
Kathrins langweilig scheinender Tag
Sie dachte es würde langweilig
Chapter 1
by devotepolizistin2024
Polizeimeisterin Kathrin Melzer war heute nicht zum Lachen zu Mute. Polizeimeisterin – klang eigentlich nicht schlecht! Eigentlich war sie ganz schön stolz, als sie den Titel tragen durfte, als sie sich das erste Mal mit ihrer Uniform im Spiegel sah. Selbst in der Kampfmontur, die sie jetzt trug gefiel sie sich. Sah ja schon beeindruckend aus, mit Helm, grüner Montur, breiten Schultern durch die Protektoren, Schlagstock und Schild, den schwarzen Boots, sie merkte schon, dass selbst die Machos Respekt bekamen und sie genoss das durchaus. Nur dass sie jetzt am heißesten Tag des Frühsommers in dieser Kampfmontur in einer Kreuzberger Seitenstraße stand, mit der dankbaren Aufgabe eine Kreuzung abseits des eigentlichen Geschehens zu "sichern", wegen paar besoffener Punks und Autonomer und der gleichen Zahl Kreuzberger Skins, für die das einfach vergnügliche Spektakel war, bei dem sie aus sicherer Entfernung die Kobs ärgern konnten.
Kathrin war genervt, die Sonne prallte ihr und ihren Kolleginnen auf die Helme, sie spürte wie sich überall kleine Schweißperlen bildeten und ihren stetigen Weg hinab suchten, das Unterhemd mit den Brust- und Rückenprotektoren verklebten, langsam an ihren Schenkeln und Waden herabkitzelten, sich an den unmöglichsten Stellen stauten (hinter ihren Schienbeinschützern, das war doch physikalisch fast unmöglich!) und dann als kleine Rinnsale weiter wanderten, um schließlich in den für die Hitze viel zu engen Boots zu landen. Teufel war das heiß! Eigentlich liebte sie ihren Job, war seit eineinhalb Jahren dabei und hatte sich im Zug mit paar wirklich netten Mädels zusammengefunden, mit denen sie wie heute fast eine eigene Gruppe bildete. Sie schielte durchs Visier herüber zu Nina, Andrea und Moni, die waren eine echte Bank, alle nicht so tussihaft wie selbst bei der Polizei viele Anwärterinnen waren. Warum zur Hölle bekamen sie keine atmungsaktiven Kampfstiefel? Die meisten ihrer männlichen Kollegen hatten sie schon!
Demoeinsätze waren ja normal eigentlich ganz okay; dass Polizistinnen da Probleme hätten, sich zu behaupten, war für sie ein Ammenmärchen. Mit diesen Punks konnten sie nun wirklich fertig werden, dafür gab's Kampsport- und Krafttraining, das sie alle mehr betrieben als gefordert. Selbst Kondition bolzten sie zusätzlich beim Fußball mit paar männlichen Kollegen. Außerdem hatte sie die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Männer plötzlich gar nicht mehr prügeln wollten, wenn sie eine Polizistin vor sich sahen, besonders wenn die nicht nur weiblich, sondern auch kräftig wirkte. Kathrin musste grinsen, hatte schon oft genug erlebt, dass die größten Machos in ihrer Gegenwart plötzlich nervös wurden, nicht mehr wussten wie sie sich verhalten sollten. Und sie als Gegnerin schlichtweg nicht einschätzen konnten; da verpassten die Kampfuniform und ihre mit den ganzen Protektoren etwas stämmige Figur nicht ihre Wirkung. Ja, auf ihre Wirkung konnte sich Kathrin verlassen, sie erfüllte gleich beide Attribute, Weiblichkeit und Power, Durchsetzungsvermögen, und sie war stolz darauf: Die 58 kg auf 1,60 waren wirklich gut verteilt und energiegeladen. Stämmige aber feste, trainierte Waden und Schenkel trugen einen wohlproportionierten Oberkörper, dessen Schultern die ansprechend runden Hüften gerade so viel übertraf, dass sie athletisch aber eben nicht wie eine Bodybuilderin wirkte. Ihr Gesicht war symmetrisch und drückte Entschlusskraft und Freundlichkeit aus, wurde umrahmt von dunkelblonden leicht gewellten Haaren; wie lange hatte sie nach einer Tönung gesucht, die zu ihren blauen Augen passte. Doch, sie konnte zufrieden sein mit sich. Okay, die Stupsnase und die paar überflüssigen Sommersprossen hatten sie schon immer bisschen gestört (obwohl sie feststellte, dass die Männer davon fasziniert waren) und ihre Füße fand sie mit Größe 37 immer noch zu klein; aber zumindest in diesen klobigen Boots war das eher ein Vorteil. Ein bisschen gelangweilt betrachtete sie ihre Freundinnen (ja, mittlerweile konnte sie sie Freundinnen nennen): worüber dachten sie eigentlich nach, man sah unter dieser Kampfmontur praktisch keinen Unterschied. Sie wusste, dass die eine ähnliche Konstitution hatten, trainieren taten sie wie gesagt zusammen und stämmig waren sie alle, nur Andrea überragte sie vielleicht um Zentimeter und war insgesamt etwas schlanker, schmaler geraten; sie war schlicht etwas trainingsfaul, machte öfters mal blau wenn's um Sport ging, Kampfsporttraining, Kraftaufbau ging, gab das aber nie zu, wenn Kathrin sie damit hänselte. War schon ein gutes Gefühl mit den Freundinnen hier zu stehen und zu wissen, dass keine Zicken oder Angsthasen dabei waren.
"Was meint ihr wie lang das hier noch geht?", Moni war offensichtlich genauso genervt wie Kathrin. "Vielleicht so paar Stunden, dann haben die sich ins Koma gesoffen", Kathrin wunderte sich selbst über ihren harten Tonfall und setzte mit Blick auf wohl gerade 18jährige Bürschchen, die ihnen schon eine ganze Weile vor der Nase rumtanzten und Witze rissen extra laut nach "und wenn ich den Milchbubis da hinten den Hintern versohlen dürfte würde die Zeit noch schneller vergehen". Die Antwort von der anderen Straßenseite kam als demonstratives Gelächter, die Knaben waren frech wie Fliegendreck, wenn sie sich in Sicherheit wähnten. Moni nickte zustimmend, sie hatte die schon eine Weile im Auge: typische Kreuzberger Knaben, denen man ansah, dass sie am Kottbusser Tor aufwuchsen. Der längere, schlaksige, fast Andreas Größe, schien etwas älter zu sein; wahrscheinlich trieb er sich mit den Kleineren herum, weil er sich gegen die noch behaupten konnte. "Eigentlich eine Schande" meinte Nina "treiben sich hier rum, nehmen sich diese fertigen Gestalten zum Vorbild und riskieren eine große Klappe. Um die müsste sich einfach jemand kümmern, so wie diese Polizeisportprogramme in New York." Moni grinste, Kathrins soziale Ader trieb sie oft genug zur Weißglut: "Na wollt ihr vielleicht mal mit Tante Kathrin boxen gehen ihr lieben Kleinen?" Kathrin registrierte diese Spitze nur am Rande, hörte das Funkgerät brummen, meldete sich und erhielt Order zum Sammelpunkt zurückzukehren, die Sache war beendet. Nebenbei bekam sie von der anderen Straßenseite irgendwas wie "Buletten auch so flach legen mit" so richtig schien Monis Vorschlag nicht angekommen zu sein und ihre Antwort flog schon herüber "pass auf was du sagst sonst kannst du heute Abend nicht mehr auf deinem Hintern sitzen". Moni wurde ernstlich sauer. "Reg Dich ab, wir können zum Sammelpunkt". Aber Moni war angekratzt, sie hasste es als Bulette bezeichnet zu werden. Das nächste war zu viel: "schon lang nicht mehr worden, was?" Das war zu viel, und Kathrin sah deutlich, dass das auch der lange Schlacks merkte, dem dieser Spruch herausgerutscht war. Moni machte impulsiv paar Schritte auf die Burschen zu, die sich prompt umdrehten und in den nächsten Hinterhof stürmten.
"Janz schön doof die Kleinen" grinste Moni voller Genugtuung, ihren berühmten Killerblick in den Augenwinkeln "da kommen sie nicht raus. Was haltet ihr davon, wenn wir denen n' bisschen Feuer unterm Hintern machen?" Andrea schaute misslaunig, "also um jetzt noch paar Zwerge durch die Gegend zu jagen ist's mir eigentlich zu heiß". Aber Moni war schon auf dem Weg: "du kannst ja am Gang warten falls wir doch abgeholt werden; aber lasse die Knaben nicht entwischen". "Okay", Kathrin war auch ein bisschen sauer auf diese unverschämten Burschen. Denen mal ein bisschen Angst einzujagen war vielleicht kein Fehler. Und stressig würde es auch nicht, schließlich reichten ihnen die Kleinen mal grad' über die Schulter und der Schlacks hatte vorhin schon die Panik im Blick gehabt. Und wegrennen konnten sie im Hof auch nicht. Gesagt getan, Nina bewachte den Gang, während Kathrin, Andrea und Moni in den Hof gingen.
Wie erwartet standen sie in einem typischen Kreuzberger Hof: graue Fassaden mit dunkel starrenden Löchern als Aufgängen, eine Reihe von Mülltonnen und verlassen; das hier Leute lebten merkte man erst abends, wenn sie von der Arbeit kamen und die Fenster aufrissen um die sich abkühlende Luft her und den Lärm von Musik, Küche und endlosen Streitereien heraus zu lassen. Hoffentlich waren die Burschen nicht noch in ihrer Panik die Hinterhaustreppen hoch gerast; auf einen Aufstieg hatte Kathrin jetzt keine Lust mehr, zumal es in diesen Treppenhäusern miefte. Na toll, die Türe zum Hinterhaus stand offen. Moni und Andrea gingen herüber und hörten, dann verloren sie Kathrin aus dem Blick. Sie schienen wohl tatsächlich hochzugehen, und alles wegen paar großmäuligen Knaben; dass sie jetzt selbst den Seitenflügel Stockwerke hochklettern sollte, sah sie überhaupt nicht ein.
Kathrin registrierte leises Schnaufen hinter Tonnen, gottseidank, hier saß einer den sie sich schnappen konnte; sollten doch die anderen die Treppen hoch keuchen. Den rechteckigen Schild lässig am linken Arm vor der Brust, schließlich wollte sie nicht noch einen Müllbeutel auf der Jacke hängen haben, und den Knüppel am rechten Handgelenk schlenkernd (schließlich sollten die Knaben einen ordentlichen Schrecken kriegen) zwängte sie sich zwischen die Tonnen, schob sie ein bisschen auseinander, und lugte dahinter. Die Bohnenstage, sie hatte ausgerechnet die Bohnenstange erwischt, Kathrin musste schmunzeln: die blanke Panik, der hatte die blanke Panik im Gesicht stehen; sie brauchte ihn gar nicht mehr anbrüllen damit ihm das Blut in den Adern gefror. Vom Gesicht her schätzte sie den auf 19, aber körperlich wäre er wohl auch als aufgeschossener 12jähriger durchgegangen. Die Bohnenstange tat ihr leid wie sie da in schmutzigen kurzen Hosen und ausgelatschten Billigturnschuhen hockte. Wahrscheinlich hatte er den jüngeren imponieren wollen und eine zu dicke Lippe riskiert. Kathrin fragte sich, was sie mit dem schlotternden Bündel jetzt anfangen sollte. Vielleicht sollte sie ihn jetzt einfach laufen lassen, bis Moni und Andrea zurückkämen dauerte es eh noch bisschen. Sie wusste es selbst nicht, setzte aber vorsorglich ihren düstersten Blick auf.
Mirco hockte hinter den Mülltonnen und schaute hilfesuchend zu den anderen hinter dem Recyclingcontainer hinüber. Warum hatte er bloß so eine Scheiße losgelassen, wie sollte er jetzt hier rauskommen? Die anderen lugten genauso hilflos zu ihm zurück. Wenn die Polizistinnen in nachhause schleppen würden gäbe es wieder eine Tracht Prügel. Langsam packte ihn die Panik, Flucht, irgendwie davonrennen war sein einziger Gedanke. Die blonde Polizistin, Mirco war wirklich beeindruckt von dieser stämmigen Gestalt, drehte ihren Kopf zur Seite, schaute nach den Kolleginnen im Treppenhaus. Das war seine Chance an ihr vorbei zu kommen, wegzurennen. Mirco spannte alle Muskeln seiner ebenso langen wie dünnen Beine an und sprang los.
Kathrin registrierte eine schnelle Bewegung, schaute nach vorn und sah die Bohnenstange auf sich zu fliegen. Der sprang hoch, wollte sich an ihr vorbeidrängen, hatte aber in seiner Panik die Enge zwischen den Tonnen unterschätzt und prallte frontal auf den Schild vor ihrer Brust. Kathrin wich instinktiv Schritte zurück, genauer einen Schritt, weil sie prompt mit dem rechten Fuß an dieser verflixten Tonne hängen blieb. Irgendwie versuchte sie sich auszubalancieren, die Wucht des Aufpralls auszugleichen, fühlte die vielleicht 45 kg des Burschen gegen den Schild und dann gegen ihren Oberkörper prallen. Jetzt half auch keine Athletik mehr, Kathrin torkelte unter dem Aufprall und kippte um, prallte auf den Rücken, spürte die Wucht des Aufpralls gedämpft durch Rückenprotektor und Helm, zum Glück! Dann fluchte sie innerlich über diesen Tölpel, der versuchte sich aufzuraffen und über sie hinwegzuspringen, mit seinem rechten Turnschuh an ihrem verklemmten Bein hängenblieb und der Länge nach über sie plumpste. Reflexartig drückte sie den linken Arm unter dem Schild nach oben und fing den Aufprall ab, trotzdem fühlte sie wie sein Körpergewicht sich durch den Schild auf ihren Brustkorb legte, ihr den Schildarm in den Bauch drückte und für einen kurzen Moment die Luft nahm. Wut kochte in ihr hoch, der Trottel versaute ihr auch noch die Uniform. Ihre Reflexe setzten ein, ihr Schlagarm holte aus…
Mirco war völlig verdattert, wie ein gestrandeter Walfisch landete er auf der Polizistin. Für einen kurzen Moment drückte er ungewollt seine Nase auf das Visier ihres Helmes, fing ihren ebenso wütenden wie verblüfften Blick auf, registrierte absurder Weise den Fettfleck den er auf dem Kunststoff hinterließ. Mirco stemmte sich mit den Armen hoch und zog die Beine an um aufzuspringen. Für einen kurzen Moment hockte er halb auf halb neben dem Schild unter dem die Polizistin sich aufzurappeln versuchte, wollte aufspringen, nur wegrennen bevor sie ihn packen und verprügeln könnte, als er plötzlich einen Knüppel auf sich zu fliegen sah. Instinktiv riss er den linken Arm hoch und blockte den Hieb soweit ab, dass er nicht seine Schulter traf – Teufel tat das weh. Mirco wurde völlig panisch, sah den Knüppel wieder ausholen und kassierte einen weiteren Hieb auf den Arm. Der **** wuchs, er vergaß das Weglaufen, nicht noch ein Hieb! Er wankte zwischen Furcht, Ausweglosigkeit, Wut, sah den Knüppel erneut kommen und packte reflexartig das daran hängende Handgelenk. Er musste sich wehren.
Kathrin schlug mit voller Kraft zu, traf aber mehr mit dem Griff als mit dem Stock. Sie spürte, dass sie die Kontrolle über sich verlor, bemühte sich dosiert zuzuschlagen, als sie plötzlich lange Finger um ihr Handgelenk spürte, die den Hieb bremsten. Sie riss ihre Hand los, holte nochmals aus, warum stand der Tölpel nicht auf und rannte davon, der hatte doch die blanke Panik im Gesicht stehen? Die 40-50 kg auf dem Schild nahmen ihr die Luft, also noch ein Hieb und ….. wieder spürte sie den Griff um ihr Handgelenk, diesmal fester, entschlossener, dann eine zweite Hand die ihren Arm in der Luft stoppen ließ. Er umklammerte nun voller Verzweiflung ihren Schlagarm, war völlig fixiert auf diese Hand mit dem Knüppel. Kathrin kam sich vor wie beim Armdrücken, spannte ihre Arm- Schultermuskulatur an, davon hatte sie eigentlich ja genug. Der hielt mit beiden Armen dagegen, nutzte instinktiv sein Körpergewicht, er war kräftiger als sie gedacht hätte.
Kathrin wurde unruhig, versuchte den linken Arm unter dem Schild hervorzuziehen, schaffte es nicht, weil sein rechtes Knie im Weg war. Der Knabe brachte sie völlig ahnungslos in Not. Sie versuchte sich aufzubäumen, den Burschen abzuschütteln, kam aber nicht hoch. Langsam spürte sie wie ihr Arm unter seinem Gewicht schwer wurde, zu brennen begann. Sie musste den anderen Arm frei bekommen, versuchte mit den Hüften den Schild hochzudrücken auf dem der Knabe hockte, den linken Arm hervor zu quetschen, blieb wieder an diesem knochigen Knabenknie hängen. Kathrin suchte nach einem Ausweg, so würde sie nicht mehr lange widerstehen können, die Schulter begann zu schmerzen? Sie spürte eine heiße Welle in sich aufsteigen: Widerstehen? In ihrem Hals bildete sich ein Kloss, eine leise Panik überkam sie: WAR SIE ES DIE SICH WEHRTE?! Von links vernahm sie eine schrille, ungläubige Knabenstimme “Guckt euch das an, Mirco verkloppt die Bulette!”.
Andi hatte sich hinter dem Recyclingcontainer um Augenbreite vorgewagt als er das Poltern hörte. Was er sah ließ ihm den Atem stocken: die blonde stämmige Polizistin, über deren Knie er sich schon hatte liegen sehen, lag hilflos wie ein Krebs rücklings zwischen Mülltonnen, von Brust bis zu den Oberschenkeln unter ihrem Schild begraben, das rechte Bein abgewinkelt, weil ihr Stiefel unter einer der Tonnen klemmte, das linke eher hilflos herumstrampelnd. Und auf dem Schild, hockte breitbeinig Mirco, das linke Bein leicht abgespreizt weil der Schild so breit war, und …… und kämpfte mit ihr, hatte ihren Arm gepackt! Die Buben kamen ungläubig staunend hinter dem Container hervor, vergaßen das Atmen.
Mirco kämpfte verbissen, rang mit dem bedrohlich vor ihm schwebenden Knüppel, legte sein ganze Kraft in eine Attacke und wuchtete den stockbewehrten Arm vor ihm auf den Schild. Wie im Rausch stieß er die um den Knüppel gespannte Hand mal gegen den Schild, plötzlich ging es viel leichter, und presste ihn endgültig nieder. Wie im Rausch begann er einen dieser kleinen, fleischigen, kräftigen Finger nach dem anderen vom Griff des Stockes zu lösen, die Hand gab auf, öffnete sich. Erleichtert griff er den Stock, zog die Lederschlaufe über das kleine, aber kräftige Handgelenk, über die erschlaffte Hand, warf den Stock fort soweit er konnte.
Er hatte den Stock erledigt, er hatte diesen bedrohlichen Stock entsorgt, die Panik verließ ihn. Die Bulette war bestimmt ganz schön sauer, er sollte jetzt machen das er davonkommt. Für einen Moment starrte er in das wütende, angespannte, verwirrte Gesicht seiner Gegnerin. Verwirrt? Dieses ebenmäßige Gesicht mit den Sommersprossen und der Stupsnase, dass er unter dem Visier erkannte, blonde Haare, die ein bisschen unter dem Helm hervorlugten, schön. Und verwirrt. Irgendetwas hatte sich geändert, sein Hirn arbeitete, ER hatte DIE POLIZISTIN zu Boden geworfen, ER hatte sich IHREN Stock geschnappt, sie war so wunderschön, ER hatte IHR den Stock abnehmen können obwohl sie sich dagegen gewehrt hatte, SIE HATTE SICH GEGEN IHN GEWEHRT, unter dem Visier sah er Schweißperlen auf dieser ebenmäßigen Stirn stehen! Mirco begriff, dass er nicht mehr davonlaufen musste.
Kathrins rechter Arm fühlte sich an wie Gummi. Aber zumindest hatte sie ihr Bein frei bekommen. Dieser kleine hatte ihr den Stock abgenommen. Die Vorstellung, dass Nina und Moni gleich herunterkämen und sie hier liegen sähen ließ endgültig Panik in ihr aufsteigen, sie musste ihn abschütteln. Kathrin dachte nicht mehr klar. Soweit es ging, winkelte sie die Beine an, stemmte die Profilsohlen ihrer Boots auf den Boden spannte ihre Muskulatur und mobilisierte alle Kräfte. Sie explodierte förmlich, stieß ihre Oberschenkel, Hüfte, Bauch in die Höhe um den Burschen abzuwerfen und spürte tatsächlich sein Gewicht schwinden. Der stieg hoch konnte sich an einer Tonne abfangen, sie musste sofort reagieren. Kathrin stieß den Schild weg, drehte sich vom Rücken auf die Seite, auf den Bauch, begann sich mit den Armen hochzustoßen um aufzustehen, der linke Arme war unter dem Schild eingeschlafen, aber gleich würde sie sich den Knaben schnappen und ihm s geben, es reichte ihr.
Mirco sah seine Träume entschwinden, die Polizistin versuchte aufzustehen, das durfte sie nicht, sie hatte doch schon unter ihm gelegen. Sie hatte sich umgedreht, kniete schon halb, stieß sich mit den Armen ab. Er warf sich ohne weiter nachzudenken auf Kathrins Rücken.
Kathrin fühlte sich als wenn Zementsack auf sie niederging. Ihr eingeschlafener linker Arm knickte ein, der müde rechte konnte Körper nicht tragen, sie sackte auf den Bauch, spürte durch ihren Rückenprotektor den Druck seiner spitzen Jungenknie. Noch einmal wollte sie hoch, versuchte die Arme nach vorn zu ziehen, um sich hochzustoßen. Aber ihr Arm wollte nicht, er blieb irgendwo hängen, schon wieder diese Knabenfinger. Ihr Arm bewegte sich, in die falsche Richtung, ging er in die Höhe, lag auf ihren Rücken, winkelte sich fast schmerzhaft an. Zum Teufel, sie lag auf dem Bauch, hatte keinen Überblick. Aber sie begriff auch so: ihre Finger verschränkten sich mit Knabenfingern, wurden schmerzhaft zusammengepresst, die Handfläche nach außen gedreht, ihr Handrücken grub sich in den Uniformstoff, presste sich gegen ihren Rückenprotektor; eine zweite Knabenhand umgriff ihre Armgelenke, Finger gruben sich fast schmerzhaft in ihren Bizeps, presste ihr den Oberarm auf den Rücken. Dann herrschte Ruhe. Sollte sie nun heulen oder hysterisch lachen: sie lag auf dem Bauch, auf ihrem Rücken hockte ein Knabe, und der Knabe kannte Polizeigriffe, DIESER KNABE HIELT SIE IM POLIZEIGRIFF!! Sie versuchte noch mehrmals sich mit den Beinen abzustoßen, winkelte die Oberschenkel an um irgendwo mit ihren Boots Halt zu finden, wurde sich aber schnell ihrer Hilflosigkeit bewusst. Dann lag sie einfach da, auf dem Bauch, den Kopf zur Seite gedreht und auf dürre Knabenbeine starrend, das Knie eines Knaben im Rücken der sie so kunstfertig fixiert hatte, dass jede kleine Bewegung einen stechenden **** im linken Arm zur Folge hatte: es gab keinen Ausweg, sie konnte nur noch auf Ninas und Monis Rückkehr warten, ein Gefühl der Scham wogte in ihre auf, und noch anderes ihr völlig unbekanntes. "Gibst Du auf?", das war die Stimme der Bohnenstange. Kathrin nickte unmerklich: ja sie gab auf.
Wie geht es für Kathrin nun weiter ?
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Polizistin Kathrin und ihre Kolleginnen scheint ein langweiliger Tag zu erwarten
Updated on Aug 31, 2024
by devotepolizistin2024
Created on Aug 26, 2024
by devotepolizistin2024
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