Am nächsten Morgen fahren die Schwestern in die Stadt

Am nächsten Morgen fahren die beiden Schwestern Julia und Mirka zum Eis-Essen mit dem Bus in die Stadt. Auf dem Weg vom Busbahnhof zur Eisdiele nehmen sie eine Abkürzung durch ein ziemlich heruntergekommenes Wohnviertel. Plötzlich versperrt ihnen eine Gruppe von etwa fünf oder sechs dunkelhäutigen Jungen den Weg. „Das ist unsere Straße“, baut sich ein etwa achtzehnjähriger Junge drohend vor ihnen auf. „Wenn ihr hier durchwollt, müsst ihr bezahlen“, fordert er frech.

Julia starrt den Jungen mit einer Mischung aus Furcht und Neugier an. „Wir haben aber nur ein paar Euro dabei, und die brauchen wir für noch für ein Eis und für die Busfahrt“, antwortet sie wahrheitsgemäß. „Zeig her!“ Der Junge nimmt ihr einfach den Geldbeutel aus der Hand und durchsucht ihn. Plötzlich hält er ihren alten Schülerausweis in der Hand und studiert ihn interessiert. „He, ihr kommt aus Neudorf?“ Julia nickt zaghaft. Der Junge überlegt, dann beginnt er zu grinsen.

„Also gut“, sagt er. „Ich mache euch beiden einen Vorschlag. Ihr lasst euch beide von uns küssen, dann braucht ihr kein Geld zu bezahlen. Okay?“ Julia nickt ergeben. Was bleibt ihnen auch sonst übrig? Der Junge steckt ihre Geldbörse mitsamt ihrem Schülerausweis in seine Tasche und legt seinen Arm um ihre Taille. Er führt das junge Mädchen in einen muffig riechenden Hauseingang. Die anderen Jungen folgen ihnen mit Julias Schwester Mirka in ihrer Mitte. „Hier geht´s“, murmelt der Junge und drückt Julia gegen die Wand ...