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Chapter 19
by tease94
Wie geht's weiter? Flieht Isidia mit dem unbekannten Krieger? Oder kann sie auch ihm entkommen?
Nein. Der Krieger trifft einen Bekannten.
Hand in Hand eilten Isidia und der Krieger durch die dunklen Gassen. Rufe schallten durch die Straßen, Menschen schauten aus ihren Fenstern, um diese wieder zu verschließen, sobald das fliehende Paar um die nächste Häuserecke verschwunden war. In rascher Folge bog der Krieger ab, bis Isidia völlig die Orientierung verloren hatte. Späte Gaststättenbesucher und frühmorgendliche Handwerker sahen ihnen verdutzt hinterher, doch niemand machte Anstalten sie aufzuhalten. In diesem Viertel der Stadt kümmerte man sich um seine eigenen Angelegenheiten und ging allem anderen - auch der Stadtwache - tunlichst aus dem Weg.
Schließlich gelangten sie in eine weitere, dunkle Gasse, die sich zu Isidias Überraschung als Sackgasse entpuppte. An ihrem Ende erkannte sie die Umrisse einiger Lastkarren. Auf einen dieser Kastenwagen steuerte ihr unheimlicher Begleiter zu.
Als sie einen Schritt von dem Wagen entfernt waren, trat eine dunkle Gestalt hervor.
"Du bist spät, Ty."
"Schwierigkeiten, Ri." Der Krieger zog Isidia in den Zwischenraum von zwei der Karren. "Diese Idioten hielten sich für besonders schlau."
"Hmm." Ri presste sich an die Karrenflanke und ließ Ty und Isidia passieren. Beim Vorbeihuschen erkannte Isidia, dass Ri ein rotblonder Jüngling mit listigen, grünen Augen und Sommersprossen war. Seine Gewänder bestand aus einem Sammelsurium brauner und dunkelgrauer Farben. Wie der Krieger trug er einen nietenverstärkten Lederwams.
Hinter dem Wagen erhob sich eine Steinmauer. Der Wagen war jedoch derart abgestellt, dass zwischen seiner Rückwand und der Mauer genug Platz für drei Menschen war, sowie einigen senkrecht aufgestellten Teppichrollen. Weitere Teppiche und eine ganze Reihe von Hanfsäcken stapelten sich auf der Ladefläche, wobei sie eine schmale Öffnung von einem halben meter über die gesamte Länge frei ließen.
"Du hast alles vorbereitet?" Der breitschultrige Krieger musterte den Ladeaufbau.
"Ja. Wie besprochen."
"W-was habt ihr mit mir vor?" fragte Isidia ungeduldig. Die beiden Männer schienen sie vergessen zu haben.
"Ist das die Kleine?" fragte der Sommersprossige.
"Ja. Ich denke schon."
"Und der Verkäufer?"
"Auf dem Weg zum finstren Herrn. Oder in die Niederhöllen, wo auch immer er Einlass erhält. Seine Begleiter ebenfalls." Ty sah zu Isidia hinüber. "Sie hat einen von ihnen auf die Reise geschickt."
"Oh." Ri sah Isidia mit neuen, respektvollen Augen an. Weitere Erklärungen blieben aus.
Ty wandte sich Isidia zu. "Jetzt hör mal zu: Wir werden dich gleich in einen Teppich wickeln und auf diese Weise hinausschaffen."
Isidia öffnete ihren Mund um zu protestieren, doch der großgewachsene Krieger legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. "Shhh, Isidia. Nur so bekommen wir dich sicher aus der Stadt. Dein Gesicht ist zu bekannt. Womöglich suchen auch die Stadtwachen nach dir. Wir könnten dich verschleiern, doch selbst dann wäre uns das Risiko zu groß."
"B-bitte. Ihr könnt mich doch einfach gehen lassen?" Angstvoll sah Isidia von dem dunklen Krieger zu seinem Rothaarigen Gefährten.
"Damit du innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden wieder in einem Verlies landest? Oder einem Hafenbordell?" Ty lachte trocken. "Mädchen, du sagtest doch selber, dass die Zahl deiner Feinde, die deiner Freunde bei weitem übersteigt. Wie lange glaubst, du könntest du in diesem Aufzug frei herumlaufen?"
"Und mit euch, wäre ich da frei?" fragte Isidia trotzig.
Ty zuckte mit den Schultern. "Das wird sich zeigen."
"Das ist mir zu wenig. B-bitte, lasst mich laufen. Dann lege ich mein Schicksal eben in Allmutters Hände."
Isidias Gegenüber schüttelte den Kopf. "Tut mir leid. Wenn du wirkich die bist, die du vorgibst zu sein, dann können wir dich nicht zurücklassen. Und damit Schluss!"
"Aber ich..."
"Schluss!" Ty knurrte und sah Isidia mit drohend an. Seine Hand schoss vor und spannte sich um ihr Handgelenk. Seine stahlgrauen Augen funkelten auf sie hinab und ließen keinen Raum für faule Kompromisse.
Isidia kapitulierte. Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen. Der schwarzgekleidete Krieger gab seinem Gefährten einen Wink. Dieser trat hinter Isidia und knüpfte ein Seil über ihren Oberkörper, der ihre Arme eng an ihren Körper presste. Gleichsam verfuhr er mit ihren Knien und ihren Knöcheln, bis Isidia wurstartig in ihren Umhang eingeschnürt war. Ty begann einen Teppich neben ihr auszurollen. Isida wurde es mulmig.
"Bitte. Ich muss was ****. Ich bin durstig."
"Ich hole Wasser," erklärte der Sommersprossige und verschwand zu Seite.
"W-wo bringt ihr mich hin?" fragte Isidia vorsichtig mit bebender Stimme.
"Wenn alles gut gelingt nicht weit außerhalb der Stadt. Wir müssen nur erst einmal hinaus. Wir werden nciht sofort fahren, erst wenn die Sonne über dem Meer aufgeht. Dann lassen uns die Wachen am Hafentor passieren."
"Und wenn nicht?"
Ty schnaubte und blickte Isidia aus seiner knienden Position an. "Das lass mal unsere Sorge sein, Kleines."
Der Teppich war inzwischen ausgerollt und wartete nur noch auf seinen Inhalt. Isidia nickte wortlos. Was hätte sie auch sagen sollen. 'Ich weiß ja nicht einmal, ob ich den beiden gutes Gelingen wünschen soll oder nicht.' Ri kehrte zurück, eine lederne Wasserflasche in seiner Hand. Diese führte er an isidias Mund und ließ sie davon ****. Das Wasser schmeckte köstlich. Es war klar und frisch. Kein Vergleich mit der schalen Brühe im Stadtwachenkerker. Beglückt sah Isidia den Sommersprossigen an. "Danke."
"Gern geschehen." Der Jüngling lächelte. Seine Gesichtzüge waren mild und gewinnend. Isidia stellte fest, dass sie ihn mochte.
Sein älterer Kampfgefährte richtete sich auf. In seiner Hand hielt er ein dunkles Dreieckstuch. "Muss sein, Kleines." Isidia seufzte, als sie einen Knebel zwischen die Zähne bekam. Anschließend wurde die Kapuze ihres Umhangs tief in ihr Gesicht gezogen. Als nächtes wurde Isidia von den beiden hochgehoben, in eine horizontale Position gebracht und auf dem Teppich abgelegt. Geschickt rollten sie das Mädchen ein. Isidias Welt wurde schwarz und schwindelig. Das Atmen fiel deutlich schwerer und jeder Geräusch von außem drang nur noch gedämpft zu ihr. Noch einmal wurde sie gedreht, bis sie mit dem Rücken nach unten zu liegen kam. Einige sekudnen später kamen leichte gewichte auf ihr zu liegen. Isidia schrie auf und bekam im ersten Augenblick einen Panikanfall. Sie bekam keine Luft mehr, strampelte und zuckte in ihrem Teppichgefängnis, bis jemand mit der flachen Hand beruhigend gegen die Stoffschicht klopfte. "Ruhig, Kleines," hörte Isidia gedämpft. Aus purem Überlebenswillen **** das eingeschnürte Mädchen sich zur Ruhe. Nach einigen langen, qualvollen Minuten mäßigte sich ihre Angst und das atmen fiel ihr wieder leichter.
Dann begann das lange Warten.
Wie geht's weiter? Gelingt der Transport nach draußen? Oder wird Isidia erneut verhaftet?
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Abenteuer in Kel Shazar
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Created on Sep 12, 2005 by BobMorane1712
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