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Chapter 22 by Daemony Daemony

What's next?

Eine Falle für Ändi

Andrea hatte eben die ersten Schritte in Richtung ihres Zuhauses gemacht und ich angelte meinen Türschlüssel aus der Handtasche, als wir das Tuckern eines alten Diesels hörten. Im fahlen Schein einer Straßenlaterne erkannte ich einen weißen Benz mit Rostflecken, der langsam herangerollt und nun knapp dreißig Meter entfernt zum Stehen gekommen war. Ich traute meinen Augen kaum. War Ändi uns etwa gefolgt? Wollte er uns ausspionieren?

Auch Andrea hatte ihn bemerkt und war stehengeblieben. Wir sahen uns kurz fragend an. Mein erster Impuls war, mich umzudrehen und ins Hotel meiner Eltern zu gehen, ohne ihn eines einzigen weiteren Blickes zu würdigen. Aber konnte ich meine Freundin allein in die Nacht gehen lassen, wenn ihr so ein schmieriger Typ folgte? Ich hatte keine Ahnung, wozu er fähig war. Auch in Andreas Augen schimmerte Unsicherheit.

Verdammt. Wir waren eben noch so aufgekratzt und fröhlich gewesen. Der ausgelassene Abend mit meiner besten Freundin hatte mir nach den vorangegangenen Aufregungen richtig gutgetan. Und nun das. Die gute Laune war verflogen und wandelte sich in handfesten Ärger. Der Scheißkerl hätte eine anständige Lektion verdient. Nur wie sollten wir zwei schwachen Mädchen das anstellen? Wir könnten ihn ja schlecht vermöbeln.

Da schoss mir aus heiterem Himmel eine Idee in den Kopf. Na ja, vielleicht war sie nicht so weit hergeholt, wenn man berücksichtigte, was ich mit Tom erlebt hatte. Mir jedenfalls schienen, angeheitert und aufgebracht wie ich in diesem Moment war, meine neuen Gedanken geradezu genial zu sein. Hastig winkte ich Andrea zu mir heran. Ihr Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie nicht wusste, was ich vorhatte, aber wir kannten uns gut genug, dass sie meiner Aufforderung ohne zu zögern folgte.

"Das ist doch der Wagen von diesem Ändi", raunte sie, als wir wieder nahe beieinander standen.

Ich stellte mich bewusst so hin, dass der unerwünschte Beobachter mein Gesicht nicht erkennen konnte. Erst dann grinste ich breit.

"Ja, genau. Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir ihm austreiben können, uns zu folgen."

"Was hast du vor?"

"Ich kann jetzt noch nicht alles haarklein erklären, aber kurz: Ich will ihn in eine Falle locken und ihm das peinlichste Erlebnis, das du dir vorstellen kannst, besorgen. Bist du dabei?"

Es war offensichtlich, dass sie noch immer keine Ahnung hatte, worauf ich hinauswollte, aber sie nickte selbstverständlich. "Ja, natürlich. Was soll ich tun?"

"Bleib einfach neben mir stehen und verhalte dich so wie ich. Den Rest mache ich. Ich erklär's dir dann später."

"Okay."

Zufrieden drehte ich mich wieder in Richtung des wartenden Benz und machte Winke-Winke. Wie erhofft startete er den Motor und rollte heran. Ich stemmte kokett eine Hand in die Hüfte und wartete am Bordstein. Andrea nahm neben mir dieselbe Pose ein.

Er stoppte exakt vor uns und ließ die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite herunter. Ein Schwall des aufdringlichen Eau de Cologne, das das Wageninnere schwängerte, wehte uns entgegen. Er beugte sich vom Fahrersitz herüber, Ändi, wie er leibt und lebte. Ich bemühte mich, nicht in den weiten Ausschnitt des bis zum Bauchnabel aufgeknöpften, bunt gemusterten Hemds zu sehen, den er uns in dieser Haltung schonungslos präsentierte, sondern konzentrierte mich auf seine wässrig-grauen Augen.

"Na, ihr zwei Zuckersüßen, habt ihr es euch doch überlegt?", säuselte er und zwinkerte uns zu.

"Ja, tatsächlich, du hast recht. Du bist ein geiler Typ und wir würden dich liebend gerne näher kennenlernen."

Andrea pflichtete mir mit einem "M-hm" bei. Es kostete mich alle Selbstbeherrschung, zu der ich fähig war, nicht lauthals loszuprusten. Stattdessen wahrte ich krampfhaft eine freundlich-interessierte Miene und fuhr fort:

"Wir wollen uns vorher nur noch ein wenig frisch machen. Verstehst du doch?"

"Ja, klar." Er wackelte mit den Augenbrauen und zeigte seine blitzenden Zähne. "In der Zwischenzeit mach ich mich auch fit im Schritt."

Mittlerweile kämpfte ich mit Übelkeit bei all dem Schleim, den er über uns auskippte.

"Wenn du uns deine Nummer gibst, melden wir uns, sobald wir so weit sind."

"Aber sicher, Bäby. Das ist das Händy vom Ändi."

Er fischte eine Visitenkarte aus der Brusttasche seines Jacketts und reichte sie mir mit einer ausschweifenden Handbewegung. Ich warf einen kurzen Blick darauf. Sie war offensichtlich selbst gedruckt, billigstes Papier und an den Rändern verlaufene Druckertinte. In Fettschrift stand dort "Rändy Ändi" und eine Mobilnummer.

"Oky doky. Bis dann", raunte ich und drehte mich schwungvoll um, sodass mein Röckchen hochwehte und ein gutes Stück meiner Oberschenkel zeigte. Andrea tat es mir gleich, wir hakten uns unter und trippelten in Richtung Hoteleingang.

Hinter uns wollte der selbsternannte Herzensbrecher mit aufheulendem Motor davonbrausen, was dem alten Diesel nur sehr unzureichend gelang. Sobald er außer Hörweite war, konnten wir nicht mehr an uns halten. Glucksend und Tränen lachend lagen wir uns in den Armen, bis ich meine Freundin notgedrungen loslassen musste, in die Hocke ging und meine Beckenmuskeln anspannte, weil ich das Gefühl hatte, dass ich mir gleich ins Höschen pinkeln müsste.

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