Marianne ist schwanger

„Was ist passiert?“ frage ich meine Frau besorgt. Anstatt einer Antwort hält Marianne mir jedoch einen positiven Schwangerschaftstest hin. Ich überlege krampfhaft, ob und wann wir vor dem Klassentreffen das letzte Mal Sex miteinander hatten. „Wir müssen einen DNA-Test machen, sobald das Kind da ist“, versuche ich so etwas wie Ordnung in das Chaos meiner Gedanken zu bringen. Marianne, die offensichtlich die gleichen Gedanken wie ich hatte, nickt nur stumm und sieht mich dabei ängstlich an.

Die nächsten Monate kann ich praktisch zusehen, wie Mariannes Bauch immer größer und dicker wird. Die sehr wenigen Male, die wir in dieser Zeit wieder ziemlich unbeholfenen Sex miteinander haben, lässt uns beide unerfüllt und mit nur sehr wenig Hoffnung auf eine Verbesserung unserer weiterhin deutlich angespannten Beziehung zurück. Glücklicherweise kümmern sich wenigstens ihre Eltern und ihre achtzehnjährige Schwester Lisa vor dem geplanten Geburtstermin vermehrt um die hochschwangere Marianne.

Als es schließlich so weit ist, dass ich Marianne zur Entbindung in die Klinik fahre, warte ich lieber mit dem Rest der **** im Wartezimmer vor dem Kreißsaal auf die Geburt des Kindes. Nach nur knapp zwei Stunden kommt eine junge Krankenschwester mit hochrotem Kopf zu uns ins Wartezimmer, um uns die „frohe Nachricht“ von der Geburt eines Jungen zu überbringen. Als ich beim Betreten des Krankenzimmers jedoch das schwarze Bündel in Mariannes Armen sehe, drehe ich auf der Stelle um und verlasse die Klinik …