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Chapter 2 by Caranthyr Caranthyr

Findet er Finja?

Panische Flucht

Schon bald hatte Finja Dienstschluss. Nach einem kurzen Plausch mit Pia, ihrer Kollegin und Freundin auf der Arbeit, schwang sie sich gut gelaunt in ihrer Radlerhose auf ihr Fahrrad, voller Freude auf die Pommes, die ihre Mama am Morgen angekündigt hatte. Plötzlich sah sie dieses atemberaubend schöne Luxus-Schiff, es hing mitten in der Luft auf der gegenüberliegenden Hafenseite, dort, wo die Werftkräne standen. Nichts wie hin! Wie ein Blitz radelte sie kreuz und quer über das Hafengelände, erst als sie sich auf ihrem Fahrrad fast schon unter der an Seilen hängenden Princess befand stieg sie ab, ohne ihren Blick von der Yacht zu lösen. Wo mag es schon überall gewesen sein? Bestimmt schon auf der ganzen Welt! 'Geile Yacht! Und der Kapitän erst - war deeeer süß!' schwärmte sie.

Einige Meter weiter direkt am Kai-Ufer, besprach Johann gerade ganz vertieft einige Details zur Schiffswartung mit dem Werkstattleiter, konzentriert starrten beide auf Johanns Tablet. Neben den beiden Männern stand teilnahmslos Muriel, als wäre sie Johanns Anhängsel, was sie im Grunde auch war. Aufgeregt tippte sie ihm auf die Schulter, "Johann, da ist sie, schau doch!" flüsterte sie in sein Ohr, doch Johann winkte ab, "Stör mich jetzt nicht, ich habe später für dich Zeit! Und darauf freue ich mich!" sagte er abwesend, sanft klatschte er auf ihren Arsch.

Plötzlich entdeckte Finja diesen hübschen braungebrannten Kapitän mit den wilden braunen Locken, der gerade ganz vertieft in sein Tablett starrte, er war höchstens acht Meter von ihr entfernt! Vor Schreck quiekte sie, ihr Herz raste plötzlich wie verrückt, 'Oh my god, wie peinlich! Schnell weg!' dachte sie, hektisch schwang sie sich auf ihr Fahrrad. Das hörte Johann, genervt schaute er auf, schon wieder so eine Touristin! "Hey Mädchen, hier ist Hafengelände, schau, dass du...", weiter kam er nicht, dafür klappte seine Kinnlade herunter - konnte das sein??! das süße Blondinchen, genau die eine, die er dem Prinzen liefern wollte! Seit wann springen die Fische denn von selbst in den Eimer?!? Hektisch rannte er los, "Haaaallo schönes Määäädchen, bleib doch steeeehn! Ich will doch nur Haaallo sagen! Biiiitte! Haaaaalt!"

Irgendwie fand Finja das seltsam, was wollte der von ihr?? Immer wieder schaute sie zurück, noch immer rannte er hinter ihr her! Umso schneller trat Finja in die Pedalen, als gäbe es kein Morgen mehr. 'Oh my god, oh my god, oh my god, wie peinlich, er hat mich gesehen! Was will der von mir???' dachte sie! Als sie ihren Körper ein wenig zu lange nach hinten gedreht hatte bemerkte sie plötzlich, dass sie voll auf einen Zaun zuraste. Zu allem Unglück glitt sie bei ihrer Vollbremsung auch noch in eine Wasserpfütze. Mit einem Mal verlor sie das Gleichgewicht, ihr Lenker trudelte, und dann klatschte sie auch schon auf den Boden. Kreischend und in wilder Panik stand sie sofort auf, wie eine wilde Furie schwang sie sich zurück auf ihr Fahrrad. Neugierig drehte sie sich um - in fünfzig Meter Entfernung stand er da, zum Glück rannte er nicht mehr! Er stand einfach nur da, fast schon flehentlich rief er "Du blutest! Darf ich dir helfen? Bitte bitte!". Weil er ja nun nicht mehr rannte, hielt sie inne. Was sollte sie jetzt bloß tun? Sie gestattete sich einen kurzen Blick hinab auf ihr Bein - er hatte Recht, ihr Bein war ja tatsächlich voller Blut! Kein Wunder, sie fiel ja auch ziemlich heftig auf den Boden. Ihre Gedanken schossen hin und her wie ein wildes Gewitter - 'Soll ich auf ihn warten?? Ja?? Nein??' Ohne eine echte Entscheidung getroffen zu haben trat sie schließlich in die Pedale, sie überließ einfach ihrem Bauchgefühl die Entscheidung, sie drehte sich nicht einmal um, weiter, immer weiter! Erst, als sie wirklich weit weg war, fuhr sie langsamer, schließlich blieb sie atemlos stehen, ihr Herz raste wie verrückt. Ein Bisschen ärgerte sie sich nun aber doch! 'Eigentlich war der ja voll süß, und er wollte mir doch helfen ... Hm, ja schon, aber... neee! Voll peinlich!'. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum sie vor ihm Angst hatte, denn zugleich fand sie ihn total hinreißend.

Zu Hause angekommen schlich Finja sich in ihr Zimmer, zu allem Unglück musste sie auch noch humpeln! Erst als sie ihre Leggings anhatte, die den Blick auf ihre lange Schürfwunde am Knie verbarg konnte sie sich ein wenig beruhigen. Zum Glück hatte Mama ihr Bein nicht gesehen! Auf nervige Fragen hatte sie sooo sehr keine Lust! Schon rief ihre Mutter "Essen! Am Esstisch beim Pommes-Essen ging Finja der hübsche geheimnisvolle Kapitän mit den wilden braunen Locken nicht mehr aus dem Kopf - wie lieb er sie heute auf seinem Schiff angelächelt hatte! Ob sie vielleicht doch besser auf ihn warten sollte? Vielleicht wollte er sie ja nur begrüßen. Das sagte er ja schließlich auch. Je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde es ihr, dass sie irgendwie mal wieder was verpasst hatte. Warum musste sie auch immer vor Jungs und Männern davonrennen?? Selbst als die kleine Leni, ihre quiek-lebendige sechsjährige Schwester, wie immer nach dem Essen auf ihr rumtobte konnte sie nur an diesen Kapitän denken. In Gedanken reiste sie in den Armen ihres geheimnisvollen Kapitäns auf der Princess um die ganze Welt, natürlich küsste er sie - oh my God, wie abgefahren, dieser Gedanke! So was von klar, dass sie ihr Geheimnis niemals irgendjemandem anvertrauen würde, schon gar nicht Mama!

Findet Johann sie?

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