Der Hotelbesitzer verlangt sein Geld

Gleich am nächsten Morgen erfährt Mariana, wie es achtzehnjährigen Osteuropäerinnen in Italien ergeht. Früh um acht Uhr weckt Dragan sie auf. Er sagt, sie würden dem Hotelbesitzer über fünfhundert Euro schulden. „Ich habe aber kein Geld“, antwortet Mariana bestürzt und denkt dabei auch an ihre armen Eltern. „Kann ich es nicht abarbeiten?“ fragt sie. „Kann ich nicht vielleicht Zimmer saubermachen in seinem Hotel, bis ich einen Job gefunden habe?“ Dragan schüttelt den Kopf. „Der Hotelbesitzer sagt er würde keine Ausländerinnen einstellen, die würden immer nur Probleme machen.

„Ich werde ganz sicher keine Probleme machen“, verspricht Mariana ****. Dragan schüttelt bedauernd den Kopf. „Es tut mir sehr leid, Mariana. Ich habe wirklich alles probiert. Mir fällt nur noch eine einzige Möglichkeit ein, wie wir schnell an genügend Geld kommen können. Wenn du dich nicht dumm anstellst, ist es sogar ganz leicht, hier Geld zu verdienen. Wir sind hier schließlich in Italien. Und bei deinem Aussehen schätze ich, dass du wohl ohne weiteres fünfhundert Euro am Tag machen könntest.“

Mariana weiß genau, was Dragan meint. Sie ist schließlich kein kleines Mädchen mehr. „Ich weiß doch nicht einmal, wie ich das anfangen soll“, jammert Mariana trotzdem. Dragan lacht. „Das wirst du schon noch lernen“, sagt er. „Also, der Hotelbesitzer hat gesagt, dass er gleich jemanden raufschicken wird und dass du dich ja nicht blöd anstellen sollst, sonst würde er die Polizei rufen.“ Die Polizei! Und Mariana glaubt ihm das auch noch. Jedenfalls kommt zwei Minuten später tatsächlich ein fremder Mann in ihr Zimmer ...