Vom Dunkel ans Licht

Endlich, endlich hat sie es geschafft! Voller Freude starrt Glaireglin auf das Firmament, dass sie heute zum zweiten Mal erst sieht. Die Sterne scheinen jetzt jedoch klarer zu leuchten und obgleich es in ihren tiefdunkelblauen Augen brennt, so ist das nicht der Grund für die Tränen, die langsam über ihre zarten, ebenholzfarbenen Wangen rollen. Sie ist dem Wahnsinn entkommen! Nie wieder Blut, nie wieder ! Nun soll alles anders kommen, zumindest hat sie sich das geschworen. Sie ist keine Drow von adliger Abstammung, sondern eine "gemeine" Dunkelelfe. In der Gesellschaft der Drow bedeutete das lediglich, dass das Leben etwas wertvoller war als das eines Orks oder eines Goblins. Im Krieg jedoch waren sie auch nur Kanonenfutter, untergeorndet dem blutigen Bestreben nach noch mehr Macht. Zu viele Blubäder hat Glaireglin schon gesehen und das letzte, einen Krieg des Adelshauses, dem sie diente, mit einem anderen, hatte sie genutzt um zu entkommen. Keiner würde nach ihr suchen, keiner würde um sie , Drow waren nicht so... doch sie war so. Immer hatte sie ihre Gefühle, ihr wahres gesicht verstecken müssen, sonst hätte es ihren bedeutet, doch nun soll alles anders werden. Endlich kann sie sie selbst sein und ein neues Leben beginnen.

Ohne Wehmut legt Glaireglin ihr Schwert und ihre Dolche ab. Sie braucht sie nun nicht mehr und sie würden ohnedies durch das Sonnenlicht zerstört werden. Eine sanfte Windböe erinnert sie, dass die Nacht kalt ist und sie wickelt sich stärker in ihren Umhang. Vor ihr ragen hohe Bäume auf und sie erscheinen ihr fremd, doch wunderschön. Glaireglin streicht ihr langes, seidenes Haar aus dem Gesicht und atmet tief ein.