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Chapter 16

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Cornelias Entscheidung

Ich grübelte lange über dieses neue Problem nach, bis mir die Erleuchtung kam: ich musste Dago heiraten. Bei der Umsetzung meines Planes taten sich jedoch weitere Hindernisse auf. Ich fürchtete zu Recht, dass kein Priester diese Zeremonie vollziehen und unsere Ehe segnen würde. Viel eher würde man meinen Bräutigam, sobald man seiner nicht-menschlichen Augen ansichtig würde, als Dämon verleumden und ihn einsperren, wenn nicht gar Schlimmeres.

Aber auch hierfür fand ich rasch eine Lösung. Nicht ein katholischer Priester, sondern Nanescha sollte unsere Verbindung segnen. Wer wäre besser dazu geeignet, als eine weise Frau, die beide Welten kannte? War sie nicht gewissermaßen eine Priesterin der Natur und des Okkulten? Doch als ich meiner Freundin meinen Wunsch offenbarte, war sie in keiner Weise davon begeistert.

„Bist du von Sinnen?", brauste sie auf, „Aus so einer Verbindung kann nichts Gutes entstehen."

„'Nescha, liebste Freundin", redete ich beruhigend auf sie ein, „Sorge dich nicht um mich. Ich bin bereit, die gleichen Opfer zu bringen, die du seit vielen Wochen auf dich nimmst. Ich kann es nicht zulassen, dass du alleine die Mühsal der Nächte trägst, während ich Dago nur tagsüber unterhalte und meine Freude daraus ziehe. Du hast mich von Beginn an darauf aufmerksam gemacht, dass es mein Fehler war, der den Elfen aus seiner Heimat hierher zu uns verbannte. Ich möchte - nein, ich muss meinen Teil dazu leisten, diese Schuld abzutragen."

„Aber Cornelia", sie fasste mich an beiden Händen und sah mir tief in die Augen, als sie antwortete, „Liebe sollte der Grund für eine Hochzeit sein, nicht Schuld. Du wirst nur großes Leid auf dich laden, wenn du einen so entscheidenden Schritt nur aus Pflichtgefühl machst. Überdenke deinen Entschluss!"

„Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die nicht einfach sind", sprach ich mehr zu mir selbst, als zu ihr, „aber ich fürchte, so selbstlos, wie du meinst, bin ich gar nicht. Ich habe viele Stunden und Tage mit Dago verbracht und sein freundliches Wesen kennen und schätzen gelernt. Ich denke, er und ich haben viel gemeinsam und verstehen uns sehr gut. Vielleicht ist es sogar mehr. Ja, 'Nescha, ich glaube tatsächlich, ich liebe ihn."

Sie versuchte noch lange, gegen meinen Plan zu argumentieren, aber letztendlich musste sie einsehen, dass sie mich nicht davon abbringen konnte.

„'Nescha, ich habe meine Entscheidung getroffen", hatte ich zuletzt in meinem entschiedensten Tonfall klargestellt, „ich werde ihn heiraten. Und wenn du mich davon abhalten willst, muss ich, so leid es mir tut, annehmen, dass du keinen Wert mehr auf unsere Freundschaft legst. Es würde mir das Herz brechen, aber ich müsste dich dann meines Hauses verweisen."

Sie zuckte zusammen, als habe ich sie geschlagen und willigte ein. Aber danach lehnte sie jedes weitere Gespräch über das Thema kategorisch ab. Insbesondere als ich versuchte, von ihr in Erfahrung zu bringen, was mich in der Hochzeitsnacht erwarten würde. Diese erfüllte mich mit Sorge, denn ich hatte keine Menschenseele, die mich auf dieses Wichtige Ereignis im Leben einer jeden Frau würde vorbereiten können.

Beinahe hätte ich in all der Aufregung vergessen, mit der für die Hochzeit wichtigsten Person über meinen Entschluss zu sprechen. Das fiel mir gewiss nicht leicht, da es meines Wissens der Tradition entsprach, dass der Mann seiner Braut den Antrag machte. Aber ich konnte gewiss nicht hoffen, dass Dago diesen Schritt tun würde. Als ich einmal sanft und zurückhaltend Anspielungen in dieser Richtung von mir gab, musste ich erkennen, dass es bei seinem Volk keine vergleichbaren Sitten oder Konventionen gab. So ergriff ich die Initiative.

Er war, wie ich erwartet hatte, erstaunt und konnte zunächst überhaupt nicht verstehen, was ich ihm vorschlug. Die Idee eines Rituals, das Mann und Frau verbinden sollte, zumal auf rein ideelle Weise, erschien ihm unsinnig, ohne die Anrufung arkaner Macht geradezu undurchführbar. Umso mehr ging er auf mein Argument ein, dass ich Nanescha ihre nächtlichen Pflichten erleichtern wolle.

„Dazu ist es nicht nötig, einen menschlichen Zauber zu vollführen. Was wir tun, ist eine ganz natürliche Sache", erklärte er, lächelte mich an und legte seine Hand auf meinen Arm, „ich fühle mich durchaus auch in der Lage, die Nächte zwischen dir und ihr zu teilen. Ich käme dann einfach zu dir rüber, wenn 'Nescha erschöpft ist. Schließlich benötige ich keinen Schlaf und habe genügend Ausdauer. Doch wenn es dir lieber ist, kann ich auch zuerst zu dir kommen und anschließend zu ihr gehen. Andererseits könnten wir es auch zusammen in einem Zimmer machen, wenn euch das lieber ist."

Nun verstand ich kein Wort mehr davon, was er mir sagen wollte. Zwar erinnerte ich mich lebhaft an den allerersten Abend, als wir alle zusammen im Wohnzimmer eingeschlossen waren und ich Nanescha und Dago zusah, wie sie sich anstrengten und schwitzten. Bei den Gedanken daran wurde mir selbst jetzt noch ganz heiß. Aber ich konnte mir in keiner Weise vorstellen, dass mich irgendeine Person, und sei es meine allerliebste und engste Freundin., bei solchem Tun beobachtete.

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