Praktische Demonstration zur Sexualkunde

Ein Raunen ging durch das Klassenzimmer. Erstaunen, Belustigung, Zweifel und zu großen Teilen auch offene Begeisterung waren zu hören. Florine errötete bereits, als sie das Wort Sexualkunde las, und dann noch mehr, als sie es mit den Wörtern 'praktisch' und 'Demonstration' in Verbindung brachte. Wie sollte das denn funktionieren? Das könnte doch niemals sein, was sie und ihre Mitschüler sich unweigerlich ausmalten, oder?

Würde Florine genauer hinhören, was die anderen Mädels in dem Moment miteinander redeten, oder hätte sie in den Wochen zuvor mehr von ihren heißen Gesprächsthemen mitbekommen, wüsste sie jetzt, dass sie die Ahnungsloseste im Raum war.

Herr Konrad hob die Hand, um für Ruhe zu sorgen, was in Rekordzeit funktionierte, denn alle waren sehr gespannt darauf, mehr zu erfahren.

"Jetzt, da der erste Schock hoffentlich verdaut ist, lasst mich erstmal erklären, worum es sich hier dreht. Sexualkunde ist für euch junge Erwachsene natürlich kein Neugebiet; was eurer Bildung allerdings fehlt - ja, euch denen mit praktischer Erfahrung - ist die gründliche, unmissverständliche Demonstration und Übung in der Praxis. Manches lässt sich weder mit Texten noch mit Diagrammen, sondern nur an echten Körpern vermitteln. Learning by doing eben. Aber etwas koordinierter als das, was ihr heimlich im Dunkeln treibt."

Die Spannung war zu groß, als das der Witz viel Gelächter erzeugen könnte. Alle beschäftigte nur eine große Frage. Wessen Körper wird zur Schau gestellt? Hatte die Schule professionelle Models engagiert?

Herr Konrad räusperte sich theatralisch.

"Ich darf nun diejenige nach vorne bitten, die es uns mit ihrem mutigen Einsatz ermöglicht, den weiblichen Körper so unmittelbar wie möglich kennenzulernen..."