ein seltsames Licht

Lara gewann schlagartig Konzentration und Wachheit zurück, als sie erkannte, dass sich in der Mitte des Tores ein großer Ball aus weißem Licht geformt hatte. Er war etwa einen Meter im Durchmesser groß und pulsierte leicht. An den Enden schienen die Konturen zu verschwimmen und mit der Tür zu verschmelzen. Bei genauerer Betrachtung stellte Lara fest, dass es eine Halbkugel war, die an der breitesten Stelle aus der Tür hervortrat. Sie drehte sich und stützte sich mit einem Arm ab, so daß sie ihren Oberkörper halb zur Seite hin aufrichtete, während ihre langen, schlanken Beine immer noch gespreizt waren. Lara starrte die Lichtkugel fasziniert an und vergaß darüber fast die Zombies. Ein schneller Rundumblick zeigte ihr, dass die Kreaturen sich bis zum Fuß der Treppe zurückgezogen hatten. Der Zombie mit den gebrochenen Beinen hatte sich immer noch nicht von der Stelle rühren können. Dann wanderte Laras Aufmerksamkeit wieder zu dem seltsamen Lichtball hin, der jetzt stärker zu pulsieren begann. Instinktiv spannte sie ihren Körper zum Sprung in Deckung an, aber es kam kein ****. Stattdessen kommunizierte die Kugel mit Lara. Die Stimme schien mehr in Laras Kopf zu klingen, als von ihren Ohren aufgenommen zu werden. Auch konnte sie die Art und Modulation der Stimme nicht erkennen, die Worte waren einfach da.

"Sünderin," sagte die Stimme, "du bist in den zweiten Tempel Shuraks eingedrungen. Deine Strafe wird ewig währen."

Na toll, dachte Lara, ewig von Zombies gefickt werden. Was eine Scheiße. Laut sagte sie "Ich bin keine Feindin des Tempels. Im Gegenteil."

"Was soll das heißen," klang die Stimme.

"Ich bin hier," erklärte Lara, "um zu verhindern, dass böse Menschen die RUhe Shuraks stören."

"Nein, das glaube ich nicht," sagte die Stimme, "du bist hier, um die verbotene Macht für dich zu gewinnen."

"Nein, wirklich nicht, glauben sie mir," fuhr Lara eindringlich fort, "Ich bin als Opfer für den Graiili ausersehen gewesen, konnte aber fliehen. Und nun suche ich nach einem Ausweg und nach zwei Männern, die mich zum Opferlahm machten. Diese sind es, die den Frieden von Shurak bedrohen. Nicht ich."

"Du lügst. Niemand kann die Graiili überleben."

"Ach ja." LAras Stimme bebte jetzt vor Wut und Zorn. "Ich bin von allen fünf Viehchern durchgefickt worden. Und das war keine Erfahrung, auf die ich großen Wert gelegt hätte."

"Keine Frau kann die Graiili überstehen."

"Und wie soll ich dann hier hingekommen sein ?" fragte Lara "Außerdem hab ich auch das Nümmerchen mit den Zombies bisher gut überstanden."

"Das ist wahr," sagte die Stimme, "aber ich glaube dir dennoch nicht, dass du in friedlicher Absicht hier bist."

"Und wie soll ich es beweisen ?" fragte Lara patzig.

Die Stimme schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: "Es gibt eine Möglichkeit, dies zu beweisen. Aber es ist nicht einfach."

"Und wie kann ich beweisen, dass ich keine Feindin des Tempels bin ?" fragte Lara. Sie hatte die Nase voll und war bereit, so ziemlich alles zu tun, um einem ewigen Zombie-gangbang zu entgehen.

"Dann höre," sagte die Stimme, "es gibt eine Prüfung. Wenn du diese bestehst, wird klar sein, dass du keine Feindin des Tempels bist. Aber es ist eine anstrengende und nicht angenehme Prüfung."

"Besser als eine Ewigkeit Zombie-Liebchen zu sein," konterte sie.

"Gut," sagte die Stimme, "wenn du bereit bist, dann stelle dich der Prüfung."

"Was muß ich tun ?"

"Das Tor wird sich öffnen und du mußt es durchschreiten. Alles andere wirst du im selben Moment erfahren."