Mia geht zum abschalten in die Disko und bekommt eine Visitenkarte zugesteckt

Freitagabend, Mia hatte keine Lust mehr sich einen Kopf über die Zukunft zu machen. Sie war mit ihren Freundinnen Tina und Anita im "Liebesnest" verabredet. Die Mädchenclique wollte in der heruntergekommenen Diskothek einen netten Abend verbringen.

Ihrer Mutter hatte sie erzählt, dass sie die Nacht über bei Tina bleiben würde, und nachdem, diese Rücksprache mit Tinas Mutter gehalten hatte, war die Sache gebont. Tinas Mutter war ihre eingeweihte Verbündete. Diese hatte großes Verständnis für die jungen Mädchen, die ihren Spaß haben wollten.

Tinas Mutter wusste, dass keines der Girls nach Hause kommen würde, um die restliche Nacht mit ihr vor der Glotze zu verbringen. Sie gönnte der aufgescheuchten Hühnerhorde das Vergnügen. Für sich selbst sorgte ihr neuer Freund, da blieb kein Raum für unnötige Sorgen. Schließlich waren die Mädchen längst volljährig.

In Tinas Zimmer machten sich die Mädchen ausgehfein. Alle drei hatten reichlich vorgeglüht, dementsprechend aufgeladen war ihre Stimmung. Obwohl die Tanzfläche um 22.00 Uhr noch leer war, wollte Mia unbedingt zu ihrem Lieblingssong tanzen. Sie lief mit Anita im Schlepptau auf die Tanzfläche. Ihre Körper tanzten wild auf die neusten Beats. Mia hatte ein enges Schlauchkleid angezogen und ihre Brüste wackelten aufregend unter dem dünnen Stoff. Die Freundinnen trugen einen ähnlichen Look.

In der Innenstadt hätte man sie sehr leicht als Prostituierte bezeichnet. Tina trug, trotz ihres kurzen Minikleides, nicht einmal einen knappen Tanga. Für die Disco am Stadtrand allerdings waren sie standardmäßig gekleidet. Beinahe alle Mädchen liefen in einem extremen Schlampenoutfit herum. Auf den ersten Blick fielen die drei Freundinnen nicht unangenehm auf.

Drei Stunden später sah die Sache schon anders aus. Tina und Anita tanzten eng umschlungen zu einem langsamen Lied und ihre Körper rieben sich nicht gerade jugendfrei aneinander. Mia, die sich in der Nähe mit Tinas Ex unterhalten hatte, fühlte, wie sich ihre Nippel unter dem dünnen Stoff des Kleides aufrichteten. Gerade als sie Tobias fragen wollten, ob er Bock auf einen Quickie hätte, tippte ihr ein älterer Mann auf die Schulter. Mia drehte sich um und sagte: "Alter, zisch ab, ich habe keinen Vaterkomplex!"

Sie wollte sich Tobias wieder zuwenden, doch der Fremde blieb beharrlich. Da dieser Mia um mindestens zwei Köpfe überragte, musste er sich etwas vorbeugen. Die laute Discomusik übertönend rief er: "Du sieht echt gut aus, Mädchen. Keine Lust ein bisschen Geld zu verdienen?"

Mia keifte schnippisch zurück: "Schwirr ab, Opa, ich kenne diese Touren schon. Lass dein Kleingeld stecken. Ich werde dir weder dir auf der Diskotoilette keinen ablutschen und meine Beine, die spreiz ich auch nicht auf dem Rücksitz deines Wagens! Hau ab und such dir eine andere, die auf billig steht!"

Der circa 50 jährige Mann zieht eine Visitenkarte aus seinem Jackett und hält sie der aufgebrachten Mia vor die Nase. Um die laute Musik zu übertönen, beugt er sich noch einmal vor und sagt laut: "Hey, ich bin doch nicht so einer! Ruf an, wenn du Interesse an einem gut bezahlten Modelljob hast. Ich wollte dich nur zu einem Probeshooting einladen!" Mia schaute ihn jetzt überrascht nach, doch der Fremde war schon in der Menschenmenge verschwunden.

Mia steckte die Visitenkarte in ihre Handtasche. Jetzt fühlte sie sich irgendwie geschmeichelt. Natürlich hatte sie schon immer davon geträumt "entdeckt" zu werden und sie würde sich so eine "Chance" nicht entgehen lassen. Mia hatte für sich beschlossen am nächsten Tag bei der Castingagentur anzurufen, einen Versuch war es allemal wert.