Viktoria nimmt die gleiche Abkürzung durch den Park

Eine knappe dreiviertel Stunde später nimmt Viktoria die gleiche Abkürzung durch den Park. Nach den Ereignissen des vorherigen Tages ist Viktoria besonders wachsam und hält dabei ganz besonders Ausschau nach dunkelhäutigen Männern. Dann sieht sie sie, es ist gleich eine ganze Gruppe, die um eine Parkbank herumstehen. Sie gestikulieren wild und unterhalten sich wohl über irgendwelche Fotos auf einem Handy. Viktoria denkt sich, ich tue so als würde ich sie nicht bemerken und gehe einfach an ihnen vorbei. Aber sie merkt schon, dass sie nervös wird. Die Männer sehen Viktoria und fangen an über sie zu reden. Sie hat ihren üblichen dunkelblauen Faltenminirock an und eine enge weiße Bluse.

Es ist nichts Neues für Viktoria, dass Männer sich nach ihr umdrehten, aber diese schauen ganz anders. Es ist ihnen überhaupt nicht peinlich sie anzuglotzen. Nein, sie glotzen und unterhalten sich offen über sie. Es ist ihnen offenbar egal, dass sie das merkt. Sie hört Worte wie „geile Schulmädchenfotze“ und „blonde Schlampe“. Viktoria merkt, wie der Zorn in ihr aufsteigt. Wie können diese Kerle es wagen, in so einer üblen Weise über sie zu reden. Aber irgendwie gefällt es ihr auch, dass sie so gemustert und dass so über sie geredet wird. Sie merkt, wie sie rot wird im Gesicht. „Schüchtern das Nüttchen“, hört sie noch, als plötzlich jemand direkt neben ihr sagt: „Na Kleine, so allein hier ...“