transparent

Die Schulglocke läutet, und die Schüler versammeln sich an diesem Morgen auf dem Schulhof, bevor es ins Klassenzimmer geht. Inmitten des Getümmels stehen Yasmin, Susi und Lea eng beieinander. Florian beobachtet sie aus der Ferne, während er sich langsam nähert. Niklas bleibt in einiger Entfernung und beobachtet gespannt die Szene.

Die Mädchen scheinen sich in ihrer Macht und Kontrolle sicher zu fühlen, während sie miteinander tuscheln und kichern. Florian gesellt sich schließlich zu ihnen, wird jedoch scheinbar ignoriert.

"Könnt ihr euch vorstellen, was wir mit Florian machen könnten, wenn er uns die Armbänder abreißen würde?", hört er Yasmin sagen. "Wir könnten ihn dazu bringen, für uns zu strippen und dann..."

Die anderen beiden Mädchen lachen belustigt, während sie provokativ ihre Armbänder in die Luft halten und sich vorstellen, was sie mit ihm anstellen könnten.

Florians Augen blitzen auf, und sein Entschluss steht fest. Er kann die Demütigung der Mädchen nicht länger ertragen. Mit einem schnellen, entschlossenen Griff reißt er die Armbänder von den Handgelenken der Mädchen ab. Ein lautes Zerreißen erfüllt die Luft, gefolgt von einem Moment der Stille.

Die Mädchen starren geschockt auf die Reste der Armbänder in Florians Hand. Sie sind eindeutig transparent. Die Farbe ihrer Gesichter verblasst, als das Ausmaß der Enthüllung sie trifft.

"Was zum Teufel...?", flüstert Susi entsetzt.

Florian, der das Geschehen mit einem aufgeladenen Mix aus Triumph und Befreiung beobachtet, blickt die Mädchen mit einem selbstzufriedenen Lächeln an. "In eurer Überheblichkeit habt ihr nicht mal gemerkt, was ihr da tragt."

Die Mädchen starren ihn an, unfähig, Worte zu finden. Ein Gefühl der Erniedrigung und der Wut steigt in ihnen auf, während die Realität sie einholt.

"Wir haben uns schon gewundert, warum ihr heute transparente Armbänder tragt und keine weißen. Hattet ihr die nur mit Wasserfarbe angemalt?", hören sie die Spottrede ihr Klassenkameradinnen.

Die Worte der anderen Mädchen hallen durch den Schulhof, als wäre ein Echo der Enthüllung zurückgekehrt. Yasmin, Susi und Lea stehen immer noch schockiert da, während die Worte der anderen Mädchen ihre eigene Verunsicherung verstärken. Allmählich realisieren sie, dass sie reingelegt wurden.

Niklas beobachtet die Szene aus der Ferne. Die Situation hat sich für die Mädchen dramatisch gewandelt, und die ganze Klasse hat mittlerweile mitbekommen, was gerade passiert ist.

Die anderen Mädchen schauen auf Yasmin, Susi und Lea herab, die nun dem Spott derjenigen ausgesetzt sind, die sie einst bewunderten. Die Realität, dass sie sich selbst in eine peinliche Lage gebracht haben, ist unübersehbar.

"Wenn ihr schon so mutig seid, diese Armbänder zu tragen, dann solltet ihr auch den Konsequenzen standhalten", hört man eine Stimme aus der Menge der Mädchen sagen. "Selbst wenn man zu blöd ist die Farben auseinander zu halten"

"Stimmt!", ruft eine andere. "Ihr habt eure Schulden zu begleichen."

Die Worte "Schulden begleichen" durchdringen die Luft und treffen Yasmin, Susi und Lea wie ein Schlag ins Gesicht. Es ist offensichtlich, dass die ganze Klasse sich jetzt an ihnen Rächen will.

"Geil", kommentiert Stefan. "Yasmin muss mit ihrem kleinen Bruder, Susi mit ihrer großen Schwester, mit der sie sich total überworfen hat und Lea - ja ohne Geschwister wird das erst richtig interessant. Florian, da wäre ich gerne dabei."

Mit hochrotem Kopf verschwinden die drei Mädchen auf die Toilette und kehren erst Mitte der Stunde mit versteinertem Gesichtsausdruck zurück. Sie haben über die ganze Situation nachgedacht und diskutiert. Bei den vielen Feinden, die sie sich in der letzten Zeit gemacht haben, könnte die halbe Jahrgangsstufe hinter dieser Intrige stehen.