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Chapter 4 by Daemony Daemony

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Unerwünschter Besuch

Zur Salzsäule erstarrt saß die Nonne auf ihrer Bettkante und konnte nichts anderes tun, als zu dem Wesen auf ihrem Schrank hinaufzuschauen. Es war schwarz mit schimmernden Knopfaugen, insgesamt kaum größer als ein von Magdalenas verkrampften Fäusten. Es stieß sich ab und segelte herunter.

War es ein Vogel? Es schien Federn zu haben. Doch sein Körper streckte und drehte sich. Wuchs es? Im Fallen wirkte es wie eine Katze, die ihren Rücken streckte. Es wurde größer, erinnerte vage an ein humanoides Wesen. Dann landete es, kaum ein Geräusch verursachend, auf dem harten Boden. Zusammengekauert, den Kopf gesenkt. Die langen dunklen Haare verhüllten seinen gesenkten Kopf und einen Teil des hockenden, nach vorne gebeugten Körpers. Doch es gab nun keinen Zweifel mehr, dass es ein Mensch war. Eine Frau, um genau zu sein.

Es erhob sich, richtete sich auf, streckte sich. Sah die Sitzende an, ein amüsiertes Lächeln auf den Zügen.

Magdalena erschrak. Es war, als schaute sie in einen Spiegel. Bis ins kleinste Detail glich die unerwartete Besucherin ihr selbst. Da sie ebenso splitternackt war, gab es keinen Zweifel, dass ihr eine exakte Kopie gegenüberstand. Jede Körperpartie, jede Rundung, jedes Härchen erkannte sie wieder. Es war höchst verwirrend, beängstigend und gleichzeitig faszinierend, sich selbst in einer anderen Person zu sehen.

"Wer bist du?" Magdalenas Stimme war rau und kaum hörbar. Sie hatte Mühe, die drei Worte herauszubringen.

"Ich bin das, was du sein willst."

Die Nonne schüttelte verstört den Kopf. "Ich verstehe nicht."

"In deinem Traum hast du deine Wünsche recht eindeutig geäußert. Und du hast so laut gerufen, dass ich es nicht ignorieren konnte."

Magdalena schaute sie nur unverständig an. Sie verstand kein Wort von dem, was diese merkwürdige Doppelgängerin sagte.

"Ich zeige es dir. Sieh!"

Die Fremde führte ihre Hand zwischen ihre Beine, wo es ebenso nass schimmerte, wie es sich bei Magdalena anfühlte. Nur durch das Zuschauen fühlte sie ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch. Sie ahnte, wie gut es sich anfühlen würde, wenn sie die Bewegung spiegelbildlich ausführen würde und sich dort berührte, wo es aufgrund ihrer streng katholischen Erziehung streng verboten war.

Die Finger der anderen zerrieben die Nässe, die sie aufgenommen hatten, und streckten sich Magdalena entgegen. Unwillkürlich atmete diese tief ein, um das Aroma aufzunehmen. Unverkennbar war es ihr eigener Duft, aber stärker und irgendwie berauschender. Spontan schloss sie die Augen und leckte sich die Lippen. Da spürte sie die sanfte Berührung feuchter Fingerkuppen. Vorwitzig drängte ihre Zungenspitze nach vorn und leckte die würzige Flüssigkeit auf. Ihr wurde heiß.

Ohne hinzusehen wusste sie, dass ihr Ebenbild näher kam. Bald würden sie sich berühren.

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