Marisa

Benno Oberländer hat Spermastau. Trotz gelegentlichen Wichsens und Puffbesuchen, die sein Portemonnaie aber ziemlich strapazieren und deshalb rationiert werden müssen. Also wäre jetzt wohl die sexuell erfahrenste Schülerin die richtig Partnerin, und das dürfte seiner Einschätzung nach Marisa sein.

Mit ihr eine Diskussion anzufangen ist nicht schwer. Marisa hat immer irgendein Aufregerthema – jedenfalls aus ihrer Sicht. Und so ist er recht schnell in einen richtigen Wortwechsel mit ihr verwickelt. Läuft wie am Schnürchen. Nun wirft sie ihm doch tatsächlich vor, er sei so berechenbar und vorhersehbar, ohne jedes überraschende Moment. Die Steilvorlage für ihn. Eine schnelle Handbewegung, und schon hat er Marisa ein schwarzes Bändchen zerrissen. Denn er weiß, wo die Dinger ihre Sollbruchstelle haben. Die Schulmädchen und auch die Jungs wissen das nicht. Staunen immer wieder, wie schwer oder wie leicht die Bändchen sich zerreißen lassen.

Ein Bild für die Götter: Marisa sprachlos – wann hat man das je erlebt? Dazu erstarrt, große Augen machend. „Sie wissen Bescheid?“, flüstert sie, er nickt nur, keine Miene verziehend. Marisa schließt die Augen, ihr Gesicht hat den „Oh mein Gott!“-Ausdruck. Die paar Schülerinnen und Schüler, die ihre Debatte verfolgt haben, kichern unterdrückt und flüstern miteinander. Da erklingt die Glocke, die den Schluss der Pause anzeigt.. „Och nö, gerade jetzt, wo’s spannend wird“, sagt eine Schülerin bedauernd. Seine erhobene Augenbraue genügt, dass auch diese sich losreißt und auf den Eingang zugeht, sodass ihm und Marisa nun niemand zuhören kann.

„Wann?“, fragt Marisa.

„Passt heute?“

„Hab noch bis zehn vor zwei Unterricht, dann ja.“

„Also um 14 Uhr an der Kehre.“

„Ich werde dort sein“, antwortet Marisa, langsam ihr Selbstbewusstsein wiedergewinnend.

Damit ist für den Moment alles besprochen. Das Fickdate steht.

Die Kehre ist genau das. Fünf Minuten zu Fuß durch einen Park von der Schule entfernt, befindet sie sich an einer Sportanlage, wo die **** per Auto abgesetzt und eingesammelt werden können. Und man jemanden von der Schule mitnehmen kann, ohne das es auffällt.

Benno Oberländer ist mit seinem unscheinbaren Wagen auf die Minute pünktlich da, Marisa wartet schon, nimmt dann auf dem Beifahrersitz Platz, sagt erst mal gar nichts. Erst als sie schon ein paar Minuten unterwegs sind, fragt sie, wohin sie fahren.

„Zum Einkaufszentrum.“

„Was wollen wie da denn?“

„Wirst schon sehen.“

Dann kehrt wieder Stille im Fahrzeug ein.

Während der Fahrt wirft er diskret Blicke auf seine Beifahrerin. Den Temperaturen angemessen trägt sie ein leichtes Sommerkleid, ärmellos, U-förmiger Ausschnitt, kurz oberhalb der Knie endend. Darunter sicher nur Slip und BH. Ansonsten nur noch Schuhe, keine Socken. Also kein großes Thema, sie nackig zu machen.