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Chapter 144 by Geilspecht99 Geilspecht99

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Der zweite Teil der Prophezeihung

Orgiastis tat währenddessen nur so, als würde er lesen, denn ihn beschäftigte etwas ganz anderes. Er machte sich nach langer Zeit wieder einmal ernsthafte Gedanken über den zweiten Teil der Prophezeiung: Die Worte erreichten ihn damals in einem fast vergessenen Dialekt, den nicht einmal die Geweihten in Zorgan gut beherrschten und ihn nur noch für ihre Prophezeiungen benutzten. Dieser Dialekt war berüchtigt dafür, großen Interpretationsspielraum offen zu lassen, was die ohnehin vagen Aussagen einer Prophezeiung noch unergründlicher machte.


Orgiastis Gedanken bezüglich des zweiten Teils der Prophezeiung beginnen zwar, als Thea zu lesen anfängt, aber auch während sich Thea im nächsten Kapitel reinigt und auch danach, drehen sich seine Überlegungen hauptsächlich darum.


Jahrzehntelang wurde er immer frustrierter, je mehr er sich mit dieser zweiten Prophezeiung beschäftigt hatte. Der erste Teil seines Fluches war bereits abgehackt, doch erst die Ereignisse der letzten Wochen erlaubten ihm, beträchtliche Teile des verbleibenden Rätsels so auszulegen, dass sie irgendeinen Sinn ergeben könnten. Dies und die unerwartete Entwicklung mit Thea gaben ihm Zuversicht, die durch das Erscheinen des heiligen Pfaus noch verstärkt wurde.

[Die Verse der Prophezeiung sind kursiv dargestellt und sind als sinngemäß übersetzt zu betrachten!]

‘Eine junge Frau, unerfahren und beinahe noch jungfräulich, ein Lamm unter Löwen groß- gezogen. Sie wird in dein Leben treten, wenn du es am wenigsten erwartest.’
Daran, dass damit Thea gemeint war, die unter Namenlosen aufwuchs, zweifelte er nicht im Geringsten.__

‘Ihr Herz steht dir offen, doch nimm es nur, wenn du gelernt hast großzügig zu sein!’
Darin sah er mittlerweile einen Hinweis darauf, dass er seine Eifersucht unter Kontrolle bringen musste, um ihre Liebe erwidern zu dürfen. Und wenn er ehrlich war, hat er sich in dieser Hinsicht schon entschieden, die Liebe hatte gesiegt, obwohl er immer noch an sich zweifelte.__

‘Die Göttin hat große Pläne für sie/euch, dabei wäre Unterstützung hilfreich, weshalb du dich mit den Lehren der jüngsten Prophetin vertraut machen sollst.’
Hier glaubte er einen Hinweis auf Theas Eintritt in Almas Orden zu erkennen, denn Alma wurde erst vor gut zehn Jahren von der Rahja-Kirche heiliggesprochen. Deshalb hatte er, noch bevor der Orden anerkannt wurde, begonnen, sich mit Almas Lehren zu beschäftigen, und auf diesem Wege später auch Vicky kennengelernt. Er hatte Thea schon fast alles, was er über den Orden wusste, vermittelt, insofern sah er sich auf einem guten Weg.__

Aber nun folgten die Verse mit dem er am wenigsten anfangen konnte:
‘Zur Unzeit wirst du um etwas Einmaliges/Unerhörtes/Schhreckliches/Verbotenes gebeten. ’
Schon vor Jahrzehnten hat er es aufgegeben zu versuchen, diesen Satz ernsthaft zu interpretieren. Er kam zu dem Schluss, dass sich ihm die Lösung erst erschließen würde, wenn es bereits passierte. Jetzt auf einmal beschlich ihn das Gefühl, einen Teil der Lösung dieses Rätsels bereits in Händen zu halten, ohne es zu wissen.

‘Die Göttin wird dich auf jeden Fall für deine Verdienste erlösen/belohnen.
Wenn du gelernt hast, wirst du dich richtig entscheiden und deine Zeit mit ihr verbringen.'

Auch hier gab es viel Interpretationsspielraum. Der erste Teil beruhigte ihn nur bedingt, denn es könnte durchaus auch bedeuten, dass seine Zeit auf dieser Welt vorbei wäre und nicht nur die letzten Reste seines Fluchs betroffen wären. Den zweiten Satz interpretierte er so, dass er sich entscheiden würde müssen. Nur wenn er sich richtig entschied, würde er bei Thea bleiben können.
Aber es gab keinen Hinweis auf die Fragestellung oder den richtigen Weg.
Er
vermutete, dass es darum ging, ob er sie bei ihrer Missionstätigkeit unterstützen könnte. Er war gewillt, es zu versuchen, aber ob er ihr echten Rückhalt geben könnte, wenn sie täglich im Namen Rahjas Dutzende Fremde entsaftete, würde sich erst weisen.
Dazu kam noch sein Alter; selbst die lächerlichste Krankheit könnte ihn ans Bett fesseln und nicht mehr aufstehen lassen.
Aber wenn seine Aufgabe wirklich darin bestand, Thea zu helfen, war das etwas, das er nicht beeinflussen konnte und somit beschloss er, sich auch weiterhin nicht mit dieser Problematik zu belasten.

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