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Chapter 4
by Daemony
What's next?
Zweifel und eine Entscheidung
Zweifel überschwemmten Schwester Dorothee wie eine Springflut und drohten, sie zu ertränken. Ihre Beine waren mit einem Mal zu schwach, um sie aufrecht zu halten, geschweige denn sie vor und zurückzutragen. Matt rutschte sie an der rauen Felswand herab und kauerte auf dem kalten Steinboden.
Leise Schritte echoten durch die engen Gänge. Entsetzt riss Dorothee den Kopf hoch und spähte in die Dunkelheit außerhalb des schwachen Kerzenscheins. Wer näherte sich? WAS näherte sich?
Ein gelber Lichtkegel pendelte mit jedem Tappen unruhig hin und her. Geräusche und Bewegung kamen von der Richtung, aus der Dorothee gekommen war, das heißt von oben, aus dem Kloster. War ihr Verschwinden bemerkt worden? Sandte die Oberin jemanden hinter ihr her, um sie zurückzuholen? Wusste die Klostervorsteherin möglicherweise von diesen Tunneln?
Dorothee kniff die Augen zusammen und starrte dem Ankömmling angestrengt entgegen. Nach und nach schälte sich ein Schemen aus der Düsternis. Das Licht entpuppte sich als Schein einer elektrischen Taschenlampe. Die Gestalt trug die schwarze Tracht einer Nonne. Ihr weißes, von Schleier und Haube umrahmtes Gesicht hob sich in krassem Kontrast davon ab. Schwester Dorothee atmete erleichtert auf, als sie erkannte, wer ihr gefolgt war.
"Schwester Innocenza! Was macht ihr hier?"
Dorothee wusste nicht, weshalb ihre jüngere Mitschwester hier war. Aber sie war froh darüber, nicht mehr allein zu sein. Innocenza war freundlich und vertrauenswürdig. Und sie zeigte ein natürliches Verständnis für Zahlen. Insgeheim hatte die Cellerarin sie bereits zu ihrer Nachfolgerin erkoren, aber noch mit niemandem darüber gesprochen. Nur einige Hilfsaufgaben hatte sie ihr übertragen, die sie dank ihrer schnellen Auffassungsgabe mit Bravour erledigte.
"Ich bin froh, euch zu finden, Schwester Dorothee. Etwas hat mich geweckt und ich konnte nicht wieder einschlafen. Irgendwie hatte ich das drängende Gefühl, dass ihr mich braucht. Als ich feststellte, dass eure Zelle leer war und ihr auch nicht in eurem Büro ward, begann ich nach euch zu suchen. So entdeckte ich die offen stehende Tür zum Keller und schloss daraus, dass ihr hier herabgestiegen seid."
"Ich bin auch froh, dass ihr mich gefunden habt. Anscheinend war es die Vorsehung, die euch zu mir geführt habt." Sie wollte sich hochstemmen, sank aber ächzend zurück. "Helft mir bitte auf."
Mit der dargebotenen Hand gelang es ihr, sich aufzurichten.
"Was ist das?"
Innocenza hatte das Pergament entdeckt und betrachtete es neugierig.
"Ach, das?"
Kurz überlegte Dorothee zu leugnen, was sie aus der Schrift erfahren und dabei gefühlt hatte. Doch abgesehen davon, dass zu lügen eine Sünde war, wäre es bestimmt besser, die Erkenntnisse mit jemandem zu teilen. Das könnte sie der Auflösung ihres Dilemmas näher bringen. So schilderte sie in aller Kürze die Notlage des Klosters und ihre zunehmend verzweifelte Suche nach einer Rettung. Auch den seltsamen, ihr unerklärlichen Drang, der sie hierher getrieben hatte, ließ sie nicht unerwähnt.
"Das heißt, es ist eine Schatzkarte und wir finden dort unten einen Hort aus Gold und Juwelen?"
Das Antlitz der Jüngeren leuchtete vor Aufregung und in ihren Augen blitzte Abenteuerlust.
"Das wäre sehr unwahrscheinlich."
"Nun, wenn wir nicht nachsehen, werden wir es nie herausfinden."
Entschlossen setzte Innocenza ihren Fuß auf die oberste Treppenstufe.
Hält Dorothee ihre Schwester zurück oder folgt sie ihr?
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Kirche der Verderbtheit
Jetzt PUBLIC! Priester und Nonnen zutiefst verdorben.
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