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Chapter 10 by Hentaitales Hentaitales

Die Mathestunde geht weiter...

Allmählich zeichnet sich ein Bild ab

Nachdem das geklärt war, ging Herr Greiff zur Tagesordnung über, was für ihn darin bestand, erst einmal den Test von eben aufzulösen und kurz zu erklären, wie der richtige Lösungsweg gewesen wäre. Er legte dabei besonderen Wert auf die Feststellung, dass man bei allen Aufgaben die Lösung auch hätte "sehen" können, wenn man schon nicht die korrekte Berechnung kannte und dass man mit Analysis und Trigonometrie zumindest mal überall zum richtigen Ergebnis gekommen wäre. Dann endlich kam er zur eigentlichen Einführung in die Integralrechnung, wozu man sie benutzte und warum sie für die moderne Welt so überaus wichtig war.

Obwohl seine Art, mit uns umzugehen, deutlich anders als bei Lisa war - viel förmlicher und deutlich strenger - musste ich doch zugeben, dass er anscheinend wusste, was er tat. Die allermeisten meiner Mitschüler schienen ziemlich fit zu sein, was Mathe angeht. Klar was das hier der Leistungskurs, aber an meiner alten Schule war vielleicht die Hälfte der Leute halbwegs in der Lage gewesen, dem Unterricht komplett zu folgen. Hier war absolut jeder auf der Höhe, und dementsprechend konnte Herr Greiff auch den Unterricht auf einem ziemlich hohen Niveau halten. Irgendwas mussten seine Methoden für sich haben, wenn es kaum wirklich schwache Schüler gab.

Nachdem ich den gesamten Inhalt dieses Schuljahres ja schon kannte, war es auch mir ein Leichtes, dem Unterricht zu folgen, und Herr Greiff prüfte das auch zwei- oder dreimal, indem er mich bei einer Frage direkt aufrief. Damit schien er dann auch zufrieden zu sein und konzentrierte sich ansonsten auf die anderen. So verging auch diese Doppelstunde relativ zügig, und mit dem Schulgong wurden Maja und ich zu ihm nach vorne gerufen.

"Ich habe eben mal nachgeschaut", sagte er. "In den zehnten Stunden ist Raum C22 regelmäßig frei. Schilling, sie zeigen Dreier, wo das ist und werden ihm dann dort Nachhilfe geben."

"Herr Greiff, der Bibliotheksdienst-" wollte Maja einwerfen.

Der Lehrer schüttelte den Kopf. "Kann auch zum Beispiel Brunner machen", sagte er, "im Gegensatz zur Nachhilfe. Bei ihnen kann ich mir sicher sein, dass sie die Zeit auch tatsächlich für Mathematik nutzen. Ablenkungen gäbe es ja sonst genug."

Ich räusperte mich leise. "Also, ich kann auch alleine für mich selbst lernen", schlug ich vor - der Gedanke, eine meiner Mitschülerinnen von etwas abzuhalten, das sie eigentlich viel lieber gemacht hätte, war mir nicht unbedingt sympathisch. "Und extra einen Raum dafür brauch ich auch nicht-"

"Sie unterschätzen den Stoff, Dreier", schnitt mir Herr Greiff das Wort ab, "die Stochastik ist nicht ganz trivial. Lernziel ist, sie adäquat auf die Abiturprüfungen vorzubereiten, und da werde ich sie nicht alleine lassen. Ich habe mir vor dem Unterricht ihre Noten von ihrer früheren Schule angesehen - sie haben ein Talent für Mathematik. Und wenn Schilling sie beim Lernen unterstützt, ist das auch für sie eine sehr gute Prüfungsvorbereitung. Sie könnten beide fünfzehn Punkte in der Schriftlichen bekommen. Das sollte ihnen zwei Stunden extra jede Woche wert sein."

"Ich sage ja gar nicht, dass es das nicht wert wäre-" Ich warf einen Blick zu Maja. "Geht es mit dir echt in Ordnung, wenn du mir Nachhilfe gibst?"

Maja seufzte. "Ich hab nichts dagegen, wenn du das meinst", sagte sie, "ich mach mir nur Sorgen, was in der Bibliothek passiert, wenn ich nicht da bin. Sophie würde ich dafür nicht einteilen, Herr Greiff."

Der Lehrer winkte ab. "Dann machen sie das meinetwegen unter sich aus. Aber jetzt sollten sie zusehen, dass sie in ihre nächste Stunde kommen. Die Kleine Pause hat nur zehn Minuten insgesamt."

"Alles klar." Ich sah wieder zu Maja. "Ich muss jetzt in Sport, und du?"

"Ich auch", sagte sie. "Sport haben alle zusammen, die es nicht abgewählt haben."

Ich nickte. "Gut. Sportsachen bekomme ich wo?"

Maja begann sich auf den Weg zu machen. "Die Sportkleidung ist in deinem Spind in der Umkleide", sagte sie. "Komm einfach mit."

"Okay." Ich folgte ihr auf dem Weg durch den Flur und hinunter in den Hof. "Kann ich dich mal was fragen?"

"Mh?"

Ich wählte meine Worte sehr vorsichtig. "Hier an der Schule sind ein paar Dinge anders als ich es kenne, weißt du..."

Maja schmunzelte kurz. "Das kann man so sagen. Das EOF hat den Lehrplan ziemlich ausgeweitet, vor allem, was die Aktivitäten außerhalb des Unterrichts angeht."

"Wie geht das? Ich meine, wie können die das zulassen, dass in den Pausen jeder mit jedem fickt und sich die Lehrer mitten in der Stunde von ihren Schülerinnen reiten lassen?"

"Das geht, weil alle mitmachen", gab Maja völlig unbeeindruckt zurück. "Alle haben ihren Spaß, keiner wird außen vor gelassen. Du siehst ja, sogar die älteren Lehrer wie der Greiff kriegen ihren Teil ab. Und darum halten auch alle dicht. Außerhalb der Schule weiß keiner, was hier vorgeht."

Ich schüttelte den Kopf. "Du meinst also, alle hier, Lehrer und Schüler-"

Maja sah mich über die Schulter hinweg an. "Bis runter in die Mittelstufe", bestätigte sie. "Lehrer, Schüler und Hausmeister. Und es funktioniert leider auch noch gut. Es gibt hier kaum Konflikte, weil sich alle abreagieren können. Und auch die Noten sind besser als auf anderen Schulen. Die Leute sind locker und entspannt, und das hilft allen beim Lernen."

"Aha." Ich überlegte kurz. "Klingt ziemlich cool. Aber wieso sagst du dann, dass es 'leider' auch noch gut funktioniert?"

"Ach weißt du", seufzte Maja, "das findest du schon noch selbst raus. Schau mal, wir sind da."

Tatsächlich standen wir jetzt vor der Sporthalle, einem ziemlich hässlichen Zweckbau, der im Gegensatz zur Schule so wirkte, als hätte man ihn in den letzten sechzig Jahren nicht ein einziges Mal renoviert. Wir waren nicht die Einzigen; eine recht große Gruppe von Schülern drängte sich gerade hinein. Ein paar erkannte ich aus den beiden Unterrichtsstunden wieder, andere sah ich gerade zum ersten Mal.

Maja gab mir einen Klaps auf den Arm. "Komm", sagte sie und mischte sich unter die anderen.

Welchen Sport man hier wohl ausübt...?

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