Partyspiele

"Nächster Halt: Friedrichstraße", ertönte es aus dem kleinen Lautsprecher neben der Tür. Das war meine Haltestelle, eine Strasse weiter war die Party - Nadines Party.
Ich hatte die Blondine vor drei Wochen bei einer Geburtstagsfeier einer guten Freundin kennengelernt. Wir waren uns gleich sympathisch und so lud sich mich zu ihrer Party in dem großen Stadthaus am Rande des Parks ein. Der Bus kam mit kreischenden Bremsen an einem kleinen Unterstand aus Glas zum Stehen. Außer mir stieg nur ein älteres Pärchen aus, welches vielleicht 60 oder 70 Jahre auf dem Buckel hatte. Ich ging in Richtung des Parks den Gehweg entlang, ein blaues Straßenschild versicherte mir, das ich nun ganz in der Nähe sein musste. Obwohl das rostbraune Licht der Straßenlaternen die Nummern an den Häusern erleuchtete, waren die verwittert goldenen Ziffern auf den Ziegeln schwer zu lesen.
Ich ließ meine Blicke über sie schweifen - 15, 17, 19 - 21 - da! Eins der wenigen erleuchteten Fenster der Straße reflektierte an einer der Nummern. Langsam stieg ich die Treppen zur Haustür hinauf. Oben angekommen sah ich nach links zu dem kleinen Klingelschild, auf dem in großen schwarzen Lettern der Name Schwert zu lesen war. Zaghaft drückte ich auf den runden Knopf daneben. Eine schrille Glocke ertönte und einige Zeit später hörte ich auch schon Schritte am anderen Ende der Tür.