Am Abend fahre ich Marianne zu der Party

Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, als Marianne am Abend die Treppe herunterkommt. Ihre wohlgeformten Beine stecken in hochhackigen Stiefelchen und einer knalleng sitzenden schwarzen Hose mit aufgedruckten Mustern, die sich aufregend stramm um ihre Hüften und ihre Oberschenkel schmiegt. Ihr Oberkörper steckt in einer perfekt dazu kontrastierenden roten Lederjacke. Die Schminke im Gesicht und die blauen Lidschatten dazu machen aus meiner Frau einen komplett anderen Menschen.

Der sich mir bietende Anblick meiner Frau ist vor allem deshalb so ungewohnt für mich, weil Marianne und ich während unserer ganzen Ehe eigentlich immer sehr häusliche Menschen gewesen sind, die nur sehr selten zu Partys oder sonstigen Veranstaltungen gegangen sind. „Du siehst einfach … umwerfend aus“, stottere ich bewundernd. „Wenn ich schon einmal zu einer Party eingeladen bin, muss ich doch auch entsprechend aussehen“, antwortet Marianne mit einem übertrieben hoheitsvollen Nicken.

Ich fahre Marianne zu der Party. „Wird Achim auch dort sein?“ frage ich beiläufig. „Ich nehme es an“, erwidert Marianne. „Du brauchst übrigens nicht auf mich zu warten. Ilona hat angeboten, dass wir bei ihr übernachten können.“ Ich nicke stumm. Noch ein langer Abend alleine mit meinen Schwiegereltern. Ich beschließe heute lieber früh ins Bett zu gehen. Bei Ilonas Haus angekommen gibt Marianne mir einen Kuss auf die Wange. „Bis morgen, mein Schatz“, verabschiedet sie sich und steigt aus dem Auto …