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Chapter 11 by tease94 tease94

Wie geht's weiter?

Zunächst einmal Smalltalk

Ohne Umschweife fegte Jessica in Aris Wohnzimmer, warf ihren schwarzen Ledermantel zu Boden, zog ihre hohen, schwarzen Lederstiefel aus und lümmelte sich in seine Couch. Mit katzengleich untergeschlagenen Beinen streckte sie ihren Oberkörper, strich eine Strähne nachtschwarzen Haares aus dem Gesicht und musterte Ari mit der ganzen Wucht ihrer tiefdunklen Augen. An diesem Abend trug Jessica einen hautengen Stretch-Overall aus cremefarbenen Klasse-3-Polyester mit Frontzip und geschickt platzierten, dunkelblauen Nadelstreifen, deren einzige Aufgabe war, Jessicas ohnehin sündhaft feminine Gestalt noch stärker zu betonen. Ari erkannte den Overall und dachte an all die Augenblicke, an denen er Jazz aus eben diesem entblättert hatte. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn Jazz unter dem Overall völlig nackt war. Jazz liebte das Prickeln eines Abenteuers. Jazz liebte Sex. Jazzwar Sex pur. Aris Schwanz schwoll weiter an. Der Elf seufzte und trat näher.

Jessica hob eine Augenbraue. "Mal abgesehen davon, dass du mich wie weiland Adonis in all deiner Pracht empfängst... du siehst schrecklich aus, Ari."

Ari zuckte mit den Schultern. "Eine harte Woche."

"So?"

Ari verkniff sich eine Antwort. So gemächlich wie möglich schlenderte in Richtung der eleganten Barecke, die den westwärtigen Teil des Wohnzimmers belegte. Vor einer marmorierten Theke standen zwei schlanke Barhocker, dahinter verbargen sich ein bestens sortierter und vollautomatischer Cocktailer, ein altmodischer Retro, und eine ganze Reihe ausgewählter Weine und Edelspirituosen, die man besser bei Raumtemperatur lagerte. Ari klatschte zweimal in die Hände, bellte "zwei Strawberry Daiquiris" und füllte zwei weitere Gläser mit Filterwasser ab. Der Cocktailer surrte leise, um kurz darauf zwei perfekt zubereitete Daiquiris aus der Ausgabeluke zu produzieren.

"Voilà!" verkündete Ari, als er wieder hinter der Theke hervortrat.

"Daiquiri? Eine ungewöhnliche Wahl." Jessica hob ihren Kopf.

"Kalt und süß. Ziemlich treffend, findest du nicht?"

"'Süß' kann ich akzeptieren," meinte Jessica stirnrunzelnd. "Aber 'kalt'?" Jessica hob ihre Arme über den Kopf und reckte sich. Der Effekt auf ihre pfirsischgroßen Brüste blieb Ari nicht verborgen. "Nennst du das etwa kalt?"

"Du bist heiß wie Lava, Jazz," erwiderte Ari aufrichtig. "Ich will bloß nicht, dass du mir ein Loch in die Polsterung schmorst. Außerdem kann ich mich in diesem Aufzug nicht in Damengesellschaft begeben." Ari blinzelte vielsagend in Richtung seines Schritts.

"Nanu? Dir muss es ja wirklich dreckig gehen." Die schlanke Asiatin musterte Ari erneut. Ihr Blick fiel auf den Verband an seinem Arm. "Von heute?"

Ari zuckte mit den Schultern und reichte Jessica den Drink. Anschließend setzte er sich in das Sofa gegenüber der Couch.

"Verstehe," murmelte Jessica und nippte am Cocktail.

Ari hob ebenfalls sein Glas und kostete das Getränk. Für seinen Geschmack war der Daiquiri noch nicht kalt genug. Bei nächster Gelegenheit würde er den Cocktailer umprogrammieren. "Deine Gesellschaft war also heute eine Nullnummer?" fragte Ari, ehe sich tückische Stille zwischen ihnen einschlich.

"Völlig." Jessica seufzte. "Nur Gerede, Gerede und Gerede. Weisst ja, wie das ist: Viel zu viele Kerle wollen ein Mädchen mit Geschwafel von sich überzeugen, weil sie sich nicht trauen, die Sache direkt anzugehen. Und der Kerl war der Prototyp hoch Zehn!"

"Wusstest du das nicht vorher schon?" wollte Ari wissen. Jess schmückte sich für gewöhnlich mit einer äußerst treffsicheren Menschenkenntnis.

Jessica zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Keine Ahnung. Vielleicht war ich ja ****." Jessica zwinkerte Ari fröhlich zu.

"Du und ****?" Ari bemaß Jessica mit dem 'Ich-will-dich-nackt-sehen-Babe'-Blick. "Schwer vorzustellen."

"Hmm." Jessicas Augen wanderten hinüber zum Fenster. Ari erinnerte sich, wie Jessica den Ausblick aus seinem Penthouse stets genossen hatte. Er musterte sie genauer, und stellte Ringe unter ihren normalerweise perfekt geschminkten Augen fest. Verdutzt erkannte Ari, dass Jess ebenfalls nicht ganz frei von Alltagssorgen war. Für einen Moment wollte Ari nachfragen, doch ehe er sich entschließen konnte, wandte Jessica sich wieder in seine Richtung um. "Um's kurz zu machen: Der Kerl sieht in seiner Uniform ziemlich adrett aus und macht auch in Sachen Selbstbewusstsein was her. Ich dachte, er wüsste den Weg von seiner Kanone ins Bullauge. Trugschluss. Ein voller Rohrkrepierer. Kommt auch mal vor." Jessica fixierte Ari. "Und wie schaut's bei dir aus?"

Ari zögerte für einen Augenblick. Allzu viel wollte er Jazz nicht preisgeben. "Du hast es ja selbst schon bemerkt. Das Leben eines Leibwächters birgt seine Risiken. Dafür werden die Überstunden exzellent bezahlt."

"Das war schon immer deine Ausrede," flüsterte Jessica leise, in Abspielung auf einen der Gründe für ihre Trennung. Aris Arbeitszeiten waren alles andere als vorhersehbar. Nicht dass es bei Jessica viel anders gewesen wäre. Aber sie war ja die Frau. Er der Mann.

"Tja," seufzte Ari übertrieben. "Es ist das Leben, das ich gewählt habe. Wenigstens muss ich mich nicht ständig Autoritäten beugen." Jessica war im Expedition Corps der Murazischen Sternenflotte. Erst vor Kurzem hatte sie ihre Kadettenprüfung erfolgreich bestanden und ihr vorläufiges Offizierspatent erhalten. Mit Auszeichnung - versteht sich.

"Mag sein," erwiderte Jessica ungerührt. "Ich komme ganz gut damit zurecht. Dafür muss ich nicht ständig das Notfallkit bemühen." Und etwas weicher fügte sie hinzu: "War es sehr schlimm?"

Die Privatheit von Jessicas letzter Frage erwischte Ari auf dem falschen Fuß. Er stutzte und antwortete wahrheitsgemäß: "Knapper als mir lieb ist."

"Scheiße," brummte Jessica mitfühlend. Ari musste ihr unwillkürlich Recht geben. Ehe er sich wieder gefangen hatte, hatte Jessica sich von der Couch erhoben und stand neben ihm. Ihre Hand schlüpfte in seine. "Komm. Ich bin dir noch eine Massage schuldig."

"Tatsächlich?" fragte Ari verdattert. Er konnte sich nicht an solch eine Schuld erinnern.

"Bestimmt," meinte Jessica. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre fantastischen Lippen. Sie hatte sich bereits entschieden. Ari wusste, wann es wenig Sinn machte Jessica zu widersprechen. Gefügig beugte er sich in sein Schicksal. Zumal er wenig Einwände hatte: Jessicas Hände konnten wahrlich Wunder wirken.

Kann Jessica wirklich Wunder wirken?

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