Damenwahl!

Veründete die Baronetta. Sie ging auf ihren Baron zu und hätte jeder Frau die Augen ausgekratzt, die es gewagt hätte, ihr den Liebsten wegzuschnappen und sei es auch nur für diesen letzten Tanz des Abends.

Auf der anderen Seite des Parketts kam Thea ähnlich zielstrebig auf Orgiastis zu, der sein Glück nicht glauben wollte.
“Darf ich dich um die Ehre dieses Tanzes bitten?”, fragte sie Orgiastis der nicht mit dieser Frage gerechnet hatte.
“Ich denke, die Ehre ist ausschließlich bei mir, junge Dame!”, antwortete er, nahm ihre Hand und schon ging es los. Orgiastis hatte schon jahrzehntelang nicht mehr getanzt, aber er hatte nichts verlernt, es war ohnehin ein langsames Musikstück für Pärchen.

Ganz so eng mit ihr zu tanzen, wie es der Baron und Vicky neben ihnen machten, hielt er nicht für angemessen, aber Thea wollte ihn etwas fragen und drückte sich an ihn um ihm ins Ohr zu flüstern:
“Hast du vielleicht Lust, einem weltfremden Mädchen ein bisschen was von der Welt zu erzählen?”
“Was soll ich dir schon beibringen können?”
“Du bist viel älter und hast mehr gesehen als die Anderen hier! Selbst James lässt sich von dir unterrichten!”
"Wenn's ums Saufen und öffentliches, na du weißt schon, geht, bist du bei mir richtig!”
“Nein, ich weiß nicht, was du meinst!”
“Onanieren”, er brachte es nicht übers Herz zu lügen.
Sie sah ihm nun direkt in die Augen und lachte frech zurück.
“Das mit dem Saufen können wir beim Fest gern ausprobieren,”
“Aber gerne, ich kanns zwar noch immer nicht, aber ich übe gerne mit dir”, antwortete er routiniert, dabei stellte er sich ernsthaft vor, wie es wäre, sie zu küssen. Glücklicherweise legte sie Ihren Kopf wieder an seinen Hals und tanzte noch enger mit ihm.

Je länger sie darüber nachdachte, umso mehr kam sie zu der Überzeugung, dass Onanieren in der Öffentlichkeit mit Sicherheit auch auf Vickys Lehrplan stand, es war nur eine Frage der Zeit. Sie und Orgiastis hatten es sich schon voreinander gemacht und sie schämte sich offensichtlich kaum vor ihm, sonst hätte sie etwas anderes gesagt, wie:

“Über das Onanieren müssen wir ein andere Mal sprechen, aber es gibt genug anderes, das du mir beibringen kannst”, drängen sich ihre Gedanken an die Oberfläche, sie war dann selbst von ihrer Aussage überrascht. Er war ein bisschen verwundert über ihre Replik und es dauerte, bis er antwortete.
”Ich werde dir gerne alles beibringen, was ich kann!”
“Danke” sagte sie, dann drückte sie ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange und legte ihren Kopf zurück in seine Halsbeuge.

Dass sie jetzt ähnlich vertraut tanzten, wie James und Vicky sorgte für allgemeine Erheiterung, aber das störte sie nicht. Anders verhielt es sich mit den Blicken der Herrschaften; sie zeigten ihm einerseits heiteres Staunen, aber auch Vorfreude, darauf, was er noch einfordern könnte, floss mitein.

Als das Stück endete, lösten sie sich voneinander und Orgiastis flüsterte ihr noch ein paar Worte zu. Thea teilte Orgiastis leise Ihre Meinung zu seinem Vorschlag mit, worauf dieser sie erst ungläubig anschaute, bevor sie loslachte und er alsbald einstimmte.

Vicky beendete die Veranstaltung nun offiziell, die jungen Leute wurden in ihre Unterkünfte zurückgebracht, glücklicherweise fanden sich genug Freiwillige, die ihren Abend gerne dafür opferten. (Das wiederum stand natürlich in einem kausalen Zusammenhang mit der Versammlung der Erwachsenen ein paar hundert Meter weiter.)