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Chapter 3 by ThormGravis ThormGravis

Erwacht Lara?

Nicht sofort

Laras Schlaf war unruhig geworden. Als sie nach langer Arbeit ins Bett gegangen war, hatte sich der Schlaf rasch und tief eingestellt. Sie hatte nicht oder nur leicht und unbedeutend geträumt, doch mittlerweile wurden ihre Träume intensiver. Sie drehte sich ruckartig im Schlaf und entledigte sich der letzten Reste der Bettdecke, so dass sie sich nun nackt in ihrem geräumigen Bett wand. Im Traum schreckte sie den Rücken zu einer leichten Wölbung durch, so dass sich ihre großen, prallen Brüste nach oben streckten. Dann rollte sie unruhig zur Seite und murmelte leise Worte in einer alten Sprachen. Es waren Passagen aus einem alten Text, den sie seit ihrer Kindheit immer wieder studierte. Der Bericht eines arabischen Händlers. Sie sprach die Worte nicht, vielmehr hauchte sie sie hervor.

In ihrem Traum befand sich Lara in einer Wüste. Von einer hohen Sanddüne aus blickte sie auf eine Reihe von Pyramiden, die bei Weitem nicht so groß waren wie die weltberühmten Pyramiden von Gizeh. Dennoch waren diese Bauwerke von beeindruckender Schönheit und erhoben sich vom Zahn der Zeit völlig unberührt. Mit jener eigenartigen Gewissheit, die dem Träumenden von Zeit zu Zeit gegeben ist, erkannte Lara nicht nur, um welche Bauwerke es sich handelte, sondern sie wusste auch, dass sie sich nicht mehr in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit befand, als die Grabmäler gerade erst errichtet worden waren. "Die Pyramiden von Meroe", hauchte Lara im Schlaf. Vor den Bauwerken hatte sich eine große Schar an Menschen versammelt, die einem Priester huldigten, der von erhöhter Position aus zu ihnen sprach und die Vorfahren und Götter pries. Lara konnte keine weiteren Einzelheiten verstehen, doch war ihr auf seltsame Weise bewusst, dass dieser Traum eigenartig klar. Verknüpfte ein Schlafender gemeinhin gerne mehrere Elemente seines Wissens und seiner Erlebnisse in Träumen zu einem willkürlichen Gespinst, passte in diesem Fall alles zum Ort und zur Zeit - dem Nubien der Zeitenwende. Die Menschen trugen die passenden Gewänder und Schmuckstücke, der Baustil von Pyramiden und Obelisken passte exakt in diese Epoche und selbst die Sprache gehörte in dieses Jahrhundert.

Jenseits der Welt der Träume, im England des 21.Jahrhunderts, beschien der Mond das alte, arabische Dokument. Die Buchstaben leuchteten nicht mehr so stark wie zuvor, klommen aber noch leicht wie die Glut eines erlöschendes Feuers. Einzelne Worte schienen das Licht länger widerzuspiegeln, doch dann verging auch ihr Glanz und das Relikt kehrte in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Doch etwas hatte sich verändert: Fünf Gestalten waren in Laras Arbeitszimmer aufgetaucht. Sie waren weder durch Tür noch Fenster gekommen sondern einfach erschienen. Vier von ihren waren muskulöse schwarze Männer, die nur einen klassischen nubidischen Lendenschurz und goldene Armbänder trugen. Der fünfte war weniger groß und hager gebaut, trug aber ein aufwendiges, zeremonielles Gewand und hielt einen verschnörkelten, fast zwei Meter langen Stab in Händen, der von einem Amulett in Form einer Raute gekrönt wurde, in deren Mitte ein Edelstein saß. Ein Betrachter hätte die fünf Männer durchaus für Erscheinungen einer alten Zeit halten können, doch zumindest der Priester trug eine moderne Armbanduhr.

Lara wusste nicht mehr genau, ob sie sich noch an den Pyramiden von Meroe befand oder ob die Szene gewechselt hatte. Urplötzlich war am Horizont die unheilvolle schwarze Wand eines Sandsturmes entstanden, die sich mit entsetzlicher Geschwindigkeit näherte und über das Land hinwegfegte. Erste Böen und herumgewirbelte Sandkörner erreichten Lara, die nicht vor der Naturgewalt floh, und schon bald war sie von einem undurchdringlichen Wirbel aus fliegendem Sand umgeben. Sie besaß keine Orientierung mehr, wusste nicht ob sie noch stand oder von dem Sturm bereits empor gehoben und durch die Luft gewirbelt wurde. Doch ihre Aufmerksamkeit galt etwas anderem, das sich tief in dem Sandsturm verbarg. Sie konnte es nicht erkennen und dennoch wusste sie, dass es da war. Etwas Altes. Etwas Uraltes und Böses, das die Zeiten überdauert hatte und nicht mehr in diese Welt gehörte, doch in sie zurückgekehrt war. Für einen kurzen Moment glaubte Lara, dieses Etwas würde sie aus der Tiefe des schwarzen Sandsturms anstarren. Ihr war als würde sie Augen erkennen.

Dann war alles vorbei. Sie war erwacht und saß kerzengerade in ihrem Bett. Sie atmete schwer und ihre prachtvolle Oberweite hob und senkte sich, ohne dabei ihre perfekte runde Form zu verlieren. Lara erinnerte sich an die Pyramiden von Meroe, an den Sandsturm und das uralte Böse, aber ebenso glaubte sie zu wissen, warum sie so plötzlich erwacht war. Sie hatte einen Schrei gehört, der nicht aus der Welt der Träume stammte, sondern aus der Wirklichkeit.

Was unternimmt Lara?

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