Triburg: Vollstrecker

Chapter 1 by muntererGeselle muntererGeselle

Wehler und Richter saßen zusammengekauert im Sicherungsabteil einer Mitternachts-Minna. Wehler, riesig und haarig, starrte mit einer dumpfen Ungläubigkeit auf die elektrische Handschelle, die seine Arme lähmte.
Richter, schmächtig und dunkel, atmete schwer und versuchte immer wieder, ein Gespräch mit dem Bullen anzufangen, der sie hier bewachte, von Hals bis Fuß in Nex-Kevlar gehüllt und einen Tazer stets in der Hand.

Die Autoritäten gingen kein Risiko ein. Wehler und Richter hatten sie ein Mal zu oft aufs Kreuz gelegt.

Vielleicht fuhren sie in eine Hochsicherheits-Anstalt, versuchte Richter sich zu trösten. Vielleicht würden sie nicht in einen Graben gezerrt und als flüchtig mit einer 00er-Schrotflinte abgeknallt werden, immer schön auf die Beine, damit der Staatsanwalt hinterher ein Auge zudrücken konnte.
Vielleicht.

Die Minna bog auf die City-Bahn und passierte eine Reihe von Ausfahrten.
Richter zählte im Kopf mit, er konnte hier drinnen ja nichts sehen.
Tri-Zentrum, Shekelstadt-Süd, Bahnhof, Shekelstadt-Nord...
Sie bogen ein.

Wehler stieß ihn mit dem Knie an. "Wir fahren zum Justizpalast."
"Hmmja? Oder zum Park, für ein bisschen Hasenschießen."
"Ruhe beim Transport", knurrte der Bulle.

Wo geht es hin?

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