Gleichzeitig

Jonas war auf dem Weg zu Danis Zimmer.
Er war ein eher unauffälliger Typ. Die meisten Mädchen hätten sein Aussehen wahrscheinlich als ganz ansprechend empfunden. Aber durch seine etwas in sich gekehrte Art viel er neben seinen sich selbstbewusst gebenden Mitschülern oft kaum auf. So hatte er es auch niemals gewagt offen einem Mädchen sein Interesse zu zeigen.

Bald würde er die meisten seiner Mitschüler und Mitschülerinnen nicht mehr sehen. Sie waren jetzt alle volljährig und würden in die verschiedensten Städte zum Studieren oder Arbeiten gehen. Schon seit Jahren hatte Jonas aufrichtiges Interesse an Dani. Sie war sympathisch, mitfühlend und hatte nicht so viel Unsinn im Kopf. Sie war genau die Art von Mädchen die er gerne seinen Eltern als Freundin vorstellen würde. Jonas hatte sich fest vorgenommen die Abschlussfahrt zu nutzen um Daniela besser kennenzulernen. Würde er diese Chance verpassen, würde er sich wahrscheinlich sein ganzes Leben fragen wie es mit mehr Mut zur rechten Zeit anders gelaufen wäre.

Während er den Flur entlang schritt wurde er immer nervöser. Es kribbelte in seinem Magen, wenn er daran dachte, dass Dani vielleicht gar keine Lust hatte Zeit mit ihm zu verbringen. Sie war zu einer recht hübschen Frau geworden. Sicher hatten ihr in letzter Zeit viele andere den Hof gemacht. Jonas wollte vorhin Vorschlagen ihr mit dem Koffer zu helfen. Hatte dann aber Angst bekommen sich vor Ihr lächerlich zu machen. Im Durcheinander beim Einchecken hatte er sie dann aus den Augen verloren.

Er näherte sich Zimmer 17. Auf dem Flur in der Nähe des Zimmers unterhielten sich zwei Einheimische. Jonas war aber zu sehr in seine Gedanken versunken um weiter darauf oder auf Geschehnisse in den anderen Zimmern zu achten.

Jonas stand vor der Tür. Er merkte nicht, dass ihn einer der Fremden in seinem Rücken neugierig anblickte. Etwas zu vorsichtig klopfte Jonas an der Tür. Er klopfte ein weiteres mal. Hatte ihn jemand hineingerufen?