Black Widow wird aufgehalten

Irgendwo in Neu-England, Marvel-Universum

Die Adresse, die sie von Direktor Fury erhalten hatte, führte Black Widow in eine ländliche Gegend, die gerade zu klischeehaft an ein cineastisches Neu-England-Ambiente erinnerte. Ausgedehnte Felder und Wälder wurden von beschaulichen Kleinstädten oder einzelnen, von großen Anwesen umgebenen Herrenhäusern unterbrochen, von denen sich mehr als eines hervorragend als Spukhaus in einem klassischen Horrorfilm angeboten hätte. Natascha war beinahe überrascht, das ihr Navigationssystem auch hier draußen noch funktionierte, und fühlte sich an ihre russische Heimat erinnert, wo eine Fahrt in die entlegene Provinz auch gleichzeitig wie eine Reise in die Vergangenheit anmutete. Jedoch musste man zugeben, dass hier in den Vereinigten Staaten das technologische Niveau des 21.Jahrhunderts auch in der Provinz Einzug gehalten hatte. Auch auf noch so altmodisch wirkenden Häusern waren Satellitenschüsseln oder Solarkollektoren zu sehen.

Black Widow trug immer noch ihren schwarzen, hautengen Kampfanzug mit dem äußerst großzügigen Ausschnitt, den sie jeher ganz bewusst so offenherzig wählte, da er sich hervorragend eignete, Gegner abzulenken. Selbst in einem harten Kampf konnten die meisten Männer nicht vermeiden, wenigstens einige Momente ihre prächtigen, prallen Brüste zu betrachten. Natascha schaltete einen Gang hoch und ihr Sportwagen beschleunigte auf der schmalen Landstraße. Sie warf einen kurzen Blick auf das Display ihres Navigationssystems und war zufrieden, dass es nur noch wenige Kilometer waren, bis sie diese Schule für Mutanten erreichen würde. Offenbar kannte Direktor Fury den Leiter der Schule, einen gewissen Charles Xavier, und erwartete sich Hilfe von ihm.

Gerade als Natascha darüber nachdachte, was sie von dieser ganzen Angelegenheit mit dem dimensionalen Riss zu halten hatte, leuchtete in ihrem Rückspiegel ein Signallicht auf und die Sirene eines Polizeiwagens ertönte kurz. Black Widow warf einen Blick in den Rückspiegel und verdrehte die Augen, als sie die eindeutige Aufforderung erhielt, rechts ranzufahren. Musste sie sich jetzt auch noch mit einem lokalen Beamten herumschlagen, der sie wegen ihrer zugegeben deutlich überhöhten Geschwindigkeit verwarnen wollte. Aber was blieb ihr anderes übrig? Sich jetzt ein Verfolgungsrennen zu liefern wäre niemandem dienlich. Daher beschloss sie, die Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen. Sie hielt auf dem Seitenstreifen und öffnete ihren Ausschnitt ein wenig weiter, um ihre besten Argumente noch deutlicher zur Schau zu stellen.