Zaima auf der Drehscheibe

In den 70-er Jahren wurden in größeren Städten so genannte Peep-Shows eröffnet. Wer in einer Kabine eine Mark eingeworfen hatte, konnte eine Minute lang einer zunächst kaum bekleideten und schließlich nackten Frau oder Transe zusehen, wie sie sich auf einer Drehscheibe räkelte und tatsächlich alles zeigte.

So auch bei uns in Nürnberg. Und als ich gerade 18 Jahre alt geworden war, meinte mein zwei Jahre älterer Freund Norbert: „Komm, morgen Abend zeige ich Dir was wirklich Geiles.“

Er brachte mich zur ersten Peep-Show der Stadt. „Trau Dich doch rein“, meinte Norbert, als er merkte, dass ich eigentlich zu schüchtern war. Total nervös ging ich mit ihm in den Vorraum, wo der Mann hinter der Theke aufgeregt rief: „Moment, Du da. Du bist doch zu . Zeig mal Deinen Ausweis.“

Ich hatte ihn dabei und für mich eröffnete sich eine ganz neue Welt. Noch nie hatte ich so viele unterschiedliche nackte Frauen gesehen. „Nummer 2 ist der Wahnsinn“, schwärmte Norbert. „Ich finde die Fünf süß“, ergänzte ich.

„Stimmt“, meinte Norbert. „Aber dieser Kerl mit den falschen Titten: Das ist doch abartig.“ Er redete über Zaima mit der Startnummer 8, angekündigt mit dem Spruch „Mann oder Frau? Wer weiß es genau?“.

Ich widersprach ihm nicht, aber: Ich war von ihrem Anblick fasziniert. Von der ersten Sekunde an.