Valerie bekommt einen Drink

Valerie stand vor der auf dem Stuhl sitzenden Sonja, die gerade ihre schlangen langen Beine übereinander schlug. "Ja?" fragte Holgers Ehefrau zögerlich.

"Hör mal, Kleine, aber euer Bett hast du hoffentlich frisch bezogen, oder?", fragte Sonja und sah ihr direkt ins Gesicht. Hilflos blickte Valerie zu ihrem Ehemann. Das konnte ihre Kollegin doch nicht wirklich gefragt haben! Aber Holger grinste nur frech und sagte: "Na, ich hoffe doch, Valerie! Aber geh' nochmal nachschauen, los, hopphopp!"

Valerie wusste natürlich, dass sie das Bett frisch bezogen hatte. Irgendeine Stimme in ihr hatte ihr das eingeredet, unterbewusst hatte sie es geahnt, dass ihr Mann natürlich auch heute Abend seine Finger nicht von Sonja würde lassen können.

Sie wollte schon nach oben gehen, nicht, weil sie unsicher war, sondern einfach, um Holgers Aufforderung Folge zu leisten, da spürte sie Sonjas Hand, die sich um ihr Handgelenk schloss und sie festhielt. "Halt, halt ... nicht so schnell, Valerie. Gießt du mir erst noch ein bisschen Champagner ein?" Valerie füllte Sonjas Glas. "Ich möchte mit dir anstoßen, Kleine. Komm, schenk dir auch etwas ein!", meinte Sonja. Wieder blickte Valerie zu Holger, der zustimmend nickte und sagte: "Okay, trink ruhig auch einen Schluck, kann dir nur gut tun, hahaha ... Aber dann guckst du, dass das Bett oben tipptopp ist!"

Valerie schenkte sich nun auch ein. Sonja nahm Valeries Glas und hielt es ihr hin, dann stieß sie mit ihr an. Herablassend sagte sie zur grauen Maus: "Trink das mal besser auf ex, du wirst das nötig haben!" Valerie schluckte also das perlende Getränk rasch herunter. Es schmeckte ein bisschen komisch, bitterer als sonst. Aber egal, sie musste sehen, dass sie schnell nach oben kam, denn ihr war eingefallen, dass sie das Schlafzimmerfenster hatte offen stehen lassen, und das würde den beiden ganz sicher nicht gefallen, wenn es zu kalt war.

Auf der Hälfte der Treppe angekommen, begann sich für Valerie alles ein wenig zu drehen. Sie fühlte sich angetrunken, von nur einem einzigen Glas! Irgendwie wurden auch die Farben intensiver, der rote Teppich sah aus, als wäre er in frischem Blut getränkt. Und diese Lampe war so hell, so verdammt hell! Valerie kniff die Augen zusammen, öffnete sie dann wieder. Warum nur sah sie alles so verschwommen? Gleichzeitig fühlte sie sich unglaublich leicht. Und sie merkte noch etwas: Sie wurde geil. Ihr Ehemann würde gleich mit Sonja in ihr Schlafzimmer gehen, Sonja würde in ihrem Ehebett liegen, dort, wo sie normalerweise lag, und Holger würde sie ficken, da war sie sich jetzt ganz sicher. Das Seltsame war: Der Gedanke daran machte sie geil.

Mühsam torkelte sie ins Schlafzimmer und schloss das Fenster. Auch dei Wände waberten und schwankten jetzt, ihre Knie wurden weich. Um nicht hinzufallen, ging sie auf die Knie und kam gerade um das Bett herum gekrabbelt, als Holger und Sonja Arm in Arm das Schlafzimmer betraten.