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Chapter 5 by Spieler Spieler

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Die Erzählung

Elektra-04

Ich informierte mich an Hand des Zettels, wie die Türen und das Tor geöffnet und geschlossen werden, wechselte noch kurz den Code auf meine Geburtsdaten und wir verließen das Haus.

Tür zu, Karte in den Schlitz stecken und schon ist das Haus abgesperrt. Zum Tor fahren ca. 20m davor ist eine Kontaktschwelle im Boden, die das Tor öffnet und schließt. Nach knapp 10 Minuten waren wir bei der Bodega Rubicon und wurden mit einem sehr gut schmeckendem Menü verwöhnt. Zwei Stunden später waren wir gut gestärkt wieder auf der Finca.

Wir machten uns mit dem Haus vertraut. Nachdem wir alle Räume besichtigt hatten waren wir ziemlich überrascht, wie komfortabel alles ausgestattet war. Wirklich, alles nur vom Feinsten. In der Küche war ein großer doppeltüriger Kühlschrank, der sehr gut gefüllt war. An der Tür hing ein Zettel, auf dem stand, der Inhalt ist im Mietpreis mit inbegriffen!!! Nach der Besichtigung hatte ich eine Flasche Malvasia rosado geöffnet und wir ließen uns auf die Couch nieder und genossen diesen wunderbaren Wein.

Aus den Lautsprechern der Stereoanlage erklang leise Musik.

Elektra saß ganz entspannt an meiner rechten Seite, sie hatte ihrem Kopf an meine Schulter gelehnt und wir tranken ab und zu einen Schluck des herrlichen Weines. Als es anfing dunkel zu werden setzte sich Elektra auf, sah mich an und fragte, „Wie stellst du dir eigentlich unser Zusammensein hier vor?"

Ich schaute ihr tief in die Augen und antwortete, „wir sind beide erwachsen, ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich habe keine Verpflichtungen, ich bin seit vier Jahren geschieden, keine **** und lebe seitdem allein. Ich habe voriges Jahr meine Firma verkauft und habe im Prinzip ausgesorgt. Das heißt aber nicht, dass ich mich jetzt auf die faule Haut lege und Däumchen drehe.

Nein, nein, ich habe ein neues Betätigungsfeld für mich entdeckt und hatte damit schon den ersten Erfolg. Soviel erst mal von mir! Wie ist es bei dir, bist du verheiratet, hast du ****?"

Elektra lehnte sich etwas angespannt zurück und antwortete, „ich bin auch geschieden aber erst seit einigen Tagen. Ich habe zwar schon vor vier Jahren die Scheidung eingereicht, aber mein Mann wehrte sich vehement gegen die Scheidung. Er war Hauptkommissar bei der Drogenfahndung in einer deutschen Kleinstadt und wurde wegen eines schweren Dienstvergehens aus dem Polizeidienst entlassen. Wir waren knapp sechs Jahre verheiratet als das passierte." Sie machte eine kleine Pause. Fuhr dann aber fort.

„Nach seiner Entlassung hat er sich sehr verändert. Er fing an zu **** und hat mich, wenn er besoffen war einige Male geschlagen. Wenn er dann wieder nüchtern war kam er auf Knien an gekrochen und hat um Verzeihung gebettelt und geschworen, dass das nie wieder vorkommen würde und ich dumme Kuh habe ihm einige Male verziehen. Als er mich dann aber eines Nachts vergewaltigte, war es das Ende für mich. Ich habe ihn angezeigt, er wurde auch verurteilt und kam ins Gefängnis. Endlich nach vier langen Jahren wurde ich endgültig von ihm geschieden. Jetzt bin ich endlich frei."

Elektra machte eine kleine Pause. Ich hatte sehr aufmerksam zugehört, sagte aber kein Wort, sah ihr nur in die Augen. Während des Erzählens hatte sie sich wieder etwas entspannt und saß leicht nach vorn gebeugt mit gefalteten Händen ruhig da. Sie sah mich mit traurigen Augen an, da konnte ich nicht anders, nahm sie ganz fest in meine Arme und streichelte ihr liebevoll über den Rücken, ihre Haare, sagte aber nichts.

Sie lehnte sich an meine Brust und hob ihren Kopf, heftete ihren Blick fest in meine Augen und erzählte weiter. „Ich bin Lehrerin an einer Oberschule in München und habe mich für das kommende neue Schuljahr freistellen lassen, um Abstand von diesen vier miesen, hinter mir liegenden, Jahren zu gewinnen. Finanziell geht es mir nicht schlecht, meine Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Hotelbrand in Afrika ums Leben gekommen. Sie haben mir ein kleines Vermögen hinterlassen." Sie stockte wieder kurz und fuhr dann fort.

„Ich hätte so gern zwei **** gehabt, aber erst wollte mein Mann keine und als er dann vor fünf Jahren davon anfing, wollte ich nicht mehr, weil da schon der Wurm in unserer Ehe war. Im Nachhinein bin ich heute irgendwie froh, daß sich mein Kinderwunsch nicht erfüllt hat." Dabei traten ihr ein paar Tränen in die Augen. Sie schluckte kurz, lächelte mich dann an und erzählte weiter.

„Vor meinem Mann, den ich mal sehr geliebt habe und der meine Liebe mit Schlägen und Tritten zerstört hat, bin ich hierher geflohen. Jetzt sitze ich hier mit dir und wünsche mir, daß du mich liebst. Ich möchte nach all dem Schmutz der letzten Jahre wieder glücklich sein. Und ich sage ganz ehrlich, was ich im Moment empfinde, ich möchte nach so langer Zeit mal wieder spüren, wie es ist, körperlich geliebt zu werden." Elektra sah mich an, reichte mir ihre Hand und meinte, „Ich kann mir selbst nicht erklären, was heute Nachmittag auf der Flugzeugtreppe mit mir geschehen ist, aber als du mich so intensiv angesehen hast, hat irgendwas klick bei mir gemacht. Ich konnte mich nicht dagegen wehren und als du mich dann auch noch einfach geküsst hast, fühlte ich so etwas, wie Schmetterlinge im Bauch."

Ich war von ihrer Schilderung so erschüttert, daß ich immer noch sprachlos war. Elektra machte wieder eine kleine Pause, holte tief Luft, sah mich mit starrem Blick an und als ich immer noch kein Wort heraus brachte, erhob sie sich von der Couch und sagte, „es ist spät geworden und ich glaube es war doch keine so gute Idee mit hier her zu kommen, es wird wohl besser sein, wenn ich jetzt gehe." Ich war immer noch sprachlos, stand aber auch auf und nahm sie in meine Arme.

„Würdest du mich nach Arrecife fahren, ich suche mir dort ein Hotel." Ich sah sie immer noch schweigend an, küsste sie sehr zärtlich auf ihren geschlossenen Mund, strich sanft mit meiner Zunge über ihre Lippen. Aber von ihr kam keine Reaktion, sie stand wie zur Säule erstarrt vor mir. Nur ihre Augen bewegten sich, nahmen jede Regung meines Gesichtes war.

Mir wurde auf ein Mal ganz heiß vor Angst, daß ich sie verlieren könnte und mir wurde klar, daß ich mich in sie verliebt hatte. Ich löste meine Lippen von ihrem Mund. „Deine Erzählung hat mich sehr betroffen gemacht und mich sehr bewegt, ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es so etwas gibt, geschweige denn, daß es dir widerfahren ist. Aber ich bitte dich von ganzem Herzen bleib bitte hier, lass die schlimme Vergangenheit hinter dir und fange hier und wenn du möchtest, mit mir ein neues Leben an." Ich küsste sie wieder, diesmal aber erwiderte sie meinen Kuss.

Dann sprudelte es aus mir heraus, „es mag verrückt klingen, aber ich habe mich in dich verliebt und das sofort als ich dir auf der Gangway in die Augen sah." Ich ließ sie los. Nahm ihre Hände, „ich möchte, daß du bei mir bleibst, aber das musst du entscheiden. Wenn du wirklich gehen willst, dann überschlafe alles eine Nacht, denn um diese Zeit wirst du kaum noch ein Zimmer finden. Morgen früh akzeptiere ich deine Entscheidung und bringe dich hin, wohin du willst. Schau, jetzt ist es fast Mitternacht, wir haben beide einen langen Tag hinter uns und ich bin müde und möchte jetzt nur noch duschen und schlafen gehen. Du kannst dir ja ein Zimmer aussuchen, es stehen ja genug zur Verfügung."

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