Seven geht in die Falle.

Als Seven die Stelle des Hauptkorridors erreichte wo der Roboter wie eine Fliege in einem riesigen bizarren Spinnennetz hing zückte sie sofort erneut den Tricorder um die Situation zu analysieren.

Erstaunt nahm sie zur Kenntnis das der Roboter noch vor wenigen Augenblicken aktiviert gewesen war. Die Klebemasse bildete eine Sperre die sie nur mithilfe ihres Phasers würde durchbrechen können. Aber diese Arbeit würde sie einige Minuten Zeit kosten und den begrenzten Energievorrat des nützlichen Gerätes beträchtlich verringern.

Immerhin verriet ihr der Tricorder das es einen parallelen Gang gab der es ihr ermöglichen würde die blockierte Stelle des Hauptkorridors zu umgehen und nach fünfzig Metern wieder auf diesen zurückkehren zu können.

Seven drehte sich um, ging ein paar Meter zurück bis sie zu ihrer rechten ein verschlossenes Schott sah. Es gab keine Energie, aber eine einfache Mechanik die es ihr ermöglichte das Schott zu öffnen. Es ließ sich leicht in eine der Seitenwände verschieben.

Der Gang war wesentlich kleiner als der Korridor, aber immer noch breit genug das drei Menschen ohne Probleme nebeneinander hätten hergehen können.

Seven betrat sichernd, aber ohne zögern den Gang und folgte ihm bis zu einer Kreuzung.

Der parallel zum Hauptkorridor gelegene Gang lag offen vor Seven und sie betrat ihn ohne langes zögern. Der Tricorder zeigte seltsame Messwerte. Auch bemerkte Seven einen merkwürdigen Geruch in der Luft, feucht und moderig, wie er an Bord eines Raumschiffes eigentlich nicht vorkommen dürfte. Ausser vielleicht in einer Biosphärenkammer.

Ein einsames Leuchtelement in der Decke erhellte den Gang mit trübem Licht. Seven sah das der Gang nach wenigen Metern sein Aussehen völlig verändert hatte. Schon hier wo sie stand löste sich die Isolierschicht von Wänden, Boden und Decke auf und zeigte bald blankes Metall. Und selbst dieses wirkte korrodiert und schien Säurelöcher aufzuweisen. Einige der Leitungen hinter den Wänden waren aufgeplatzt und ihr biologischer Inhalt hatte sich zu grotesken Formen entwickelt die sich in den Gang hineinzogen wie vertrocknete Adern. Hinter einem halb geöffneten Schott schienen die Wände jedoch von einer dunklen Masse bedeckt zu sein. Obwohl der Anblick wenig beruhigend wirkte, zeigte der Tricorder keine gesundheitsgefährdende Bedrohung an und so schritt Seven langsam weiter voran. Sie mass geringe Mengen Energie, aber reichlich Biomasse an. Als sie sich durch das halb offene Schott schob erkannte sie das die Masse, die die Wände bedeckte eine Art Schimmelpilz darstellte. Der moderige Geruch war viel intensiver geworden, und Seven atmete möglichst flach. Früher hatte ihr Körper genügend Borg-Implantate enthalten die alle gefährlichen Stoffe aus ihrem Körper gefiltert hätten. Seit aber die meisten davon entfernt oder deaktiviert worden waren um sie wieder menschlicher zu machen musste sie jederzeit damit rechnen das ihr Körper auf Giftstoffe und Mikroorganismen aller Art negativ reagieren konnte. Und sollte sie sich hier eine Infektion zuziehen, konnte sie nicht mit ärztlicher Hilfe rechnen.

Da auch auf dem Boden der Schimmelpilz wuchs und einen Teppichartig weichen Belag bildete, wurden ihre Schritte fast unhörbar gedämpft. Gleichzeitig wirbelte aber Sporenstaub auf der den Gang zwar einnebelte, Sevens Sicht aber kaum behinderte. Die Ex-Borg ging weiter als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Sie wirbelte herum und sah das sich das Schott, durch das sie den Gang betreten hatte, langsam schloss. Zwar konnte es sich nicht völlig schliessen da die Führungsschienen durch Abfälle blockiert waren, aber der Spalt der übrig blieb war viel zu schmal als das sich ein Mensch dort hätte hindurch zwängen können.

Seven sah sich in ihrem Verdacht das sie von irgend einer unbekannten Macht manipuliert und in eine Falle gelockt worden war bestätigt und überlegte was nun als nächstes passieren würde.