Glückliches Wiedersehen mit ihrer Schwester Julia

Mit dem Aufzug fahren sie in den siebten Stock hoch. Dort klingelt der Mann an einer Wohnungstür. Es dauert eine ganze Zeit lang, bis die Tür geöffnet wird. Mirka ist sehr froh, dass tatsächlich ihre nur mit einem kurzen Nachthemd bekleidete Schwester Julia die Tür öffnet und dass die Männer sie nicht belogen haben. Da die Schwestern sich schon seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen und auch nicht miteinander gesprochen haben, umarmen und begrüßen sie sich ganz herzlich. Da es aber mitten in der Nacht ist und beide dementsprechend müde sind, zeigt Julia ihrer Schwester gleich, wo sie schlafen kann. Es dauert nicht lange, bis Mirka im warmen Bett liegt und wieder tief und fest eingeschlafen ist.

Beim Frühstück am nächsten Morgen haben die beiden Schwestern endlich die Gelegenheit, sich ausgiebig auszutauschen. Mirka bewundert die sehr schick eingerichtete Drei-Zimmer-Wohnung, in der Julia offenbar zur Miete wohnt, und sie fragt ihre Schwester, wie sie sich das von ihrem kleinen Gehalt als Au-pair-Mädchen bloß leisten könne. Julia antwortet, dass sie in der Zwischenzeit eine andere Stelle bei einer anderen Agentur gefunden habe, wo sie viel mehr Geld verdienen könne, dass sie aber momentan leider gar nicht arbeiten könne, weil sie sich vor einer Woche bei einem Fehltritt den Knöchel unglücklich verstaucht habe. Dabei zeigt sie auf eine dicke Bandage an ihrem Fuß, die Mirka bisher noch nicht bemerkt hat.

Julia erklärt, dass sie dadurch bereits mit der Miete in Rückstand geraten sei, und sie habe sich gefragt, ob nicht Mirka so lange, bis sie selber wieder gesund sei, an ihrer Stelle bei der Agentur arbeiten und viel Geld verdienen wolle. Als Mirka nachfragt, was das denn für eine Agentur sei und was sie denn überhaupt machen müsse, antwortet Julia nach einigem Zögern, dass sie für eine Escort-Agentur arbeite und einsamen Männern Gesellschaft leiste. „Bloß Gesellschaft leisten?“ fragt Mirka sehr skeptisch. „Du musst mit niemandem bumsen, wenn du nicht willst“, versichert Julia ihr rasch, „du musst nur ein paar schöne Abende mit reichen und wichtigen Männern verbringen.“ „Ich weiß nicht so recht“, erwidert Mirka unschlüssig …