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Chapter 18 by tease94 tease94

Was geschieht weiter? Stört jemand die Sklavenhändler an ihrer Arbeit?

Ein Interessent und unerwartete Ereignisse

"Bei Valerions starkem Arm!"

Eine rauhe, kraftvolle Männerstimme erklang über ihnen. Isidias Häscher wirbelten herum. Filzhaar griff nach seinem messer und starrte ebenso zur Decke, wie der Lispler, der lächerlich glotzend mit herunter gelassener Hose sein kleines Fässchen in den Händen hielt. Rattengesicht verzog angewidert sein Gesicht. Ob aus Verärgerung über das unerwartete Auftauchen des Sprechers oder ob der Nachlässigkeit seiner Männer war schwer zu sagen. Isidia drehte sich um, und suchte ebenfalls nach dem Neuankömmling.

Er hockte über ihnen an der Kante des Heubodens unter dem Dach des alten Stalls. Offensichtlich war der Mann unbemerkt über das Dach hinein geklettert und hatte eine Lücke genutzt, um hindurch zu schlüpfen. Entweder war diese Lücke sehr groß oder der Mann sehr geschickt. Nach allem was Isidia von ihrer Position aus erkennen konnte, war er nicht gerade schmächtig.

"Das nenn' ich mal eine Art eine Gast zu begrüßen. Ist das so üblich in Kel-Shazar? Grimmiger Valerion, ich muss doch öfters hierher kommen."

"Und ihr habt eine seltsame Art euer Eintreffen zu verkünden," erwiderte Rattengesicht ungerührt. Mit einem Wink seines Kinns bedeutete er seinen Männern wieder in die Gänge zu kommen. Filzhaar trat an seine Seite, ohne sich seines spermatriefenden Schwanzes oder seiner mangelnden Beinbekleidung zu scheren. Dafür hielt er sein Messer drohend in seiner Hand. Der Lispler hingegen hatte es eilig sich wieder anzuziehen. Fluchend stopfte er seinen Lümmel in seine Hose, während er undeutlich über die Ungerechtigkeit des unzeitigen Auftauchens des Mannes über ihnen schimpfte. Schließlich war er so weit und schaute Rattengesicht in Erwartung weiterer Anweisungen an. Isidia blieb zunächst liegen, wo sie war, und drehte sich lediglich zur Seite um sich neben dem Heuballen auf ihre Waden zu kauern.

"Born, such mal eine Leiter," befahl Rattengesicht. "Irgendwo sollte hier eine liegen."

Der Lispler wollte sich in Bewegung setzen, doch der Neuankömmling veranlasste ihn inne zu halten.

"Nicht notwendig. Ich komme auch so herunter!"

Rattengesicht hob eine Augenbraue und auch Isidia hielt gespannt den Atem an. Der Heuboden war sicherlich vier Schritt über dem Grundniveau. Der Mann grinste bloß, umfasste die Kante des Dielenverschlags und schwang sich in einer flüssigen Bewegung hinab. Isidia keuchte auf. Für einen kurzen Moment hing er in seiner ganzen Länge vom Heuboden, ehe er seinem massiven Körperbau zum Trotz elegant zu Boden sprang. Noch während seiner Landung schwang er herum, um Rattengesicht und seinen Männern kampfbereit gegenüber zu stehen.

Filzhaar pfiff anerkenndend durch die Lippen und trat einen Schritt näher an Rattengesicht heran. Seine Finger schlossen sich um den Griff seines Messers. Der Mann war unbeeindruckt.

"Bringen wir die Sache hinter uns." Sein Blick glitt von Rattengesicht zu Isidia. "Ist das das Mädchen?"

Rattengesicht nickte. "Isidia. Die Nutte des Handelsfürsten."

Isidias Augen verjüngten sich zu hasserfüllten Schlitzen. Wie konnte Rattengesicht es wagen, sie so vorzustellen? Andererseits bezeichnete er sie wenigstens nicht als willige Sklavin.

"Hmm. Gut." Der Mann trat näher und Isidia konnte endlich einen besseren Blick auf ihn erhaschen.

Er war groß, kräftig und strahlte das Selbstbewusstsein eines Veteranen unzähliger Abenteuer aus. Er hatte kurzes, dunkles Haar, einen Dreitagebart und scharfe, graublaue Augen. Seine Nase wies einen kleinen Buckel auf, vermutlich hatte er sie sich schon öfters in seinem Leben gebrochen. Seine Zähne blitzten weiß, seine Lippen waren voll, mit entschlossenem Schwung. Diesem Mann machte niemand so schnell etwas vor. Schon gar kein nacktes Mädchen. Isidia hielt den Atem an.

Seine Kleidung war nicht minder beeindruckend. Bis auf dunkelbraune, kniehohe Kampfstiefel war er durchweg in Schwarz gekleidet, eine praktische und doch raffinierte Kombination aus Tuch und Leder. Seine Oberarme waren frei und zeigten beeindruckende Muskelpakete, seine Unterarme waren mit geschnürten Ledermanschetten geschützt. Blitzende Nieten und kurze, geknotete Lederschnüre zierten seine Lederweste, die an den wichtigsten Stellen verstärkt zu sein schien. Um seinen Hals trug er eine Lederschnur, an der wohl ein Amulett hing, das jedoch unter seinem Wams verborgen war. Sein Waffengürtel war leer, jedoch trug er auf über seinen Rücken befestigt eine Schwertscheide. Ein dunkelrot umwickelter Schwertgriff schaute über seiner linken Schulter hervor.

Isidia war so in ihrer Musterung des Neuankömmlings gefangen, dass sie erst nach einigen Augenblicken bemerkte, dass er sie seinerseits aufmerksam studierte. Ihre Augen begegneten sich. Sein Blick war kühl und berechnend, aber mit einem unverhohlenen Hauch von Interesse. Isidia zuckte zusammen. Dieser Mann bewegte sich in einer völlig anderen Klasse als alle Kerle, die sich in den letzten vierundzwanzig Stunden an ihr vegangen hatten. Mit einem Mal fühlte Isidia die Nacktheit ihres Körpers wie eine schwere Last. Instinktiv presste sie ihre Schenkel zusammen und legte ihre geketteten Hände vor ihre Brüste.

Der dunkelgekleidete Krieger schmunzelte und wandte sich wieder Rattengesicht zu. "Könnt ihr beweisen, dass es sich um das gefragte Mädchen handelt?"

Rattengesichts Augen weiteten sich. "Ihr zweifelt an meinen Worten?"

Der Krieger schnaufte. "Haltet ihr all eure Abnehmer für blöd? Falls ja, so seid gesagt, dass ihr bei mir kein Glück haben werdet."

"Wie soll ich das beweisen? Sie ist Isidia. Ihr könnt sie nehmen und gleich nebenan nachfragen. Die Sterne stehen gut, dass ihr jemanden erwischt, der sie schon gesehen hat."

Der Mann verzog den Mund. "Wir wissen beide, dass das nicht möglich ist. Also... versucht es noch einmal."

Rattengesicht seufzte und suchte nach Worten.

"Ich bin Isidia. Er hat völlig Recht." Isidia sprach es aus, ohne lange zu überlegen.

Die Köpfe aller Männer flogen zu ihr herum. Der Blick des Kriegers bohrte sich förmlich in sie. "So?" Er zuckte mit der Schulter. "Ein jedes Mädchen in deiner Lage würde das behaupten, wenn sie glaubte, dadurch ihre Lage zu verbessern."

Isidia zögerte mit ihrer Antwort. Ihre nächsten Worte waren wichtig. Irgendetwas sagte ihr, dass dieser Mann ihre beste Chance war. Sie durfte es nicht vermasseln.

"Warum sollte ich das glauben? Ihr scheint nach mir zu suchen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich mir in den letzten Jahren deutlich mehr Feinde als Freunde geschaffen habe. Womöglich bringe ich nur noch ein schlimmeres Schicksal über mich."

"Wenn du das denken würdest, hättest du deinen Namen nicht genannt." Der Krieger grinste. "Biete mir was Besseres."

"Hmm." Isidia schluckte. Ihr kleines Herz pochte. "Ich... ich könnte dir Einzelheiten aus dem Palast des Handelsfürsten erzählen. Ich weiß alles, kenne alle Räume. Kenne alle Personen. Frag' mich was du willst... Doch was sollte es nützen? Ich könnte dir ja auch was vorlügen."

Der Krieger neigte seinen Kopf. "Das ist richtig. Doch, versuch es einfach mal. Fangen wir an mit... hmm, dem Arbeitszimmer des Fürsten."

Isidia hob eine Augenbraue. Ein ungewöhnlicher Wunsch, doch wenn es ihrer Situation half... "Fürst Adalmars Arbeitszimmer ist im ersten Stock des Haupttrakts gelegen. Es nimmt zur Hälfte das Erkertürmchen in der Nordostecke ein. Fürst Adalmar liebt es, den Sonnenaufgang dort zu begrüßen. Das Zimmer ist groß und zweigeteilt. Im Erkerteil steht sein Schreibtisch aus Buaniholz. Teuer und erlesen. Der Fürst hält Ordnung auf seinem Tisch. Seine Dokumente verstaut er allabendlich in einem Kastenschrank neben dem Schreibtisch, zu dem nur er den Schlüssel hat. Ein verziertes Tintenfässchen, ein Geschenk des Großmoguls von ab'Shild an'Erland, sowie mehrere feine Federkiele sind die einzigen Dinge, die ständig auf dem Tisch bleiben. Die zweite Hälfte des raumes wird durch eine Sitzgruppe bestimmt. Fürst Adalmar führt dort seine Gespräche. Diener bringen Erfrischungen, er bietet seinen Gästen Pfeifen an und erfüllt all ihre Wünsche. Es ist seine Überzeugung, dass gut bewirtete Handelspartner sich mehr entspannen und dann eher dazu neigen sich wertvolle Informationen oder Zugeständnisse entlocken zu lassen..." Isidias schaute dem seltsamen Krieger direkt ins Gesicht. "Soll ich noch mehr erzählen...?

Sein Mund verzog sich zu einem amüsierten und überaus zufriedenem Lächeln. Wieder spürte Isidia ein seltsames Prickeln in ihrem Körper. Es war anders als rein sexuelle Lust. Isidia wollte noch etwas sagen, doch ihre Zunge war plötzlich wie gelähmt. Der linke Mundwinkel des Kriegers zuckte, ein hartes Grübchen blitzte hervor, dann wandte er sich Rattengesicht zu, der gespannt dem kurzen Zwiegespräch gelauscht hatte.

"Also gut. Ich nehme sie."

Rattengesicht entspannte sich. Sofort wurde er wieder geschäftsmäßig. "Fünfhundert Dukaten."

Der Krieger verzog keine Miene. "Wir hatten weniger ausgemacht."

Rattengesicht zuckte mit den Schultern. "Warenpreise ändern sich ständig. Der Markt lebt."

"Pfff. Ihr macht Scherze. Wir haben vierhundert vereinbart. Dabei bleibt es auch."

"Ich glaube, da täuscht ihr euch." Rattengesicht blickte zu seinem beiden Schergen hinüber. Filzhaar, noch immer ohne Hose, trat hervor. Sein Messer bedrohlich in der Hand. Der grobklotzige Lispler bewegte sich seitlich, um den Krieger zwischen sich und seinen Gefährten zu bringen, und zog ein breites Schlachtermesser aus seiner Jacke.

"Oh, nein. Bitte, opfert nicht das Blut eurer Männer für eure Goldgier. Wir würden es alle bedauern. Ich weniger als ihr, glaubt mir. Wir waren uns einig. Was erhofft ihr dabei zu gewinnen? Seid froh, dass ich eure Unaufmerksamkeit vorhin nicht ausgenutzt habe. Es wäre ein Leichtes gewesen, euch drei zu töten, während ihr eure Schwänze in das Mädchen geschoben habt. Und selbst jetzt, steht ihr nur einen Schritt vor der Todesschwelle."

"Ihr wollt mir drohen?" krächzte Rattengesicht. "Ihr seid nicht in der Position dafür. Ihr hattet eure Chance, doch ihr habt sie nicht genutzt. Ihr dünkt mich weit weniger schlau, als ihr euch haltet."

Der Krieger hob eine Augenbraue. "Meint ihr?"

Was dann geschah, war unerwartet, schnell und tödlich.

Ohne es auch nur durch ein Muskelzucken anzudeuten, sprang der Krieger auf den Lispler zu und trat ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Mit einem grunzenden "Ouff!" sackte der große Mordbube zu Boden. Filzhaar fluchte und sprang mit erhobenem Messer auf den Krieger zu. Dieser hatte jedoch durch seinen Sprung in Lisplers Richtung genug Distanz zwischen sich und seinen gefährlichesten Gegner geschaffen, so dass er genug Zeit hatte, in einer einzigen, flüssigen Bewegung mit links sein Langschwert zu ziehen und es in einem langen Bogen aus der Ziehbewegung heraus von links nach rechts quer zu Filzhaars Angriffsrichtung zu schwingen. Filzhaar versuchte dem unerwarteten Schlag auszuweichen, doch die Klinge traf ihn voll an der rechten Schulter.

"Arrrrghhhhh!" Filzhaar schrie auf und ließ sein Messer fallen. Die Wucht des Treffers ließ ihn seitlich taumeln, während er die linke Hand gegen seine zerschmetterte Schulter presste.

Der Krieger beachtete ihn nicht weiter und sprang nun seinerseits leichtfüßig vor. Rattengesicht schrie panisch und zielt mit einer gespannten Handarmbrust, die er offensichtlich unter seinem Umhang die ganze Zeit verborgen hatte, auf die Brust des heranstürmenden Kämpfers. Doch sein Schuss ging fehl, vielleicht weil seine Hände zu sehr zitterten, oder weil der kampferprobte Krieger im letzten Moment einen Haken schlug. Rattengesicht kam jedoch nicht dazu, seinen Fehler zu korrigieren, denn schon im nächsten Moment stieß der Krieger sein Schwert frontal in Rattengesichts Magengrube. Rattengesicht schrie wie ein abgestochenes Schweinchen auf, fasste sich mit beiden Händen vor den Leib und sackte, als der Schwertmann seine Klinge zurückzog, vornüber auf den Boden.

"Vorsicht! Hinter euch!" schrie Isidia aus vollem Hals.

Lautstark heulend warf der Lispler seinen schweren, schmerzgepeinigten Körper in Richtung des Kriegers, der ihm für einen kurzen Moment den Rücken zudrehte, während Rattengesicht sein letztes Lebensfünkchen aushauchte. Der Krieger wirbelte herum. Sein Schwert blitzte abermals auf, wieder zermalmte blanker Stahl Muskeln, Sehnen und Knochen, doch den Ansturm des großen Schlächters konnte er dieses Mal nicht aufhalten. Grunzend prallte der Lispler in den Krieger. Gemeinsam gingen sie zu Boden. Mit ungeahnter Schnelligkeit schoss die rechte Hand des Lisplers vor und klammerte sich um den Hals, des Mannes, der unter ihm begraben war. "Verdammt!" knurrte der Krieger und stieß seine Stirn wuchtig gegen die Nase des Lisplers, die mit lautem Krachen brach. Der Lispler heulte auf, seine Stimme war nur noch ein Tosen von ****, Wut und Todesangst. Seine Umklammerung lockerte sich kein Stückchen und auf einem Mal war der Schwertkämpfer in ein Ringen um Leben und **** verwickelt.

"Töte das Schwein, Born!" schrie Filzhaar, der seine Hand gegen die blutende Schulter presste und sich in Richtung seines fallen gelassenen Messers schleppte. Isidia biss sich auf die Lippen. Sie musste dem Krieger helfen! Ohne weiter nachzudenken, sprang sie auf. Zwei schnelle Schritte brachten sie in Filzhaars Reichweite. Filzhaar bemerkte sie im letzten Moment und wirbelte herum. "Waaas...?"

Isidia ballte ihre Hände zu einer gemeinsamen Faust, so dass die eiserne Kette zwischen ihren Handgelenken wie eine Schlagkette baumelte. Mit der Kraft der Verzweiflung schlug sie das Kettenende in Filzhaars Gesicht. Der Schurke schrie auf und taumelte zurück. Seine freie Hand griff erst in die Luft, dann in seine blutende Fresse. Isidia sprang vor, bückte sich nach dem Messer am Boden, und rammte es Filzhaar mit all der ihr zu Verfügung stehenden Kraft in den Magen.

"Stirb!" schrie das junge Mädchen hasserfüllt. All ihre Wut, all die Demütigungen der letzten Stunden entluden sich in diesem einem Stoß. Filzhaar stolperte einen weiteren Schritt zurück, seine Hand fuhr hinab zu dem Messer, welches in seinem Unterleib steckte. Seinem eigenen Messer, das ihm den **** brachte. "Wieso...?" fragte er ungläubig. Blut brach aus seiner Magenwunde, weiteres würgte er aus seinem Mund hervor. Seine Augen verloren ihren Fokus, glitten durch Isidia hindurch, die erstarrt den Todeskampf des Mordbuben verfolge, ehe er endlich hintenüber fiel und mit lautem Getöse zwischen die losen Bretter der Stallrückwand krachte.

Isidia keuchte. Schwer atmend schaute sie auf den toten Mistkerl hinab. "Allmutter..." stöhnte sie auf. Sie hatte soeben einen Menschen getötet, der doppelt soviel wie sie selbst wog und mindestens zehnmal so kräftig war. Da hörte sie ein schweres Grunzen hinter sich.

Isidia fuhr herum. Sie hatte den Zweikampf zwischen Born und dem Krieger vor lauter Aufregung völlig vergessen. Besorgt suchte sie nach einer weiteren Waffe, denn das Messer stak noch immer in Filzhaars Magen, der nun einige Meter hinter ihn am Boden lag. Doch ihre Sorge stellte sich als unbegründet heraus, denn das Grunzen kam von dem Krieger, der den massigen Körper Borns von sich runter schob. Der Lispler rührte sich nicht. Er folgte nun seinen beiden Gefährten auf dem Pfad ins Totenreich.

Der Krieger schüttelte sich, nahm sein Schwert von Boden auf und betastete seine Kehle, die von roten Kratzspuren und schweren Fingerabrücken gezeichnet war. Er hustete und spie Blut. "Verdammte Scheiße! Idiot!" Zornig trat er mit voller Wucht in die Flanke des toten Mannes neben ihm. "Verfluchte Hurensöhne! Volldeppen! Das habt ihn nun davon!"

Unschlüssig verfolgte Isidia den Wutausbruch des Unbekannten. Hektisch suchte sie nach einem Ausgang, doch der Mann stand genaus zwischen ihr und der Stalltüre. Einen anderen Durchgang schien es nicht zu geben.

Der Mann sah sich endlich um und erblickte Isidia. "Wo ist...?" Er vollendete seine Frage nicht mehr, als sein Blick an Isidia vorbei auf den toten Kerl hinter ihr fiel. "Du?" Seine Augenbrauen hoben sich. Ein Anflug von Respekt huschte über seine stählernen Augen, der sogleich von reger Geschäftigkeit vertrieben wurde. "Los, komm. Wir müssen hier weg!"

Isidia trat einen Schritt zurück. Sollte sie ihm folgen?

"Ahhh..." Der schwarzgekleidete Mann seufzte. "Schau, deinetwegen bin ich hierher gekommen. Deinetwegen habe ich dieses Gemetzel angestellt und mein Leben riskiert. Glaubst du wirklich, ich würde dich jetzt gehen lassen?"

"Nein."

"Dann sei wenigstens einmal in deinem Leben vernünftig und komm mit mir mit." Ohne auf ihre Reaktion zu warten ging er zu dem Heuballen hinüber, wo ihr Umhang lag, nahm ihn auf und warf ihn ihr zu. Noch während Isidia das Gewand ordnete um es sich umlegen zu können, war der Krieger wieder zwischen ihr und dem Stalltor und wischte sein Schwert an Borns Kleidung ab. Dann steckte er es zurück in die Scheide auf seinem Rücken.

"Mach hin! Jederzeit können Stadtwachen hier sein? Oder willst du denen noch einmal begegnen?"

Isidia schüttelte den Kopf. 'Stadtwachen? Bloß nicht!' Hastig zog Isidia sich den Umhang über. Dann zeigte sie dem Krieger ihre gefesselten Hände.

"Keine Zeit. Los!" Der Mann trat vor und packte Isidia am Handgelenk. Bestimmt, aber nicht grob, zog er Isidia zu sich hin. Seine freie Hand legte sich um ihr Kinn damit sie ihn ansah. "Hoffentlich bist du es wert, Süße." Seine Augen funkelten. Isidias Magen verkrampfte sich. "Und jetzt... keine Faxen! Ich habe keine Lust auf weitere Komplikationen!"

Isidia nickte. Gemeinsam verließen sie den Stall - einen toten Sklavenhändler und seine beiden nicht minder toten Handlanger hinter sich zurück lassend.

Wie geht's weiter? Flieht Isidia mit dem unbekannten Krieger? Oder kann sie auch ihm entkommen?

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