Warum nicht.

Du würdest es dich nicht trauen, der Gruppe zu widersprechen, und wenn das Mädchen, das die Jungs total um den Finger gewickelt zu haben scheint, dich darum bittet, ihr zu folgen... Dann tust du gut daran, ihr nicht reinzureden.

Du erreichst den Eingang, das Tor am Zaun fehlt, und die vier kommen dir entgegen. Vor dir ragt der gewaltige Industriekomplex auf, das Eingangstor scheint mit einem gewaltigen Fahrzeug eingedrückt und somit aus den Angeln gehoben worden zu sein. "Tut mir leid, ich muss mich für die drei entschuldigen", sagt Elle freundlich und schiebt sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie wirkt fast wie eine alltägliche Bekannte, und du entspannt dich, da sie dich weder als Gefahr, noch als potentielles Opfer zu sehen scheint.

"Kein Problem", lügst du, denn für dich war das ein gewaltiges Problem gewesen, so behandelt worden zu sein. "Ihr habt euch hier eingerichtet? Seit wann?" "Seit.. 5 Tagen höchstens". Du nickst. Eine peinliche Pause entsteht, dann geleitet sie dich ins Innere. Die Jungs folgen. "Magst du einen Fencheltee?", fragt sie dich, und als du nicht sofort antwortest, schnappt sich der Junge, der sich als Paweł vorgestellt hatte, einen Teebeutel von einem maroden Holzbrett am Boden und steckt ihn in eine Blechkanne, die er mit Wasser aus einem Kanister auffüllt. Vor dir erblickst du ein kleines Feuer, es wird füttert durch Fetzen, die aussehen wie alte Kleidung oder Baumwolle. Aus vier geklebten und mit Stoff umwickelten Eisenstangen wurde ein Ständer geformt, auf dem ein Stück Wellpappe positioniert war. Die gewaltige Halle führt durch zahlreiche Ausgänge in weitere Räume. Du konntest lose Stecker, alte Rohre und sogar ein Fließband erblicken.

Paweł schob das Wellblech vom Ständer und direkt ins Feuer. Funken stoben auf und er positionierte das Gefäß auf dem Metall. Die Flammen züngeln den Becher, und du musst unwillkürlich daran denken, wie viel gelöstes Blech du mit jeder Tasse Tee schlucken wirst und wie viel Ruß dort landet.

Die drei Jungs und Ella setzen sich auf zu Quadrate zusammengelegte Kleidung, du lässt dich zwischen Hammer-Robin und Pistolen-Quinn auf dem staubigen, harten Betonboden nieder.

Als Ella dich fragt, erzählst du deine gesamte Geschichte herunter.

Als du fertig wirst, nimmt Robin deinen Tee an dem improvisierten Stoff um den Metallhenkel vom Feuer. Du trinkst, verbrennst dich am Metall. Du lässt es ohne Berührung deiner Lippen in deinen offenen Mund laufen. Es ist schön warm, du bist dankbar für das Angebot. "Vielen Dank", sagst du und lächelst ergeben, und Paweł antwortet "Kein Problem". Ella lächelt zufrieden.

Die vier beginnen zu quatschen, an dir haben sie nicht mehr so viel Interesse wie noch vor einer Stunde. Wem willst du dich zuwenden und von seiner oder ihrer Geschichte erfahren?