Ein beunruhigender Wandel

Sanchez betrachtete Rodriguez aus dem Augenwinkel, während sie gemeinsam ihre Aufgaben erledigten. Etwas an seinem Kollegen schien sich verändert zu haben, und es nagte an Sanchez' Verstand. Die Worte, die Rodriguez über seine Frau verlor, waren anders, fast schon besessen.

Als sie eine kurze Pause einlegten, beschloss Sanchez, das Thema anzusprechen. "Hey, Rodriguez, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er vorsichtig.

Rodriguez drehte sich zu ihm um, ein seltsam glänzendes Funkeln in seinen Augen. "Ja, alles ist perfekt, Sanchez", antwortete er mit einem seltsamen Unterton in seiner Stimme. "Meine Frau ist einfach unglaublich. Sie ist meine Göttin, weißt du."

Sanchez runzelte die Stirn, verwirrt über die plötzliche Intensität in Rodriguez' Stimme. Etwas stimmte hier nicht, das spürte er ganz genau. Aber sollte er deswegen gleich Emily oder Colonel Harris informieren? Vielleicht war es nur eine vorübergehende Laune, die sich Rodriguez einfach aus dem Kopf schlagen musste. Es war, als ob Rodriguez nicht mehr der gleiche Mann war, den er seit Jahren kannte. Eine unheimliche Aura umgab ihn, und Sanchez fühlte sich zunehmend unwohl in seiner Nähe.

Schließlich beschloss er, die Sache vorerst für sich zu behalten, aber gleichzeitig behielt er Rodriguez genau im Auge. Etwas stimmte hier definitiv nicht, und Sanchez war entschlossen, herauszufinden, was es war.

Während der Rest des Tages verging, konnte Sanchez nicht aufhören, immer wieder über die seltsamen Worte nachzudenken, die Rodriguez über seine Frau gesagt hatte. Und je mehr er darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm, dass er vielleicht doch Alarm schlagen sollte. Denn was, wenn diese Veränderung mehr war als nur eine Laune? Was, wenn sie etwas mit der genetischen Veränderung zu tun hatte, die Rodriguez durch den Biss der Spinne erfahren hatte?

Rodriguez hatte nie einen Hehl daraus gemacht, wie stolz er auf seine Männlichkeit war. Er war immer der Erste gewesen, der mit prahlerischen Geschichten über seine Abenteuer und Eroberungen aufwartete. Doch nun schien all das verschwunden zu sein, durchdrungen von einer unerklärlichen Hingabe zu seiner Frau. Sanchez konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor solche Gefühle von Rodriguez wahrgenommen zu haben.