen Blick ab.

„Jetzt nicht. Du gehst jetzt erstmal ab in die Dusche, Kleiner.”

Diese Spitze sitzt. In ihrer Geschichte hatte sie betont, wie sehr ihr der andere Schwanz gefallen hat, seine Größe. Und jetzt das. Es tut weh, aber es provoziert auch eine trotzige Geilheit und dein Schwänzchen zuckt.

„Reiner?”

Du drehst dich nochmal zu ihr um.

„Das habe ich gesehen. Du wirst dich duschen und du wirst dich beeilen. Wehe, du wichst unter Dusche. Ich brauche dich noch.”