Zwei schwarze Männer setzen sich zu Mariana auf die Bank

Mariana sieht den Mann hoffnungsvoll an, doch er geht achtlos an ihr vorbei. Mariana wartet noch eine geschlagene Stunde, ohne dass etwas geschieht. Sie beginnt sich langsam ernsthafte Sorgen zu machen, dass möglicherweise gar niemand kommen wird, um sie abzuholen. Sie weiß auch nicht, was sie dann tun soll, denn ihr Telefon funktioniert ja nicht im Ausland, und ihre armen Eltern haben ihr auch nicht genügend Geld mitgegeben, um eine Nacht in einem Hotel zu verbringen oder eine Rückfahrkarte nach Hause zu kaufen. Es ist noch Sommer, überlegt Mariana, vielleicht kann ich ja irgendwo in einem Park auf einer Parkbank schlafen.

In diesem Moment setzen sich zwei junge Schwarzafrikaner links und rechts neben ihr auf die Bank. Instinktiv drückt Mariana ihre kleine Handtasche ängstlich an sich. Sie ist behütet in einem kleinen Dorf aufgewachsen und hat noch niemals einen leibhaftigen Schwarzen gesehen oder sich gar mit einem unterhalten. Erst als der eine Schwarzafrikaner sie freundlich anlächelt, entspannt sie sich wieder ein wenig. „Du bist Deutsche?“ erkundigt sich der Mann mit einem unüberhörbar ausländischen Akzent. Mariana schüttelt verneinend den Kopf. „Oh, du bist auch fremd hier?“ fragt der Schwarze von ihrer Antwort sichtlich überrascht weiter.

Mit ihrem hübschen Gesicht und ihren langen, blonden Haaren sieht Mariana wie ein typisches deutsches Mädchen aus. Allein ihre etwas zu ordentliche Kleidung und der Koffer unter der Bank lassen vermuten, dass sie keine Einheimische ist. Mariana nimmt ihren ganzen Mut zusammen und versucht den beiden schwarzen Männern in ihrem besten Schuldeutsch zu erklären, woher sie kommt und was sie hier zu tun hat. „Was, von so weit weg kommst du?“ fragt der eine weiter. „Und bist ganz allein hier? Wohnst du etwa auch bei uns im Heim?“ Mariana schüttelt erneut den Kopf und erklärt ihm, dass sie auch noch ohne Bleibe für die Nacht ist …