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Chapter 2 by Schreiberlein Schreiberlein

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Reise in die Sonne

Als Mel am Nachmittag heimkommt ist sie noch immer enttäuscht. Im Deutschunterricht hatten sie ihre Zukunft skizzieren sollen. Ihre Klassenkameraden und -Kameradinnen hatten von ihren Ausbildungsplätzen und weiterführenden Schulen berichtet. Neidisch hatte sie ihrer Nachbarin Simone zugehört, die aufgrund ihres guten Zeugnisses eine Stelle als PTA erhalten hat und nach der Ausbildung für ein Jahr als Au-pair in die USA gehen möchte. Mel war wie einige wenige andere auch ohne wirkliche Perspektive. Trotzig hatte sie geschrieben "Erstmal Urlaub machen und in die USA." Sie war wieder an der Bäckerei vorbei gegangen und hatte beobachtet, dass sich einige der Kunden doch tatsächlich mit dieser schwarzen Schlampe unterhalten hatten. Als die Farbige dann auch noch ihre blendend weisen Zähne bei einem freundlichen Lächeln aufblitzen ließ, war sie fast geplatzt. Sie war mit Tränen vor Wut nach Hause gelaufen und knallte ihren Rucksack neben ihr Bett. Eigentlich hatte sie heute Abend Training im Turnverein, bei dem eine BBP und Zumba angeboten wurde. beides mag sie gerne und lässt nie eine Stunde aus, aber heute war einfach nicht ihr Tag.

Katja war seit einem Jahr arbeitslos und fand keine Lehrstelle. Schule war nicht ihr Ding und nach drei Praktika bei verschiedenen Friseuren hatte sie keine Lust mehr auf diesen Beruf. Die Kundinnen hatten sie mit ihrem Gequatsche genervt und sie war jedes Mal vorzeitig aus dem Praktikum geflogen, weil sie gereizt von den alten Omas spitze Bemerkungen und Beleidigungen hatte losgelassen. Mit Menschen wollte sie lieber nicht arbeiten. Die Agentur hatte ihr eine Weiterbildung zur Altenpflegehelferin vorgeschlagen. Alte Leute waschen, und sie bedienen, nein, das würde sie nicht tun, das hatte sie nicht nötig. Sie war nicht einmal zu dem Infotermin erschienen. Seither gammelte sie herum und vertrieb sich die Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden. Sie ist etwas stabiler als Mel und bewundert deren makellose Figur. "Na, schlechten Tag gehabt?" fragt sie ironisch, als der Rucksack auf dem dreckigen Teppichboden aufschlägt. Böse blitzt Mel die ältere Schwester an. "Wann verschwindest Du endlich?" platzt sie heraus. Katja lächelt "Oh, wir haben Mal wieder unser Tage." Mühsam kann Mel sich beherrschen. Aufgebracht verlässt sie das Zimmer. In der Küche sitzt Mam mit Klaus bei einem Kaffee. Mit verschränkten Armen stellt sie sich an die Küchenzeile. Klaus erzählt gerade von einem schönen Hotel und einem weißen Sandstrand. "Und wo soll das sein?" platzt Mel dazwischen. Mam reicht ihr einen Prospekt. Das Bild darauf zeigt einen weißen Strand und türkisfarbenes Wasser. Die Anlage ist traumhaft schön und Mel bekommt ein ihr unbekanntes Fernweh. "Klaus hat mich zu einem Urlaub dahin eingeladen." hört sie Mam sagen. Mels Herz bleibt einen Augenblick stehen. "Und ich soll mit dieser faulen Schlampe hierbleiben? Nein, ich will mit!". Damit reicht sie den Prospekt zurück. In diesem Moment betritt Katja den Raum und fragt "Wohin?" Mandy reicht den Prospekt weiter und Katja beschließt in nur einem Bruchteil einer Sekunde "Nein, ich fahre mit!" Schon wenige Kraftausdrücke später droht der Konflikt handgreiflich zu werden und Mandy schreitet ein. "Wenn Ihr Euch so zankt fahrt ihr beide nicht mit." Sofort schwenken die beiden 17 und 18-jährige um und beginnen synchron zu betteln. Klaus schüttelt den Kopf, "Nein, das geht nicht." erklärt er, und begründet dies damit, dass das vorhandene Geld nicht reichen wird und er daher nur mit Mandy fahren kann. Sofort beginnen die drei Frauen zu reden und zu rechnen. Dann zicken sie und schließlich verkündet Mandy "Alle oder keine!" Klaus sieht seine Planung endgültig scheitern. Was soll er nur mit den beiden Teenagern anstellen? Er beschließt das Thema offenzuhalten und zu vertagen. Er verspricht, die Flug-Kosten für die beiden jungen Frauen zu ermitteln und beendet dadurch den Zwist fürs Erste.

An nächsten Tag später zerren ihn Mandy und Katja jedoch zum Reisebüro und nötigen ihn den Flug anzufragen. Er ist überrascht, dass die Flüge der beiden nur 600,-€ kosten werden. Er verschweigt, dass er das Geld hat und resümiert "Also, soviel dazu. Zuviel!" Sie kehren nach Hause zurück und er hält das Thema für beendet. Die Reiseunterlagen hat er auf dem Tisch liegen lassen.

Am Nachmittag kommt Mel nach Hause und findet ihre Schwester mit dem Laptop auf dem Schenkeln vor. Sie ist überrascht und sofort teilt ihr Katja mit, dass es im Internet sehr viel preiswertere Flüge gibt. Sofort ist auch Mel interessiert und sie finden innerhalb weniger Minuten eine Reihe von günstigen Flügen. Mel schreibt die Daten auf und sie präsentieren Mandy verschiedene Kombinationen. Mandy weist darauf hin, dass die Flüge ja nur einen Teil der Kosten ausmachen. Die Hotelkosten haben sie ja noch gar nicht besprochen. Die von Klaus besorgten Hotelunterlagen enthalten eine Mail-Adresse. Spontan schreiben sie das Hotel an und fragen die Kosten für Mel und Katja an. Da keine von ihnen ausreichend Englisch kann, schreiben sie einfach auf Deutsch. Anderentags kommt eine auf Deutsch formulierte Antwort. "Sofern alle weiblichen Reisebegleiterinnen die Hausordnung nach Anlage durch Unterschrift verbindlich akzeptieren und die erforderlichen Gesundheitszeugnisse beibringen ist für diese der Aufenthalt kostenfrei. In der Anlage sind die Erklärung und die erforderlichen Gesundheitszeugnisse beigefügt. Die drei Frauen stutzen bezüglich der Gesundheitszeugnisse. Aber Simone eine Freundin von Katja ist Arzthelferin und wird sich damit auskennen. Katja erwähnt, dass es dort Probleme mit Malaria gubt und es damit zu tun haben könnte. Das Geld für die Flüge der Mädchen will Mandy vom Kindergeld und der nächsten Zahlung der Agentur zurückbehalten. Am Abend verkünden alle drei ihren Coup Klaus, der sich nur mäßig freut. Die Arzthelferin Simone hat für die drei Frauen einen Termin für den kommenden Montag ausgemacht und der Einfachheit halber haben sie die Mail des Hotels an sie weitergeleitet. Am Freitag erhält Mel ihr Abschlusszeugnis, dass wie erwartet schlecht ist. Simone hat für die Untersuchungen der Frauen dem Arzt einen Ausdruck des englischen Vordrucks vorgelegt. Dieser hat einige Male den Kopf geschüttelt und die Stirn gerunzelt und einige Dinge auch ohne Untersuchung einfach abgehakt. Er fragt Mel, ob sie Schwierigkeiten mit der Spirale habe, die er vor einem Jahr eingesetzt hatte und sie verneint. Mandy hatte damals darauf bestanden, weil sie es sich nicht vorstellen konnte, dass Mel keinen Sex hatte. Die Untersuchung hat sich dadurch, dass er verschiedene Dinge erst im Internet übersetzen musste auch etwas hingezogen. Schließlich unterschreibt er jedoch alle Formulare. Simone hat ihnen freundlicherweise drei Exemplare der Hausordnung ausgedruckt und zu den Gesundheitszeugnissen gelegt. Zusammen mit ihren Unterlagen kehren sie stolz nach Hause zurück und buchen am Nachmittag schon alle Flüge. Die Vorfreude der Frauen ist riesig und die drei Wochen bis zum Abflug vergehen viel zu langsam. Mel kauft sich noch einen neuen Schnürbikini mit Neckholder. Klaus gibt sich sehr einsilbig und kommentiert die Vorbereitungen der Frauen nicht. Schließlich rückt der Tag der Abreise heran und die Mädchen haben jeweils eine große Sporttasche gepackt. Jede hat drei paar Schuhe eingepackt und zahlreiche Kleidungsstücke für jeden Anlass. Sie fahren mit dem Bus zum Bahnhof und Klaus verdreht die Augen als Katja fragt, wo in Frankfurt denn eigentlich der Flughafen sei. Fünf Stunden später sind sie in Frankfurt a.M. und betreten den Flughafen. Die Mädchen sind eingeschüchtert von dem geschäftigen Treiben und es dauert etwas, bis sie sich zurechtfinden. Schließlich zeigen sie einem Mitarbeiter des Flughafens ihre Reiseunterlagen und er weist ihnen den Weg. Sie checken ein und durchqueren die Sicherheitskontrollen. Sie finden schließlich nach einigen Irrungen das Gateway und sitzen am frühen Abend glücklich im Flugzeug. Es ist für alle die erste Flugreise und sie schlafen auf dem zehn stündigen Flug erschöpft ein.

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