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Chapter 5 by Mercadus Mercadus

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Still sein

Andreas stand hinter Michelle. Thomas saß. Ein Zuschauer. Kein Gott mehr. Nur ein Typ auf einem verdammten Sessel, der schwitzte, atmete, zu viel fühlte.

Michelle, barfuß, die Zehen krallten sich in den Teppich, als könnten sie Halt finden in einer Welt, die plötzlich kippte.
Andreas berührte sie nicht. Noch nicht. Er sprach. Leise Worte. Befehle, die in die Haut schnitten wie Messer, obwohl niemand sie anfassen musste.

„Knien.“

Thomas’ Kehle zog sich zusammen. Michelle gehorchte. Wie auf Knopfdruck. Wie programmiert. Sein Werk. Und jetzt seine Strafe.
Sie kniete vor Andreas. Die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt. Der Blick gesenkt. Offene Scham und auch Angst, noch nie solch einer Sache ausgeliefert, noch nie diesen vielleicht wirren gewollten Traum in die Wirklichkeit geträumt. So hatten sie es sich ausgedacht.

Thomas wollte aufspringen, irgendwas sagen, irgendwas stoppen. Stattdessen drückte er sich tiefer in den Sessel. Das Leder quietschte leise unter seinem Gewicht. Er spürte, wie sein eigener Körper ihn verriet.

Erektion.
Wie ein Schandmal.
Wie ein Stempel: Du bist nicht besser.

Er beobachtete, wie Andreas sich langsam vor Michelle stellte. Den Gürtel öffnete. Die Hose gleiten ließ.

Ein Ritual.
Langsam. Geübt.

Michelle hob den Blick. Nur kurz. Dann wieder nach unten. Sie wusste nicht, was kommen würde. Sie wartete nicht darauf. Starr.
Thomas spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Eine Mischung aus Hunger und Übelkeit.

Andreas ließ seine Hand auf Michelles Haar sinken. Führte sie. Keine ****. Nur Anspruch.

Thomas biss sich auf die Innenseite der Wange, schmeckte Blut. Er **** sich, hinzusehen.
Hinsehen war die eigentliche Strafe.

Michelle öffnete den Mund. Aber nahm ihn nicht auf.
Langsam, unbeholfen, fast erschrocken - weicht zurück. Die Hände zu kleinen Fäusten gepresst. Sieht zu Thomas, bebt fleht. Dieses Experiment war in der Theorie ein Feuer, als würde in der Schule der Lieblingslehrer eine literarische Flamme entfachen, die das Buch zum Leben erweckt und die Gedanken schweifen lässt, wie Vladimir Nabokovs Lolita.

In der Szene, in der Humbert Lolita in seinem Zimmer festhält, spürt man die Machtverschiebung deutlich: Er sitzt auf dem Bett, während sie vor ihm steht, ihre Augen voller Angst und Trotz. Humbert greift nach ihr, seine Stimme ist ruhig, aber bestimmt, während er sagt: „Du wirst jetzt still sein, Lolita.“ Sie versucht, sich zu befreien, doch seine Hand hält sie fest, und in diesem Moment wird die Kontrolle deutlich – sie ist gefangen in seinem Bann, während sie gleichzeitig ihre eigene Rebellion versteckt.“

Andreas wartete nicht. Er ist einfach kein Humbert. Keine Geräusche. Nur seine hilflosen Versuche von rhythmischen, stoischen leichten Schieben gegen ihre geschlossenen Lippen. Rammbock gegen die kleine Festung. Tore gesichert, Zugbrücke hoch. Thomas fühlte, wie seine Fingernägel sich in die Armlehne gruben.

Er hasste sich. Er liebte es. Er sah, wie Michelles Fäuste zitterten, sich krampfartig öffneten, ihn am Oberschenkel berührten.

Sie sich an Andreas festhielt, ihn abwehrte und gleich wie ein Kind, das Angst hatte, loszulassen.
Und trotzdem.

Thomas schloss kurz die Augen. Öffnete sie wieder. Es war schlimmer, wenn er nicht hinsah.
Andreas zog sich zurück. Ließ sie knien, Michelle hatte den Mund immer noch fest geschlossen. Atmete durch die Nase flügelbebenschnaufend.
Ein Kunstwerk aus Gehorsam und Schmutz und Verzweiflung, den gemeinsamen Wunsch verdorben zu haben.

Thomas spürte diese verdammte Lust, spürte Andreas wie er aufgab, spürte Michelle die immer noch am Boden saß

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